ABU DHABI/FRANKFURT (awp international) - Die Lufthansa und die arabische Fluglinie Etihad treiben ihre neue Zusammenarbeit laut Insidern weiter voran. Der scheidende Etihad-Chef James Hogan und Lufthansa-Chef Carsten Spohr haben für Mittwoch zu einer Veranstaltung an Etihads Heimatflughafen Abu Dhabi eingeladen. Worum es bei dem Termin geht, wollten Sprecher beider Seiten nicht sagen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete am Montag jedoch unter Berufung auf informierte Personen, es solle dort um eine intensivere Zusammenarbeit bei der Bordverpflegung und möglicherweise der Flugzeugwartung gehen.

Geplant sei ein Ausbau der Catering-Kooperation auf Etihad-Flügen, so Bloomberg. Zudem arbeiteten beide Seiten an einer Grundsatzvereinbarung über eine Wartung der Flugzeuge. Beide Seiten kooperieren in diesen Bereichen bereits seit Jahren. Was nun hinzukommen soll, ist bisher nicht bekannt. Allerdings könnten beide Seiten auch bei der Flugabfertigung, den Bodendiensten, der Sicherheit oder in der Lieferkette zusammenarbeiten, schrieb Bloomberg.

Deutschlands grösste Fluggesellschaft hatte bei ihrer Catering-Tochter LSG Sky Chefs und der Wartungssparte Lufthansa Technik jüngst umfangreiche Sparprogramme eingeleitet. Bei den Sky Chefs wackelt in Deutschland jede dritte von 5500 Vollzeitstellen, wenn zumindest die simplen Gerichte für die Europastrecken in Tschechien billiger zubereitet werden. Lufthansa Technik stellt die Flugzeugüberholung in Hamburg ein, in der Triebwerkswartung fallen in den kommenden Jahren 700 von 2000 Jobs weg. Auch Etihad streicht derzeit tausende Stellen.

Die Lufthansa hatte den Golf-Airlines Emirates, Etihad und Qatar Airways jahrelang unfaire Unterstützung durch deren Heimatregierungen vorgeworfen. Die Existenzkrise von Air Berlin , an der Etihad mit 29 Prozent beteiligt ist, leitete 2016 eine Kursänderung ein. Der Lufthansa-Konzern mietet 38 Air-Berlin-Jets samt Besatzung für seine Töchter Eurowings und Austrian Airlines. Zugleich vereinbarte er eine Kooperation mit Etihad. Beide Airlines wollen Flüge ihrer jeweiligen Partnerin unter einer eigenen Flugnummer verkaufen. Lufthansa-Chef Spohr hatte bereits angekündigt, auch eine Zusammenarbeit in anderen Bereichen zu prüfen./stw/ees/fbr