-- Auftragseingang legt zu

-- Jahresprognose erhöht

-- Teil-Rückzug von der New Yorker Börse geplant

(NEU: Analystenaussage, Einzelheiten, Aktienkurs)

Von Christine Benders-Rüger

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Schweizer Technologiekonzern ABB ist mit einem Gewinn- und Umsatzplus ins Jahr gestartet und konnte auch beim Auftragseingang zulegen. Die Profitabilität hat sich zudem weiter verbessert, beim Ausblick auf das laufende Jahr wird der Siemens-Wettbewerber nun optimistischer. Zudem kündigte ABB an, seine ADR-Scheine von der New Yorker Börse zu nehmen. Die ABB-Aktie gewinnt im frühen Handel 2,6 Prozent.

Die Kundenaktivitäten seien im ersten Quartal lebhaft gewesen, sagte CEO Björn Rosengren laut Mitteilung. Trotz des "sehr hohen" Vergleichswerts im Vorjahr habe man den Auftragseingang bei einer positiven Entwicklung in drei der vier Geschäftsbereiche um 1 Prozent (9 Prozent auf vergleichbarer Basis) steigern können.

Im Geschäftsbereich Robotik & Fertigungsautomation erhöhte ABB den Auftragseingang zwar gegenüber dem Vorquartal, aber zur Vorjahresperiode ging er zurück, die laut Rosengren unter dem Einfluss vorgezogener Bestellungen in einer Phase "erheblicher" Komponentenknappheit gestanden habe. Besonders starke Dynamik sah der Geschäftsbereich Prozessautomation, in dem der Ordereingang das höchste Niveau der letzten Jahre erreicht habe. In allen drei Regionen sei ein positives Momentum zu beobachten gewesen, so Rosengren.


Profitabilität wächst 

Der Umsatz legte im ersten Quartal um 13 Prozent auf 7,86 Milliarden US-Dollar zu. Das operative EBITA kletterte um 28 Prozent auf 1,277 Milliarden Dollar, womit sich die operative Marge um 2 Prozentpunkte auf 16,3 Prozent erhöhte. Der Reingewinn verbesserte sich um 72 Prozent auf 1,036 Milliarden Dollar. Er profitierte auch von positiven Netto-Steuereffekten im Umfang von rund 200 Millionen Dollar, die mit vorteilhafter Bereinigung bestimmter Steuerangelegenheiten aus dem Vorjahr - insbesondere in Verbindung mit dem Verkauf von Power Grids - zusammenhingen.

ABB hat im ersten Quartal die Erwartungen bei Aufträgen, Umsatz und operativem EBITDA übertroffen, urteilen die Analysten von Citi.

Den Ausblick für 2023 hat ABB erhöht. Demnach soll der vergleichbare Umsatz jetzt um "mindestens 10 Prozent" zulegen, die operative EBITA-Marge soll sich zum Vorjahr verbessern. Im Februar hatte ABB für das Gesamtjahr ein Wachstum des vergleichbaren Umsatzes von über 5 Prozent und eine operative EBITA-Marge von mindestens 15 (2022: 15,3) Prozent in Aussicht gestellt. . .


   ABB will ADR von New Yorker Börse nehmen 

ABB kündigte zudem an, ihre American Depositary Receipts (ADR) von der New Yorker Börse zu nehmen und letztlich die Deregistrierung der ADR und der zugrundeliegenden Aktien nach dem US-Börsengesetz zu beantragen. Die ADRs werden voraussichtlich um den 22. Mai das letzte Mal gehandelt. US-amerikanische Anleger sollen aber weiterhin eine Anlageoption zusätzlich zur Stammaktie von ABB haben, über das sogenannte "Sponsored"-Level-I-ADR-Programm, wie ABB weiter erklärte. Die ADR werden dann auf dem US-Freiverkehrsmarkt (Over-the-Counter-Markt) gehandelt.

"In den letzten Jahren hat sich der Zugang zum Kapitalmarkt stark auf den Handel auf digitalen Plattformen verlagert. Darüber hinaus verfügt ABB über eine solide Bilanz und ausreichend guten Zugang zu den Kapitalmärkten, um sowohl organisches als auch anorganisches Wachstum vorantreiben und gleichzeitig Barmittel an die Aktionäre ausschütten zu können. Daher sind wir davon überzeugt, dass drei verschiedene Börsenkotierungen für uns nicht länger notwendig sind", erklärte CFO Timo Ihamuotila die angekündigte Maßnahme. Der US-Markt werde weiterhin bedient werden. Die USA sind der größte Markt von ABB und steuern fast ein Viertel des Konzernumsatzes bei.

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DJG/cbr/smh

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April 25, 2023 03:49 ET (07:49 GMT)