Zürich (awp) - Die Swatch Group hat im Jahr 2016 wie bereits Anfang Februar angekündigt, deutlich weniger Umsatz und eine gegenüber dem Vorjahr klar tiefere Marge erzielt. Dennoch bleibe man bei der Swatch den strategischen Schwerpunkten treu und man agiere ausschliesslich mit einer langfristigen Ausrichtung, wird Verwaltungsratspräsidentin Nayla Hayek in dem am Donnerstag im Vorfeld der Bilanzmedienkonferenz veröffentlichten Geschäftsbericht zitiert.

Zu den grundlegenden strategischen Schwerpunkte zähle der feste Entschluss, in dieser schwierigen Phase die Arbeitsplätze zu bewahren, heisst es im Geleitwort der Präsidentin weiter. "Auch in schwierigen Momenten haben wir unsere Mitarbeiter nie als Ware angesehen, sondern als Partner, die voll und ganz zu den künftigen Ergebnissen, zur Innovation und zur Entfaltung unseres Unternehmens beitragen."

Swatch hatte im Gegensatz zur einigen Marken der Richemont-Gruppe bewusst auf einen Stellenabbau verzichtet. Zwar hat sich der Mitarbeiterbestand 2016 um 600 Personen au 35'700 verringert, allerdings sei dies ausschliesslich auf die normale Fluktuation zurückzuführen, hiess es in der Februar-Mitteilung dazu.

Wie Nayla Hayek im Geleitwort des Jahresberichts weiter ausführt, gehöre auch zu den strategischen Schwerpunkten, dass auf Partner und Retailer im schwierigen Marktumfeld kein Druck ausgeübt und weiter ins Marketing investiert werde. Zudem lege man für die künftige Entwicklung grosses Vertrauen ins "Savoir faire" und ins "Swiss Made" als Grundlage der Qualität der Produkte.

UMSATZ UND PROFITABILITÄT UNTER DRUCK

Die Kennzahlen fürs Jahr 2016 sind bekannt: So ist der Nettoumsatz um 11% auf 7,55 Mrd CHF zurückgefallen. Dabei sind die Uhrenverkäufe nach den Terroranschlägen in Frankreich und Belgien wegen ausbleibender Touristen und strengeren EU-Visa-Vorschriften etwa auch in Deutschland oder der Schweiz zurückgegangen. In Asien sei der Absatz in Südkorea oder in Festlandchina stark gewachsen, während sich die Lage in Hongkong stabilisiert habe, hiess es im Februar. Das Geschäft in Nordamerika war leicht unter Vorjahr.

Der Betriebsgewinn brach um 45% auf 805 Mio CHF ein, womit sich die operative Marge auf 10,7% nach 13,2% im Jahr 2015 und 16,3% im Jahr 2014 reduzierte. Einen deutlichen Margenrückgang auf 12,2% von 18,8% musste Swatch unter anderem bei Uhren und Schmuck hinnehmen. Unter dem Strich ging der Reingewinn um knapp die Hälfte auf 593 Mio CHF zurück. Die Dividende senkt der Konzern auf 6,75 CHF (VJ 7,50 CHF) je Inhaber- sowie 1,35 CHF (1,50 CHF) je Namenaktie.

Im laufenden Jahr erwartet die Gruppe, mit Blick auf die gute Entwicklung in den vergangenen Monaten, "gesundes" Wachstum. CEO Nick Hayek konkretisierte diese Guidance vor Analysten und in einem Interview mit "Le Temps" noch, in dem er davon sprach, dass die Verkäufe 2017 in Lokalwährungen um bis zu 10% zulegen könnten.

mk/gab