GESAMT-ROUNDUP: Verbraucher bescheren Deutschland erneut robustes Wachstum

BERLIN/WIESBADEN - Die Verbraucher haben Deutschland mit ihrer Konsumfreude das stärkste Wirtschaftswachstum seit Jahren beschert. Unter dem Strich legte die größte Volkswirtschaft Europas im vergangenen Jahr um 1,7 Prozent zu. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Berlin mit. "Wichtigster Motor war der Konsum", sagte der Präsident der Behörde, Dieter Sarreither.

ROUNDUP: Bank of England hält Geldpolitik locker

LONDON - Die britische Notenbank setzt ihre lockere Geldpolitik fort. Wie die Bank of England am Donnerstag in London mitteilte, bleibt der Leitzins auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent. Dort liegt er seit März 2009, also seit fast sieben Jahren. Dass sich die Notenbank bald von ihrem lockeren Kurs verabschieden könnte, wird an den Finanzmärkten zunehmend bezweifelt. Dazu tragen die zuletzt schwächere Konjunktur, der Ölpreisverfall und die ungewisse Zukunft Großbritanniens in der Europäischen Union (EU) bei.

Positionen zu jüngster EZB-Zinsentscheidung waren kontrovers - Sitzungsprotokoll

FRANKFURT - Die Positionen der Ratsmitglieder der Europäischen Zentralbank (EZB) vor dem jüngsten Zinsentscheid am 3. Dezember 2015 waren kontrovers. Dies geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Protokoll zu der Sitzung hervor. Einige Mitglieder sprachen sich demnach für eine stärkere geldpolitische Lockerung aus. Andere hätten dagegen dafür plädiert, gar keine Lockerung vorzunehmen.

USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen überraschend

WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend gestiegen. In der vergangenen Woche stieg die Zahl um 7 000 auf 284 000, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit einem Rückgang auf 275 000 Anträge gerechnet. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt legte um 3 000 auf 278 750 Anträge zu.

USA: Einfuhrpreise sinken etwas schwächer als erwartet

WASHINGTON - In den USA sind die Preise für eingeführte Güter im Dezember etwas schwächer gesunken als erwartet. Die Importpreise gaben im Monatsvergleich um 1,2 Prozent nach, wie das US-Handelsministerium am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten mit einem Rückgang um 1,3 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren die Einfuhrpreise dagegen etwas stärker gesunken als bislang angenommen. Der Rückgang lag nach revidierten Zahlen bei 0,5 Prozent, nachdem bislang 0,4 Prozent angenommen worden waren.

ANALYSE/Ökonomen: Deutsche Wirtschaft dürfte 2016 weiter solide wachsen

FRANKFURT - Die am Donnerstag vorgelegten Wachstumszahlen aus Deutschland für 2015 interpretieren die meisten Experten positiv. Die Binnennachfrage habe die Konjunktur gestützt, so das Urteil. Auch für dieses Jahr rechnen Ökonomen daher mit einem deutlichen Plus. Aber es gebe auch Risiken.

Gute Konjunktur drückt Firmenpleiten auf Tiefstand

HAMBURG/BERLIN - Die stabile Konjunktur und ein guter Zugang zu günstigen Finanzierungen haben die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland auf das niedrigste Niveau seit 1999 gedrückt. Auch eine gute Zahlungsmoral von Verbrauchern und Unternehmen trug zu der Entwicklung bei. 23 222 Unternehmen meldeten 2015 Insolvenz an, 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr, wie die Wirtschaftsauskunftei Bürgel am Donnerstag in Hamburg mitteilte.

Deutsche Agrarexporte leicht gewachsen

BERLIN - Der Wert der deutschen Agrarexporte ist 2015 um geschätzt 0,5 Prozent auf 72,5 Milliarden Euro gewachsen. Davon geht die Exportförderorganisation GEFA aus, die ihre Prognose am Donnerstag vor der Grünen Woche in Berlin vorlegte. Zwar wurden von Januar bis Oktober 5,5 Prozent mehr Waren und Güter ins Ausland verkauft. Die Preise standen demnach jedoch stark unter Druck. Vor zehn Jahren hatte der Wert der deutschen Agrarexporte einschließlich der Landtechnik bei nur 45 Milliarden Euro gelegen. Das folgende Wachstum kam aber vor zwei Jahren zum Erliegen. Die GEFA spricht sich nun für mehr Ausfuhren nach Nordamerika, Asien und Afrika aus.

Euro-Finanzminister beraten über Griechenlands Rentenreform

BRÜSSEL - Die Euro-Finanzminister haben über die geplante Rentenreform im hochverschuldeten Griechenland gesprochen. "Erste Vorschläge wurden präsentiert, es bleiben noch viele Sachen zu debattieren", sagte EU-Währungskommissar Pierre Moscovici am Donnerstag in Brüssel. "Die Rentenreform muss glaubwürdig sein", forderte der Franzose.

Ausländische Investitionen in China steigen trotz langsamen Wachstums

PEKING - Trotz des gebremsten Wachstums sind die ausländischen Investitionen in China im vergangenen Jahr um 6,4 Prozent gestiegen. Wie das Handelsministerium in Peking am Donnerstag berichtete, flossen 126 Milliarden US-Dollar ins Land, wobei der Finanzsektor nicht mitgerechnet wird. Der Dienstleistungsbereich konnte mit einem Anteil von 61 Prozent oder 77 Milliarden US-Dollar einen kräftigen Anstieg um 17 Prozent verbuchen. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wird am nächsten Dienstag ihre Wachstumszahlen für das vergangene Jahr vorlegen. Der Zuwachs dürfte im unteren Bereich der Zielvorgabe der Regierung von "rund sieben Prozent" liegen - wo wenig wie seit mehr als zwei Jahrzehnten nicht mehr.

Italien: Industrieproduktion fällt überraschend

ROM - Die Industrieproduktion Italiens ist im November überraschend gefallen. Die Produktion sank um 0,5 Prozent zum Vormonat, teilte das Statistikamt Istat am Donnerstag mit. Analysten hatten mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatte der Anstieg noch bei 0,5 Prozent gelegen.

Rückgang der deutschen Großhandelspreise beschleunigt sich

WIESBADEN - Die Talfahrt der deutschen Großhandelspreise hält angesichts fallender Energiepreise im Dezember an. Im Vergleich zum Vormonat seien die Preise um 0,8 Prozent gesunken, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag in Wiesbaden mit. Im November hatte der Rückgang noch bei 0,2 Prozent gelegen.

Japan: Maschinenaufträge sinken deutlich stärker als erwartet

TOKIO - In Japan sind die Aufträge für Maschinen im November deutlich stärker gesunken als erwartet. Die Bestellungen seien um 14,4 Prozent zum Vormonat gefallen, teilte die Regierung am Donnerstag in Tokio mit. Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang von 7,3 Prozent erwartet. Im Oktober waren die Aufträge noch um 10,7 Prozent gestiegen.

DAVOS/ROUNDUP/Studie: Risiken für Weltwirtschaft so groß wie lange nicht

LONDON - Die globale Stabilität ist nach Einschätzung von führenden Wirtschaftsexperten so gefährdet wie lange nicht. Die Risiken sind in allen Bereichen - umweltbezogen, gesellschaftlich, wirtschaftlich, politisch und technologisch - in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen, wie aus dem am Donnerstag in London veröffentlichten Welt-Risiko-Bericht des Weltwirtschaftsforums (WEF) hervorgeht.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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