Zentrales Thema des Treffens von Kanzlerin Merkel und den Vorsitzenden der internationalen Wirtschafts- und Finanzorganisationen am Donnerstag war die globale Bewältigung der Folgen durch die COVID-19-Pandemie. Um Schwellen- und Entwicklungsländer im wirtschaftlichen Erholungsprozess nicht abzuhängen, sei die Zusammenarbeit der internationalen Organisationen unverzichtbar, betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der anschließenden Pressekonferenz.

Neben einer gerechteren Verteilung von Impfstoffen müssten die internationalen Wirtschafts- und Finanzorganisationen bedürftigen Ländern Schuldenmoratorien und gesonderte Zinsrechte gewähren. Daneben sei die Finanzierung des Klimaschutzes von entscheidender Bedeutung, so Merkel. Ein besonderer Schwerpunkt des Treffens lag zudem auf der wirtschafts- und finanzpolitischen Situation Afrikas. Deshalb nahm auch der Präsident der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB), Dr. Akinwumi Adesina, teil.

Bei dem seit 2007 jährlich stattfindenden, informellen Wirtschaftstreffen tauschen sich die Bundeskanzlerin und die fünf Vorsitzenden internationaler Wirtschafts- und Finanzorganisationen zu aktuellen Fragen des Wachstums, zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und Armut sowie grundlegenden strukturellen Reformen aus. Die Veranstaltung fand wieder als Präsenztreffen im Kanzleramt statt, nach einer pandemiebedingten Videokonferenz im vergangenen Jahr.

Wirtschaftliche Erholung der zwei Geschwindigkeiten aufheben

Mit Sorge blicken die internationalen Wirtschaftsexperten auf eine wirtschaftliche Erholung der zwei Geschwindigkeiten. Der Wiederaufschwung nach der Pandemie finde zwar weltweit statt, allerdings blieben Entwicklungs- und Schwellenländer beim Wachstum zurück. Dieses Problem verschärfe nicht nur die globale Ungleichheit, sondern könne auch für die Weltwirtschaft wichtige Lieferketten beeinträchtigen. 'Wir müssen alles tun, die zwei Geschwindigkeiten der wirtschaftlichen Entwicklung, bei der sich die Ärmsten langsamer erholen, zusammenzubringen', so die Bundeskanzlerin.

Impfung in armen Ländern vorantreiben

'Außerdem haben wir uns sehr intensiv über die Situation des Impfens ausgetauscht und werden dies beim anstehenden Abendessen fortsetzen,' so Merkel. 'Während einige Länder schon über Booster-Impfungen sprechen, haben viele noch gar keinen Impfstoff erhalten.' Dies müsse sich schnell ändern. Die Welthandelsorganisation (WTO) arbeite dafür mit Impfstoffherstellern und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammen, um Lieferketten zu verbessern, Engpässe zu vermeiden und Entwicklungsländern einen sicheren Zugang zu Impfstoffen zu verschaffen, bekräftigte WTO-Generaldirektorin Okonjo-Iweala. Hierbei sei auch das Schaffen von mehr Transparenz ein wichtiges Ziel.

Wer hat an dem Treffen teilgenommen?
An dem Gespräch mit der Kanzlerin haben der Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) Guy Ryder, die Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF) Kristalina Georgiewa, der Generalsekretär der OECD Mathias Corman, der Präsident der Weltbankgruppe David Malpass, die Generaldirektorin der Welthandelsorganisation (WTO) Ngozi Okonjo-Iweala und der Präsident der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) Akinwumi Adesinader teilgenommen.

Welche Aufgaben haben OECD, IWF, Weltbank und Co.? Mit wem hat die Kanzlerin gesprochen? Informationen dazu bietet dieses Glossar.

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German Federal Chancellor published this content on 27 August 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 27 August 2021 11:51:05 UTC.