Bern (awp) - Die Fresenius Kabi-Gruppe hat ihre relative Marktmacht gegenüber Galexis beim Bezug von Trink- und Sondennahrung im Ausland nicht missbraucht. Zu diesem Schluss kommt die Wettbewerbskommission (Weko) und stellt die Untersuchung damit ein, wie sie am Donnerstag mitteilte.

Die Galenica-Tochter Galexis kauft bei in- und ausländischen Unternehmen Pharma- und Gesundheitsprodukte ein, um sie dann in der Schweiz zu vertreiben. Dabei habe Galexis auch Trink- und Sondennahrung beim Gesundheitsunternehmen Fresenius Kabi bezogen. Stein des Anstosses war nun, dass Fresenius Kabi es Galexis verweigert habe, die Trink- und Sondennahrung auch im Ausland zu beziehen.

Daraufhin habe die Weko überprüft, ob Fresenius Kabi seine relative Marktmacht gegenüber Galexis missbraucht habe. Dies ist etwa dann der Fall, "wenn andere Unternehmen beim Angebot oder bei der Nachfrage einer Ware oder einer Leistung in einer Weise abhängig sind, dass keine ausreichenden und zumutbaren Ausweichmöglichkeiten bestehen", heisst es weiter.

Im untersuchten Fall sei dies jedoch nicht gegeben gewesen. Selbst im Fall einer relativen Marktmacht hätte sich Fresenius Kabi nicht missbräuchlich verhalten, denn die Konditionen im Ausland seien nur geringfügig besser gewesen, schreibt die Weko weiter. Der Weko-Entscheid könne noch an das Bundesverwaltungsgericht weitergezogen werden.

Der oben geschilderte Fall war die erste Untersuchung der Weko zu den erst seit 2022 geltenden Vorschriften zur relativen Marktmacht. Die neuen Bestimmungen im Kartellrecht seien zur "Bekämpfung der Hochpreisinsel Schweiz" eingeführt worden und gehen auf die Fair-Preis-Initiative zurück, schreibt die Weko weiter.

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