Die wichtigsten Meldungen zu Wirtschafts- und Politikthemen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.

Lindner für Neupriorisierung des EU-Wiederaufbaufonds

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat sich vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine dafür ausgesprochen, die Schwerpunkte des Corona-Wiederaufbaufonds "Next Generation EU" neu zu verhandeln. "Angesichts der veränderten Lage bin ich offen dafür, die vorhandenen Mittel neu zu priorisieren", sagte Lindner (FDP) der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Diskussion über Embargo auf russische Energielieferungen hält an

Die Diskussion um einen Stopp der russischen Lieferungen von Gas, Öl und Kohle hält an. FDP-Chef Christian Lindner sagte am Wochenende, Deutschland solle prioritär die Sanktionsmöglichkeiten einsetzen, "die dauerhaft durchhaltbar sind". Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) dagegen forderte, "schnellstmöglich" auf russische Gas- und Öllieferungen zu verzichten. Russlands Präsident Wladimir Putin müsse wissen, "für unsere Art zu leben, für unsere Freiheit, sind wir bereit, auch substanzielle Opfer zu bringen".

Separatistenchef in Ostukraine will Referendum über "Beitritt" zu Russland

Der Chef der pro-russischen Separatisten in der Region Luhansk im Osten der Ukraine will die Bevölkerung in den von ihm kontrollierten Gebieten in einem Referendum über den "Beitritt" zu Russland abstimmen lassen. Die Befragung solle "in naher Zukunft" stattfinden, kündigte Leonid Pasetschnik am Sonntag laut Berichten russischer Nachrichtenagenturen an. Die Bevölkerung solle "ihre konstitutionelles Recht ausüben und ihre Meinung über den Beitritt zur Russischen Föderation ausdrücken".

Macron distanziert sich von Wortwahl Bidens

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat sich von der Wortwahl von US-Präsident Joe Biden distanziert, der den russischen Präsidenten Wladimir Putin einen "Schlächter" genannt hat. Er würde diesen Begriff nicht verwenden, sagte Macron am Sonntag. Es gelte, "eine Eskalation der Worte wie der Handlungen" im Ukraine-Krieg zu verhindern. Biden hatte Putin bei seinem Besuch in Polen am Samstag angesichts des Leids der ukrainischen Zivilbevölkerung als "Schlächter" bezeichnet und auch gesagt, dieser dürfe nicht an der Macht bleiben.

Macron weist Putins Forderung nach Gas-Zahlungen in Rubel zurück

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Russland Forderung zurückgewiesen, Gaslieferungen künftig in Rubel zu zahlen. Diese Forderung stehe "nicht im Einklang mit dem, was unterzeichnet wurde und ich wüsste nicht, warum wir sie umsetzen sollten", sagte Macron nach dem EU-Gipfel in Brüssel. Aus den Verträgen gehe klar hervor, dass dies nicht zulässig sei. "Die europäischen Akteure, die Gas kaufen und sich auf europäischem Boden befinden, müssen dies in Euro tun", betonte Macron. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Moskaus Forderung am Donnerstag ebenfalls zurückgewiesen.

Steinmeier bereitet Deutsche auf wirtschaftliche Einbußen durch Ukraine-Krieg vor

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Menschen in Deutschland auf wirtschaftliche Einbußen als Folgen des Kriegs in der Ukraine vorbereitet. Die scharfen Sanktionen gegen Russland würden unvermeidlich auch Unsicherheiten und Einbußen für die Deutschen bringen, sagte der an Corona erkrankte Steinmeier am Sonntag in einer Videobotschaft, die vor dem Konzert "Für Freiheit und Frieden" der Berliner Philharmoniker in Schloss Bellevue ausgestrahlt wurde. "Ja, es kommen auch auf uns in Deutschland härtere Tage zu", sagte Steinmeier.

USA und Israel wollen Iran gemeinsam an Herstellung von Atomwaffe hindern

Die USA und Israel sind nach den Worten von US-Außenminister Antony Blinken "entschlossen", gemeinsam den Iran an der Herstellung von Atomwaffen zu hindern. Die US-Regierung glaube, dass "die Rückkehr zur vollständigen Umsetzung" des internationalen Atomabkommens "der beste Weg sei, um das iranische Programm wieder zurück in die Kiste zu stecken, in der es sich befand", sagte Blinken am Sonntag nach einem Treffen mit dem israelischen Außenminister Jair Lapid.

Börse Moskau lässt wieder Handel mit allen russischen Aktien zu

An der Moskauer Börse wird kommende Woche wieder der Handel aller russischen Aktien möglich sein. Die russische Zentralbank kündigte am Wochenende an, dass ein verkürzter Handelstag stattfinden werde. Der Handel sei für die Zeit 9:50 Uhr bis 13:50 (MESZ: 8:50 bis 12:50 Uhr) geplant, so die Zentralbank in einer Mitteilung auf ihrer Internetseite. Leerverkäufe, also Wetten auf fallende Aktienkurse, seien weiterhin verboten.

Eiopa fordert europa-weiten Insolvenz-schutz

Die EU-Versichereraufsicht Eiopa macht sich für einen europaweiten Insolvenzschutzmechanismus stark. Mit Blick auf verbesserungswürdige Punkte im Zuge der Reform des Regelwerks Solvency II erklärt Eiopa-Präsidentin Petra Hielkema gegenüber der Börsen-Zeitung: "Das Erste ist das völlige Fehlen eines IGS, eines Sicherungssystems für Versicherungen. Ich weiß, dass es das in Deutschland gibt, aber es gibt Länder in Europa, in denen es kein IGS gibt."

Biden über Putin: Dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben

In der Konfrontation mit Russland infolge des Ukraine-Kriegs hat US-Präsident Joe Biden den russischen Staatschef Wladimir Putin als einen "Schlächter" gebrandmarkt, der "nicht an der Macht bleiben kann". Biden hielt zum Abschluss seiner zweitägigen Reise am Samstagabend eine kämpferische Rede am Königsschloss in Warschau. Dabei machte er Putin erneut persönlich für die Verheerungen des Krieges in der Ukraine verantwortlich. "Dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben," sagte Biden zum Abschluss.

Weißes Haus plant neue Mindeststeuer für die reichsten US-Bürger - Medien

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden wird Medienberichten zufolge in ihrem Haushaltsentwurf für 2023 eine Mindeststeuer für die reichsten US-Bürger vorschlagen. Die "Billionaire Minimum Income Tax" würde von den rund 700 US-Haushalten mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen Dollar verlangen, mindestens 20 Prozent auf ihr gesamtes Einkommen zu zahlen, berichteten die Washington Post und andere US-Medien am Samstag unter Berufung auf ein Dokument aus dem Weißen Haus.

Zweiter Flugschreiber von abgestürzter chinesischer Passagiermaschine geborgen

Rund eine Woche nach dem Absturz einer Passagiermaschine in China ist auch der zweite Flugschreiber gefunden worden. "Die zweite Blackbox des China Eastern-Flugs MU5735 wurde am 27. März geborgen", berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag. Das Flugzeug befand sich am Montag auf einem Flug zwischen den Städten Kunming und Guangzhou, als es mit 132 Menschen an Bord in einer bewaldeten Bergregion abstürzte.

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DJG/DJN/AFP/kla

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March 27, 2022 12:00 ET (16:00 GMT)