LEIPZIG (dpa-AFX) - Die ostdeutschen Maschinenbauer gehen recht optimistisch ins neue Jahr. "Die Anzeichen deuten darauf hin, dass die Branche ihre positive Entwicklung der zurückliegenden Jahre fortsetzen wird", sagte der Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau Ost (VDMA), Reinhard Pätz, in Leipzig. Besonders gut entwickelt hätten sich unter anderem die Bereiche Werkzeugmaschinen, Bau- und Baustoffmaschinen sowie Antriebstechnik. Schlechter sehe es dagegen bei Druck- und Papiertechnik, Verfahrenstechnischen Maschinen und Textilmaschinen aus.

Zahlen zur Umsatzentwicklung 2017 konnte Pätz noch nicht nennen. 2016 habe der Umsatz bei knapp 17 Milliarden Euro gelegen, im Jahr 2015 waren es 16,8 Milliarden Euro.

Die Betriebe seien im Großen und Ganzen gut ausgelastet, so Pätz. "Einige Unternehmen stoßen auch an ihre Kapazitätsgrenzen. Immer häufiger kommt es zudem zu Engpässen bei Zulieferungen", sagte der Geschäftsführer. Als Beispiel nannte er Teile und Zubehör wie Motoren.

Angesichts der anhaltenden politischen Krisen und außenwirtschaftlichen Unsicherheiten sei die positive Entwicklung im Jahr 2017 nicht unbedingt zu erwarten gewesen, meinte Pätz. Doch es gäbe nach wie vor Unwägbarkeiten. Er nannte die Geschäfte mit Russland und dem Iran, eine mögliche Abschottung der USA und den Ausgang der Brexit-Verhandlungen.

Positiv sei, dass die Weltwirtschaft zunehmend in Schwung komme. Darüber hinaus seien die Betriebe mittlerweile international breiter aufgestellt. Zu den wichtigsten Exportländern gehörten nicht mehr nur China, die USA, Russland und die EU-Staaten. Die Kunden kämen vermehrt auch aus Indien, Mexiko und südamerikanischen Ländern.

Wie andere Branchen beklage auch der ostdeutsche Maschinenbau einen Mangel an Fachkräften. Viele Lehrstellen seien zum Ausbildungsstart 2017 freigeblieben. Außerdem gingen viele Fachkräfte in den Ruhestand. Die Politik muss zunehmend Bedingungen schaffen, damit auch ältere Menschen im Produktionsprozess verbleiben können, wenn sie es wollen, forderte Pätz.

Vor großen Herausforderungen stünden insbesondere Firmen in ländlichen Gebieten, vor allem wegen der fehlenden Infrastruktur, sagte Pätz. Er nannte in diesem Zusammenhang die Verkehrsanbindung und den mangelnden Breitbandausbau. Ein Manko bestünde aber auch bei der Bereitstellung von Kita-Plätzen und in der ärztlichen Versorgung. Junge Menschen und Familien seien daher schwer für eine Arbeit dort zu gewinnen. "Der Rückbau in den zurückliegenden Jahren rächt sich jetzt", so Pätz.

Im ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau gibt es Verbandsangaben zufolge derzeit etwa 82 000 Beschäftigte, das sind reichlich 3000 mehr als noch vor drei Jahren. Die Zahlen beziehen sich auf Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitern. Dem VDMA Ost gehören 350 Firmen in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen an./fu/DP/stk