FRANKFURT (dpa-AFX) - Zunehmende Sorgen über die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus belasten Chinas Währung zusehends. Am Morgen mussten für einen US-Dollar erstmals in diesem Jahr wieder mehr als sieben Offshore-Yuan gezahlt werden. In der Spitze stand der Kurs am frühen Donnerstagmorgen bei 7,0014 Offshore-Yuan für einen Dollar. Er ist das erste mal seit dem 26. Dezember, das die wichtige Marke von sieben Dollar überschritten wurde.

Der Offshore-Yuan ist die außerhalb von Festlandchina gehandelte Währung. Sie ist frei umtauschbar und verfügbar. Dagegen wird die in Festlandchina verwendete Währung (Onshore-Yuan) von der chinesischen Zentralbank gesteuert und unterliegt Ausfuhrbeschränkungen.

Im vergangenen Jahr litt Chinas Wirtschaft unter den Folgen des Handelskonflikts mit den USA. Kaum konnte der Konflikt durch ein Teilabkommen zwischen der Führung in Peking und der US-Regierung entschärft werden, drohen der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt Belastungen durch die neue Lungenkrankeit. Diese hat sich ausgehend von der Stadt Wuhan schnell über Ländergrenzen hinweg verbreitet. Viele Fabriken in China bleiben nun auch über die reguläre Pause wegen des Neujahrsfestes hinaus geschlossen. Viele Fluglinien kappten zudem ihre Routen nach China oder schränkten sie zumindest ein.

Mittlerweile warnen immer mehr Analysten vor negativen Folgen für die konjunkturelle Entwicklung in China und anderen asiatischen Volkswirtschaften. Nach Einschätzung der US-Notenbank dürfte Chinas Wirtschaftswachstum wegen des Coronavirus etwas geringer ausfallen. Allerdings sei es noch zu früh, die Auswirkungen genau zu prognostizieren, aber eine "gewisse Störung" des Wirtschaftslebens in der kurzen Frist sei sehr wahrscheinlich, sagte Notenbankchef Jerome Powell am Mittwoch./jkr/bgf/mis