HAMBURG/KIEL (dpa-AFX) - Jedes dritte Unternehmen in Schleswig-Holstein ist einer Umfrage der Commerzbank zufolge bereits Opfer eines Cyberangriffs geworden. Im Bundesdurchschnitt seien es mit 43 Prozent noch deutlich mehr, teilte die Bank am Dienstag mit. Bei mehr als der Hälfte (58 Prozent) der betroffenen Unternehmen sei dabei versucht worden, Daten mit Phishing-Mails zu stehlen. Bei zwei von fünf Unternehmen wollten Externe das Vertrauen von Mitarbeitenden ausnutzen, um sensible Daten zu erhalten. Das Meinungsforschungsinstitut Ipsos hatte für die Commerzbank bundesweit 2500 Unternehmen befragt, davon 100 in Schleswig-Holstein.

18 Prozent der betroffenen Unternehmen im nördlichsten Bundesland hätten dabei Schäden durch die Cyberkriminalität beklagt, hieß es. Diese reichten von finanziellen Verlusten über Imageschäden bis hin zum Verlust von Kunden beziehungsweise Kundendaten. "Häufig ist der Faktor Mensch ausschlaggebend für den Erfolg oder Misserfolg eines solchen Angriffs", erläuterte der Verantwortliche für das Unternehmerkundengeschäft der Commerzbank in Schleswig-Holstein und Hamburg, Christian Möckelmann. "So konnten 64 Prozent der Unternehmen Schlimmeres durch die Aufmerksamkeit der Geschäftsführung oder von Mitarbeitenden verhindern." Bei der Hälfte der Unternehmen unterband der Einsatz einer Sicherheits-Software einen Cyberangriff.

Die große Mehrheit (90 Prozent) der Unternehmen sieht sich der Umfrage zufolge bei der Cybersicherheit gut aufgestellt. 60 Prozent sehen demnach aktuell keine Notwendigkeit, weitere Schutzmaßnahmen zu ergreifen./wsz/DP/mis