BERLIN (Dow Jones)--Drei Viertel der Internetnutzer waren einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom zufolge 2022 von Cyberkriminalität betroffen. Demnach waren die häufigsten Vorfälle Datenweitergabe, Betrug und Schadsoftware-Attacken. 22 Prozent der befragten Internetnutzer gaben an, keine solchen Erfahrungen gemacht zu haben, nach 21 Prozent im Vorjahr und 34 Prozent in 2020. Nur ein Fünftel wandte sich im vergangenen Jahr demnach an die Polizei. Eine breite Mehrheit will aber mehr Einsatz der Polizei gegen Cyberkriminelle.

"Wer sich im Internet bewegt, muss damit rechnen, auf Cyberkriminelle zu treffen. Deshalb ist es wichtig, dass alle entsprechende Sicherheitsmaßnahmen treffen - das reicht von der Verwendung sicherer Passwörter über die Installation von Virenschutzsoftware bis zur sparsamen Weitergabe persönlicher Informationen", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

Mit 46 Prozent berichtet fast die Hälfte der Internutzer in der Umfrage, dass persönliche Daten ungefragt weitergeben wurden. Viele wurden zudem Opfer von Betrug, sowohl beim Online-Einkauf (29 Prozent) als auch bei Geldgeschäften wie Online-Banking oder dem Missbrauch der eigenen Kontodaten (13 Prozent), wie Bitkom mitteilte. Bei rund einem Viertel (27 Prozent) wurde der Computer mit Schadprogrammen wie Viren infiziert, 17 Prozent bemerkten solche Vorfälle auf dem Smartphone. Von Ransomware-Attacken betroffen waren 2 Prozent auf dem Smartphone und 1 Prozent auf dem Computer.

Laut Bitkom spricht sich eine breite Mehrheit der Onliner für einen stärkeren Einsatz der Polizei gegen Cyberkriminalität aus. Auch sollte mehr Geld für spezielle Polizeieinheiten, die gegen Kriminelle im Internet vorgehen, bereitgestellt werden. Und 93 Prozent der Befragten fordern der Umfrage zufolge, dass die Polizei mehr Präsenz im digitalen Raum zeigt.

"Gesetze gelten online ebenso wie offline. Und genauso muss der Staat die Menschen online ebenso vor Kriminalität schützen wie offline", sagte Rohleder.

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January 02, 2023 04:54 ET (09:54 GMT)