Die Brücke stürzte am frühen Dienstag ein, nachdem ein riesiger Frachter, der keinen Strom mehr hatte, im Hafen von Baltimore in das Bauwerk gerast war. Vier Leichen wurden geborgen und zwei weitere vermisste Personen sind vermutlich tot.
Der Gouverneur von Maryland, Wes Moore, hatte die 60 Millionen Dollar bereits am Freitag beantragt und die Federal Highway Administration des US-Verkehrsministeriums genehmigte den Antrag innerhalb weniger Stunden.
Normalerweise dauert eine solche Finanzierung Tage, aber Präsident Joe Biden sagte am Dienstag vor Reportern, er habe die Bundesregierung angewiesen, "Himmel und Erde in Bewegung zu setzen", um die Brücke schnell wieder aufzubauen.
"Diese Mittel dienen als Anzahlung auf die Anfangskosten. Weitere Mittel aus dem Nothilfeprogramm werden im Laufe der Arbeiten zur Verfügung gestellt", erklärte das Verkehrsministerium in einer Erklärung.
Ersten Schätzungen zufolge belaufen sich die Kosten für den Wiederaufbau, der wahrscheinlich von der Bundesregierung übernommen wird, auf 600 Millionen Dollar, so das Wirtschaftssoftware-Unternehmen IMPLAN.
Aber Bundesbeamte haben den Gesetzgebern in Maryland mitgeteilt, dass die Kosten auf mindestens 2 Milliarden Dollar ansteigen könnten, berichtete The Hill unter Berufung auf eine mit den Gesprächen vertraute Quelle.
Das Verkehrsministerium hat versprochen, schnell zu handeln, nachdem es einen Antrag auf die so genannte "Quick Release"-Finanzierung erhalten hat, aber es hat gesagt, dass es eine Gesetzgebung vom Kongress braucht, um den Bau einer Ersatzbrücke zu finanzieren.
Moore sagte in einer Erklärung zu seinem Antrag, die Mittel würden "die Mobilisierung, den Betrieb und die Beseitigung von Trümmern unterstützen und damit die Grundlage für eine schnelle Erholung schaffen".
Maryland sagte, dass es möglicherweise zusätzliche Notfallmittel beantragen wird, wenn die Schadensbeurteilung voranschreitet.
Das unter der Flagge von Singapur fahrende Containerschiff Dali, das auf dem Weg nach Sri Lanka war, meldete, dass es keinen Antrieb mehr hatte und nicht mehr manövrieren konnte, bevor es in einen Stützpfeiler der Brücke raste.
Durch den Aufprall stürzte der größte Teil der Brücke fast sofort in die Mündung des Patapsco River, wodurch die Schifffahrtswege blockiert wurden und der Hafen von Baltimore, einer der verkehrsreichsten an der Ostküste der USA, auf unbestimmte Zeit geschlossen werden musste.
