Bangalore (Reuters) - Der US-Energiekonzern Chevron will in einem milliardenschweren Aktiendeal den kleineren Rivalen Hess übernehmen.

Die Transaktion habe ein Volumen von 53 Milliarden Dollar (rund 50 Milliarden Euro), teilte Chevron am Montag mit. Chevron biete für jede Hess-Aktie 1,025 eigene Papiere. Die Offerte sehe damit einen Preis von 171 Dollar je Hess-Aktie vor. Hess-Chef John Hess werde nach dem in der ersten Jahreshälfte 2024 angepeilten Abschluss der Übernahme voraussichtlich in die Führungsriege von Chevron aufrücken, erklärten beide Konzerne. Die Hess-Aktie legte vorbörslich zeitweise um 3,1 Prozent auf 168,10 Dollar zu. Papiere von Chevron gaben um 2,4 Prozent auf 162,80 Dollar nach.

Erst vor wenigen Wochen hatte der US-Energieriese Exxon für das Unternehmen Pioneer Natural Resources eine 60 Milliarden Dollar schwere Offerte vorgelegt, durch die Exxon zum führenden Produzenten des größten Ölfeldes in den USA aufsteigen würde.

CHEVRON STREBT HÖHERE DIVIDENDEN UND ASSET-VERKÄUFE AN

Durch den Zusammenschluss können Chevron und Hess nach eigenen Angaben ihre Produktion und den Free Cash Flow schneller und länger steigern als Chevron es bislang in seinem laufenden Fünfjahres-Ausblick vorsieht. Der Free Cash Flow könne bis 2027 mehr als verdoppelt werden. Für Chevron soll sich zudem der Zugriff auf Projekte in dem lateinamerikanischen Land Guyana auszahlen, wo große Erdölvorkommen entdeckt worden sind. Die Anteilseigner von Chevron sollen von höheren Dividenden und Aktienrückkauf-Programmen profitieren. Der Konzern will sich nach eigenen Angaben darüber hinaus von Geschäften im Volumen von zehn bis 15 Milliarden Dollar trennen.

(Bericht von Mrinalika Roy; bearbeitet von Tom Käckenhoff, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)