Die größte Schweizer Bank verbuchte einen Gewinnrückgang von 16 Prozent auf 1,05 Milliarden Dollar, wie sie am Dienstag mitteilte. Am deutlichsten fiel das Minus in der Investmentbank aus, die UBS nun neu aufstellen will - unter anderem mit der Zusammenlegung von einzelnen Bereichen. Im laufenden vierten Quartal erwartet die Bank durch den Umbau Zusatzkosten von 100 Millionen Dollar. "In Anbetracht der Marktbedingungen haben wir ein solides Ergebnis und attraktive Renditen erzielt. Mit weiteren Maßnahmen wollen wir die Profitabilität steigern", sagte Bankchef Sergio Ermotti.

Es ist der zweite Umbau der Investmentbank seit der Finanzkrise. Unmittelbar danach hatte die UBS die Sparte bereits einmal stark verkleinert und sie auf das Kerngeschäft Vermögensverwaltung konzentriert. Doch im Sommerquartal ging der bereinigte Vorsteuergewinn im Jahresvergleich um 59 Prozent zurück - unter anderem wegen Einbussen im Aktienhandel. Diesen will die UBS nun als Teil des Umbaus mit dem kleineren Devisen-, Zins- und Kreditbereich (FRC) zusammenlegen und so eine einzige Handels- und Wertpapiereinheit schaffen. Wieviele Stellen das Institut im Zuge der Reorganisation streicht, ist noch nicht bekannt.

SCHWIERIGES UMFELD

Andere Banken hatten zuletzt einen Stellenabbau angekündigt - darunter die Deutsche Bank, die 18.000 Jobs streichen will, und die Commerzbank mit einer geplanten Streichung von 4300 Stellen. Die britische Großbank HSBC will einem Zeitungsbericht zufolge weitere bis zu 10.000 Jobs abbauen.

Viele Institute kämpfen mit dem schwierigen Umfeld - das auch der UBS zu schaffen macht. Sie zählt zu den größten Vermögensverwaltern der Welt. Doch die vermögenden Privatkunden - darunter viele Millionäre und Milliardäre mit ihren Familien - sind wegen der sich ändernden geopolitischen Lage verunsichert. Sie scheuen vor großen schuldenfinanzierten Investitionen oder umfangreichen Börsentransaktionen zurück. Das wirkt sich jedoch negativ auf die Gebühreneinnahmen der Banken aus. Hinzu kommen die in vielen Ländern historisch niedrigen oder sogar negativen Zinsen, die die Erträge der Banken schmälern.

Dennoch hat sich die Bank zum Ziel gesetzt, ihr Kerngeschäft auszubauen und den bereinigten Vorsteuergewinn über die Periode von 2019 bis 2021 pro Jahr um zehn bis 15 Prozent zu steigern. Große Hoffnungen setzt die UBS dabei in ihren neuen Co-Chef für die Vermögensverwaltung, Iqbal Khan. Der frühere Star-Manager bei der Konkurrentin Credit Suisse ist seit Oktober in der Geschäftsleitung und übernimmt den Posten vom ehemaligen Commerzbank-Chef Martin Blessing.

Im laufenden Jahr peilt das Institut eine Rendite auf das harte Kernkapital von rund 15 Prozent an. Das dürfte jedoch schwierig zu erreichen sein: Nach den ersten drei Quartalen lag diese bei 13,8 Prozent. Auch die Analysten erwarten nicht mehr, dass UBS das Ziel erreicht. Credit Suisse und die Deutsche Bank wollen ihre Zahlen am 30. Oktober vorlegen.