Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Singapurs Wirtschaft wächst stärker als erwartet

Singapurs Wirtschaft ist im vierten Quartal 2021 stärker als erwartet gewachsen. Laut Mitteilung des Industrie- und Handelsministeriums stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit einer Jahresrate von 5,9 Prozent. Die vom Wall Street Journal befragten Ökonomen hatten einen Zuwachs von 4,6 Prozent prognostiziert. Im dritten Quartal war die Wirtschaft allerdings noch um 7,1 Prozent gewachsen. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe stieg um 14,0 (Vorquartal: 7,9) Prozent. Für das Jahr 2021 meldete die Behörde ein Wirtschaftswachstum von 7,2 Prozent. Erwartet worden waren 7,0 Prozent.

Türkische Inflation im Dezember bei 36 Prozent

Der Inflationsdruck in der Türkei hat im Dezember den höchsten Stand seit 19 Jahren erreicht. Nach Mitteilung der Statistikbehörde Turkstat stiegen die Verbraucherpreise im Dezember mit einer Jahresrate von 36,1 (November: 21,3) Prozent. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Preise um 13,6 (3,5) Prozent.

Erwerbstätigkeit in Deutschland bleibt 2021 stabil

Die Erwerbstätigkeit in Deutschland ist im vergangenen Jahr nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stabil geblieben. Laut Mitteilung von Destatis waren 2021 im Jahresdurchschnitt rund 44,9 Millionen Personen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Das waren 7.000 mehr als 2020, was einer Veränderungsrate von 0,0 Prozent entspricht. 2020 hatte die Corona-Krise den zuvor über 14 Jahre anhaltenden Anstieg der Erwerbstätigkeit beendet und zu einem Rückgang um 370.000 Personen bzw. 0,8 Prozent geführt.

Demokraten übernehmen nach McWilliams' Rücktritt Kontrolle über FDIC

Die Entscheidung von Jelena McWilliams, als Vorsitzende der Federal Deposit Insurance Corp. (FCIC) zurückzutreten, ebnet den US-Demokraten den Weg, um in den kommenden Wochen die Kontrolle über die Agenda der Einlagensicherung zu erlangen. Das könnte zu strengeren Anforderungen in Bezug auf Bankfusionen, Klimawandel und andere Angelegenheiten führen. McWilliams, ein Überbleibsel der Trump-Regierung, hatte am Freitag nach einem öffentlichen Streit mit den mehrheitlich im FCIC-Board vertretenen Demokraten ihren Rücktritt erklärt.

Umfrage: Knapp zwei Drittel der US-Bürger sehen US-Demokratie in Gefahr

Ein Jahr nach der Erstürmung des Kapitols in Washington durch Anhänger des damals frisch abgewählten Präsidenten Donald Trump steht es nach Auffassung vieler US-Bürger nicht gut um die Demokratie im Land. In einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage des Senders CBS News sagten zwei Drittel der Befragten, die US-Demokratie sei "bedroht". Den Sturm auf das Kapitol halten sie demnach für ein "Zeichen zunehmender politischer Gewalt".

Empörung in Berlin und Wien über EU-Pläne für grünes Label für Atomkraft

Die EU-Kommission hat mit ihrem Vorstoß zur Einstufung von Atomkraft als grüne Energiequelle für Empörung in Deutschland und Österreich gesorgt. Berliner und Wiener Regierungsvertreter äußerten am Samstag scharfe Kritik an einem Verordnungsentwurf zur sogenannten Taxonomie, den die Kommission zuvor an die Regierungen der 27 EU-Staaten geschickt hatte. Österreich drohte gar mit einer Klage. Die ebenfalls vorgeschlagene mögliche Einstufung von Erdgas als klimafreundlich erhielt jedoch auch Lob.

Bundesregierung streitet über EU-Pläne zur Atomkraft

In der Koalition ist ein Streit entbrannt über die Pläne der Europäischen Kommission zur Einstufung von Atomkraft und Gas als nachhaltige Energiequellen. Die Grünen wollen auf EU-Ebene Änderungen an dieser als Taxonomie bekannten Regelung erreichen. Die FDP sieht einen Dissens in der Regierung und fordert von den Grünen die Akzeptanz von EU-Entscheidungen, auch wenn sie ihnen nicht passten sollten.

Biden sichert Selenskyj "entschlossene" Reaktion bei russischer Invasion zu

US-Präsident Joe Biden hat in einem Telefonat mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj versichert, dass die USA und ihre Verbündeten "entschlossen" auf eine russische Invasion der Ukraine reagieren würden. Biden habe in dem Gespräch am Sonntag auch die US-Unterstützung für "die Souveränität und territoriale Integrität" der Ukraine bekräftigt, teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, mit.

US-Regierung schließt Äthiopien, Mali und Guinea von Handelsabkommen aus

Die US-Regierung hat die Länder Äthiopien, Mali und Guinea wegen Umstürzen und Menschenrechtsverletzungen von einem US-Afrika-Handelsabkommen ausgeschlossen. Die Regierungen dieser Länder hätten gegen die Prinzipien des African Growth and Opportunity Act (Agoa) genannten Abkommens verstoßen, teilte das Büro des US-Handelsbeauftragten mit. Dieses Abkommen soll den Handel zwischen den USA und afrikanischen Staaten erleichtern.

Sudans Regierungschef wirft das Handtuch

Angesichts der schweren politischen Konflikte im Sudan hat Regierungschef Abdullah Hamdok seinen Rücktritt erklärt. "Ich habe mein Bestes versucht, das Land davon abzuhalten, in die Katastrophe abzugleiten", sagte Hamdok am Sonntagabend in einer dramatischen Fernsehansprache. Doch sei es nicht gelungen, einen "Konsens" der politische Kräften zu finden. Hamdok war das zivile Gesicht der Übergangsregierung in dem nordostafrikanischen Land, wo Ende Oktober das Militär geputscht hatte.

Niederlande bekommen weiblichste Regierung ihrer Geschichte

In der künftigen Regierung der Niederlande werden so viele Frauen wie noch nie vertreten sein. 14 der 29 Minister- und Staatsekretärsposten gehen an Frauen, wie aus einer am Sonntag veröffentlichten Liste hervorgeht. Ministerpräsident Mark Rutte hatte vor gut zwei Wochen nach monatelangen Koalitionsverhandlung eine Einigung mit drei weiteren Parteien verkündet, nun wurde die personelle Besetzung bekanntgegeben.

Verheerendes Feuer in Südafrikas Parlament unter Kontrolle

Die Feuerwehr in Kapstadt hat das verheerende Feuer im Parlamentskomplex von Südafrika unter Kontrolle gebracht. Der Brand sei in der Nacht unter Kontrolle gebracht und die Zahl der Einsatzkräfte reduziert worden, sagte ein Feuerwehrsprecher am Montagmorgen. Der Brandherd im ältesten Gebäude des Komplexes sei jedoch weiterhin aktiv. Das Feuer war am frühen Sonntagmorgen ausgebrochen und hatte sich über weite Teile des Gebäudekomplexes ausgebreitet. Der Sitzungssaal des Abgeordnetenhauses wurde komplett zerstört, das Dach des alten Versammlungsgebäudes stürzte ein.

Hongkonger Legislativrat nach umstrittener Wahl vereidigt

Die neuen Abgeordneten im Hongkonger Legislativrat sind nach ihrer umstrittenen Wahl im Dezember vereidigt worden. In einer symbolträchtigen Zeremonie, welche die neuen politischen Gegebenheiten Hongkongs widerspiegelte, legten die 90 Abgeordneten am Montag ihren Eid ab. Das Wappen der Stadt war dafür durch das Chinas ersetzt worden.

Moskau und Ankara wollen Verhältnis nach Spannungen wegen Ukraine verbessern

Die Präsidenten Russlands und der Türkei, Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan, wollen die Beziehungen ihrer Länder wieder verbessern. Nach einem Telefonat der beiden Staatschefs am Sonntag teilten deren Büros jeweils mit, die Zusammenarbeit ihrer Länder intensivieren zu wollen. Zuletzt war das Verhältnis zwischen Moskau und Ankara unter anderem wegen des Ukraine-Konflikts angespannt. In dem Telefonat ging es auch um Russlands Forderungen an die Nato, der auch die Türkei angehört.

Kim Jong Un stellt in Neujahrsansprache erstmals Versorgungskrise über Außenpolitik

Anders als in den Vorjahren hat der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un in seiner Neujahrsansprache nicht seine Außenpolitik, sondern die prekäre heimische Versorgungslage in den Mittelpunkt gestellt. Das Land habe im Jahr 2021 eine "schwierige Situation" erlebt, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Samstag den Staatschef. Kim beschrieb die Herausforderungen des Jahres 2022 demnach als "großen Kampf zwischen Leben und Tod" und kündigte Lösungen für "die Probleme in den Bereichen Ernährung, Kleidung und Unterkunft" an.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/hab

(END) Dow Jones Newswires

January 03, 2022 03:00 ET (08:00 GMT)