Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Erneut starker Anstieg der deutschen Importpreise

Die Importpreise in Deutschland sind im Juni erneut stärker gestiegen als erwartet. Dafür sorgten insbesondere die Energiepreise. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, erhöhte sich der Index der Einfuhrpreise im Vergleich zum Vormonat um 1,6 Prozent. Ökonomen hatten nur einen Anstieg von 1,1 Prozent prognostiziert. Im Vergleich zum Vorjahr wurde eine Preissteigerung von 12,9 Prozent registriert. Die befragen Ökonomen hatten 12,4 Prozent erwartet. Energieeinfuhren waren im Juni um 88,5 Prozent teurer als im Vorjahr. Hier kam wie bereits im April und Mai der Basiseffekt zutage, sprich ein ungewöhnlich niedriges Preisniveau in der Pandemie- und Lockdownphase 2020. Ohne Energie waren die Importpreise um 0,8 Prozent höher als im Vormonat, binnen Jahresfrist betrug die Steigerung 7,2 Prozent.

Konsumklima stagniert wegen Anstieg von Inzidenz und Preisen

Die steigenden Infektionszahlen und die steigenden Preise verhindern einen weiteren Anstieg der Konsumstimmung in Deutschland. "Nach der zuletzt deutlichen Aufhellung legt die Stimmung der Verbraucher im Juli eine Verschnaufpause ein", erklärte das Marktforschungsunternehmen GfK am Mittwoch. Das GfK-Konsumklima für August stagniert ebenfalls - bei minus 0,3 Punkten. Die Verbraucherinnen und Verbraucher sehen die deutsche Wirtschaft laut GfK-Umfrage weiter im Aufschwung. Der private Konsum werde dank der "gut gefüllten Portemonnaies der Verbraucher" mehr und mehr zur positiven Entwicklung beitragen, zeigte sich GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl überzeugt.

Umsatz in gewerblicher Wirtschaft Deutschlands um 2,7 Prozent höher

Der Umsatz der gewerblichen Wirtschaft Deutschlands ist im Juni zum zweiten Mal in Folge gestiegen und liegt inzwischen deutlich über dem Vorkrisenniveau. Nominal, aber kalender- und saisonbereinigt erhöhte er sich gegenüber dem Vormonat um 2,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Er lag damit um 12,2 Prozent über dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland. Den vorläufig für Mai gemeldeten Anstieg von 1,6 Prozent revidierten die Statistiker auf 2,3 Prozent.

ZVEI: Welt-Elektromarkt erholt sich 2021 und 2022 deutlich

Der Weltmarkt für elektrotechnische und elektronische Güter wird sich nach Einschätzung des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) um 9 Prozent im laufenden Jahr steigern, das dabei auch von Basiseffekten getrieben werde. 2022 sollte der Welt-Elektromarkt um 6 Prozent zulegen können, teilte der Verband in Frankfurt mit. Im vergangenen Jahr sei der Markt auf 4.603 Milliarden Euro gekommen. "Damit hat er sein 2019er Niveau trotz Corona-Pandemie halten können", sagte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. Für Deutschland rechnet der ZVEI 2021 mit einem Anstieg um 6 Prozent und 2022 um 7 Prozent.

Ifo-Beschäftigungsbarometer gesunken

Die deutschen Unternehmen bremsen ihre Suche nach neuen Mitarbeitern nach einer Erhebung des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung etwas. Das Ifo-Beschäftigungsbarometer sei im Juli auf 102,4 Punkte gefallen, von 103,8 Punkten im Juni, teilte das Institut in München mit. "Die Erholung auf dem deutschen Arbeitsmarkt geht weiter, wenn auch langsamer", erklärte das Ifo-Institut.

Britische Einzelhandelspreise fallen im Juli beschleunigt

Die britischen Einzelhandelspreise sind in der ersten Juliwoche beschleunigt gesunken. Grund sind der starke Wettbewerb unter den Supermarktketten sowie ein stärkerer Rückgang bei Nicht-Lebensmittelpreisen, wie aus dem jüngsten Bericht von Nielsen IQ und dem Britisch Retail Consortium hervorgeht. Zwischen dem 1. und 7. Juli sanken die Preise im britischen Einzelhandel um 1,2 Prozent, stäker als der Rückgang um 0,7 Prozent im Juni. Die Preise für Nicht-Nahrungsmittel gingen schneller zurück als die Preise für Nahrungsmittel, sie sanken im Jahresvergleich um 1,8 Prozent, verglichen mit einem Rückgang um 1,0 Prozent im Juni. Die Preise für Nahrungsmittel sanken im gleichen Zeitraum um 0,4 Prozent und damit doppelt so stark wie im Juni (-0,2 Prozent).

API-Daten zeigen Rückgang der US-Rohöllagerbestände

Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 4,7 Millionen Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 0,8 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände verringerten sich um 6,2 Millionen Barrel nach plus 3,3 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 2,2 Millionen und bei Benzin ein Minus von 1,0 Millionen Barrel.

+++ Konjunkturdaten

+ Frankreich

Verbrauchervertrauen Juli 101 (PROGNOSE: 102/Juni: 103)

+ Großbritannien

Nationwide Hauspreisindex Juli -0,5% gg Vm; +10,5% gg Vj

+ Australien

Verbraucherpreise 2Q +3,8% gg Vorjahr (PROGNOSE: +3,7%)

Verbraucherpreise 2Q +0,8% gg Vorquartal (PROGNOSE: +0,7%)

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DJG/DJN/AFP/smh

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July 28, 2021 03:00 ET (07:00 GMT)