Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutsche Produktion sinkt im Juli um 0,3 Prozent

Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im Juli moderat gesunken. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) verringerte sie sich gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent und lag kalenderbereinigt um 1,1 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet. Der ursprünglich für Juni gemeldete Produktionsanstieg von 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat wurde auf ein Plus von 0,8 Prozent revidiert.

Commerzbank: Hohe Energiepreise drücken Produktion

Die Commerzbank sieht in den hohen Energiepreisen einen wichtigen Grund für die rückläufige Industrieproduktion. "Offensichtlich ist die Herstellung vieler Produkte angesichts der massiv gestiegenen Energiepreise nicht mehr rentabel", schreibt Ökonom Ralph Solveen in einem Kommentar. Insbesondere die energieintensiven Sektoren wie die Chemie hätten ihre Produktion heruntergefahren.

Eurozone-BIP für zweites Quartal nach oben revidiert

Die Wirtschaft im Euroraum ist im zweiten Quartal stärker gewachsen als zunächst berichtet. Wie die Statistikbehörde Eurostat in einer dritten Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,8 Prozent. Bei der zweiten Schätzung am 17. August war zunächst ein BIP-Plus von 0,6 Prozent gemeldet worden. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einer Bestätigung dieser Rate gerechnet.

Griechische Wirtschaft wächst im zweiten Quartal kräftig

Die griechische Wirtschaft ist im zweiten Quartal zwar kräftig gewachsen, hat allerdings gegenüber dem ersten Quartal deutlich an Dynamik eingebüßt. Wie die Statistikbehörde mitteilte, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Binnen Jahresfrist lag das BIP um 7,7 Prozent höher. Im ersten Quartal war die Wirtschaft um 2,9 Prozent im Quartals- und um 8,0 Prozent im Jahresvergleich gewachsen.

EU plant Preisobergrenze von 200 Euro pro Megawattstunde - Zeitung

Die EU-Kommission arbeitet einem Zeitungsbericht zufolge an einer Obergrenze von 200 Euro pro Megawattstunde für den Preis von Strom, der von Nicht-Gasproduzenten erzeugt wird, als Teil der Bemühungen, die Energiekrise in der EU zu bekämpfen. Wie die Financial Times (FT) unter Berufung auf einen Entwurf berichtet, empfiehlt die EU-Kommission den Mitgliedstaaten, den Preis für Strom von Erzeugern wie Windparks, Atom- und Kohlekraftwerken, die alle durch den hohen Gaspreis bestimmt werden, auf 200 Euro pro Megawattstunde zu begrenzen.

Scholz: Werden uns mit der Frage der Gaspreise auseinandersetzen müssen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat angekündigt, dass die Bundesregierung im Rahmen von europäischen Diskussionen einen Rückgang der Gaspreise bewirken will. "Natürlich werden wir uns mit der Frage der Gaspreise auseinandersetzen müssen", sagte Scholz in der Generaldebatte im Bundestag. Er nannte zudem die hohen Kohlepreise und Ölpreise. Wenn mit den von der Regierung angestoßenen neuen Flüssiggasterminals jederzeit Gas aus aller Welt importiert werden könne, müsse Deutschland nur noch den Weltmarktpreis bezahlen "und nicht die höheren Preise, die durch diese fehlenden Importstrukturen heute aufgerufen werden", betonte er.

Merz kritisiert Agieren der Regierung scharf

Unions-Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) hat der Bundesregierung ein wirtschaftspolitisches Versagen in der gegenwärtigen Krise vorgeworfen. Die Regierung zeichne sich durch eine "bemerkenswerte Ignoranz" aus, sagte Merz in der Generaldebatte im Bundestag. Ihr fehle in wirtschaftpolitischer Hinsicht jeglicher Kompass. "Auch in der Wirtschaftspolitik fehlt dieser Regierung die Fähigkeit zum strategisch-politischen Denken", sagte er. "Sie haben offensichtlich keine Ahnung, was in den Unternehmen und den privaten Haushalten los ist."

Norwegen zeigt sich offen für EU-Gaspreisobergrenze

Norwegen ist offen für Diskussionen über die Möglichkeit einer EU-Gaspreisobergrenze und langfristiger Vereinbarungen mit europäischen Partnern, die einen festen Gaspreis festschreiben, da der Kontinent mit einer akuten Energiekrise konfrontiert ist. Das sagte der norwegische Premierminister Jonas Gahr Store der Financial Times (FT).

Putin droht im Fall von Preisdeckeln mit Lieferstopp von Öl und Gas

Russland hat im Fall einer Deckelung der Energiepreise mit einem Lieferstopp von Öl und Gas gedroht. Die Preise zu deckeln "wäre eine absolut dumme Entscheidung", sagte Präsident Wladimir Putin beim Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Russland werde "gar nichts mehr liefern", fuhr er fort, "kein Gas, kein Öl, keine Kohle" - sollten die Lieferungen nicht im wirtschaftlichen Interesse des Landes sein.

Putin: Fast alle ukrainischen Getreide-Exporte gehen in EU-Länder

Russland Wladimir Putin hat den EU-Ländern vorgeworfen, sich die meisten ukrainischen Getreidelieferungen seit der Aufhebung einer Hafenblockade gesichert zu haben. "Fast das gesamte aus der Ukraine exportierte Getreide wird nicht in die ärmsten Entwicklungsländer, sondern in EU-Länder geliefert", sagte Putin bei einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Seit dem Beginn des russischen Militäreinsatzes im Februar waren monatelang alle Getreide-Exporte der Ukraine aus ihren Schwarzmeer-Häfen blockiert, was zu einer globalen Lebensmittelkrise beitrug.

Putin: Isolierung Russlands ist trotz westlicher Sanktionen "unmöglich"

Russlands Präsident Wladimir Putin hält es trotz der massiven westlichen Sanktionen für "unmöglich", sein Land international zu isolieren. "Egal, wie sehr manche Russland isolieren wollen, es ist unmöglich, dies zu tun", sagte Putin bei einer Wirtschaftskonferenz in der russischen Hafenstadt Wladiwostok. Das "Sanktionsfieber des Westens" bedrohe vielmehr "die ganze Welt".

Putin und Xi treffen sich kommende Woche in Usbekistan

Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping treffen sich in der kommenden Woche in Usbekistan. Putin und Xi wollen bei einem Gipfeltreffen in der Stadt Samarkand zusammenkommen, wie der russische Botschafter in Peking, Andrej Denissow, laut den Nachrichtenagenturen RIA Nowosti und Tass am Mittwoch bekanntgab. Es ist Xis erste Auslandsreise seit Beginn der Corona-Pandemie.

Bafin-Chef: Antizyklischer Puffer macht Bankensystem robuster

Bafin-Chef Mark Branson hat die Einführung des antizyklischen Kapitalpuffers für Banken im kommenden Jahr verteidigt. "Wenn wir diesen eher pessimistischen Ausblick für die Wirtschaft haben, ist jetzt nicht die Zeit zu sagen, Bahn frei für Banken, mit weniger Kapital zu agieren", sagte Branson beim "Banken-Gipfel" in Frankfurt. "Das ist aus meiner Sicht unlogisch. Der Puffer ist eine Risikovorsorge für eine mögliche Krise und wir haben mögliche Krisenentwicklungen vor uns".

Klimawandel verschlechtert WMO-Bericht zufolge die Luftqualität

Durch den Klimawandel verursachte häufigere und stärkere Hitzewellen sowie damit verbundene Waldbrände verschlechtern einem neuen UN-Bericht zufolge auch die Luftqualität. Eine Wechselwirkung zwischen Umweltverschmutzung und Klimawandel könnte längerfristig hunderte Millionen Menschen treffen, warnte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO).

Stromerzeugung aus Kohle im ersten Halbjahr deutlich gestiegen

Die Stromerzeugung aus Kohle ist im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gestiegen: Zwischen Januar und Ende Juni stammte knapp ein Drittel (31,4 Prozent) des in Deutschland erzeugten und eingespeisten Stroms aus Kohlekraftwerken, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Damit nahm die Einspeisung von Kohlestrom im Jahresvergleich um 17,2 Prozent zu - da waren es noch gut 27 Prozent.

+++ Konjunkturdaten +++

Schweiz/SNB: Währungsreserven Aug 859,639 Mrd CHF

Schweiz/SNB: Währungsreserven betrugen im Juli 849,684 Mrd CHF

China/Währungsreserven Aug 3,055 Bill USD (Juli: 3,104 Bill USD)

China/Währungsreserven Aug sanken um 49,18 Mrd USD zum Vormonat

China/Währungsreserven Aug 3,055 Bill USD (Juli: 3,104 Bill USD)

US/MBA Market Index Woche per 2. Sep -0,8% auf 258,1 (Vorwoche: 260,1)

US/MBA Purchase Index Woche per 2. Sep -0,7% auf 197,8 (Vorwoche: 199,1)

US/MBA Refinance Index Woche per 2. Sep -1,1% auf 556,4 (Vorwoche: 562,5)

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

September 07, 2022 07:30 ET (11:30 GMT)