Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Sentix-Konjunkturindex für Deutschland sinkt im November

Der vom Beratungsunternehmen Sentix für Deutschland erhobene Konjunkturindex ist im November zum vierten Mal in Folge gesunken. Nach Mitteilung von Sentix ging er auf 19,7 (Oktober: 20,0) Punkte zurück. Der Index der Lagebeurteilung sank auf 24,8 (31,0) Punkte, den tiefsten Stand seit Mai. Der Erwartungsindex kletterte dagegen auf 14,8 (9,5) Punkte. Es war der zweite Anstieg in Folge. Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy erklärt den "deutlichen Rücksetzer" bei der Lagebeurteilung damit, dass Deutschland ein "Automobilland" sei, weshalb hier die Lieferengpässe der Chipindustrie ins Kontor schlügen.

HDE erwartet 2 Prozent Umsatzwachstum im Weihnachtsgeschäft

Für das anstehende Weihnachtsgeschäft rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) mit einem Umsatzplus von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit lägen die Umsätze in November und Dezember dieses Jahres bei rund 112 Milliarden Euro, teilte der Verband in Berlin mit. Wachstumstreiber bleibe dabei der Onlinehandel. Der Verband sah aber auch Risiken wie Lieferprobleme bei einigen Waren, die weitere Entwicklung der Coronavirus-Pandemie und die steigende Inflation.

KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer stabilisiert sich im Oktober

Die Stimmung im deutschen Mittelstand hat sich im Oktober stabilisiert. Nach drei Rückgängen steigt das von KfW und Ifo-Institut erhobene Mittelstandsbarometer im Oktober aufgrund der verbesserten Geschäftslageurteile und geringfügig optimistischere Erwartungen erstmals wieder an. Das Mittelstandsbarometer klettert um 1,0 Zähler auf nun 6,6 Saldenpunkte. Dabei verbesserten sich die Geschäftserwartungen um 0,4 Zähler auf minus 0,1 Saldenpunkte und nähern sich der Nulllinie, die für den langfristigen Durchschnitt steht. Die Geschäftslageurteile steigen um 1,6 Zähler auf 13,5 Saldenpunkte, so die KfW.

EZB-Chefvolkswirt Lane betrachtet hohe Inflation als vorübergehend

Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, teilt die häufig geäußerten Sorgen wegen der aktuell hohen Inflation nicht. In einem Interview mit El Pais sagte Lane, dass die Inflation 2022 zurückgehen werde und Zweitrundeneffekte am Arbeitsmarkt bisher nicht zu bemerken seien. Auch die jüngste "Volatilität" am Staatsanleihemarkt spielte Lane herunter.

Chinas Notenbank fördert "grüne Kredite" an Unternehmen

Die chinesische Zentralbank hat ein neues geldpolitisches Instrument eingeführt, das nationalen Banken eine günstige Finanzierung für die Vergabe von Krediten an Unternehmen ermöglicht, die zur Erreichung der Kohlenstoffemissionsziele des Landes beitragen. Die People's Bank of China (PBoC) erklärte, sie werde qualifizierten nationalen Banken, die Kredite an Unternehmen in den Bereichen grüne Energie, Kohlendioxidemissionen und Energieeinsparung vergeben, eine günstige Finanzierung zu einem Zinssatz von 1,75 Prozent anbieten, der dem offiziellen Referenzzinssatz entspricht.

SPD-Vorstand nominiert einstimmig Esken/Klingbeil für Vorsitz

Der SPD-Vorstand hat die Co-Vorsitzende Saskia Esken und SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil einstimmig als neue Parteiführung nominiert, hieß es aus SPD-Kreisen. Zuvor hatte sich bereits das Präsidium der Partei für die beiden ausgesprochen. Damit deutet sich an, dass nach dem angekündigten Rückzug von Norbert Walter-Borjans von der Spitze der SPD die neue Parteiführung auf dem Parteitag vom 10. bis 12. Dezember gewählt werden kann. Esken hatte im ARD-Morgenmagazin erklärt, dass sie sich eine Zusammenarbeit mit Klingbeil "sehr gut" vorstellen könne.

Scholz lobt Nominierung von Esken und Klingbeil für SPD-Vorsitz

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat die Nominierung von Parteichefin Saskia Esken und Generalsekretär Lars Klingbeil als neue Parteiführung bestätigt und die bisher gute Zusammenarbeit mit beiden gelobt. "Der SPD-Parteivorstand hat heute Vormittag Saskia Esken und Lars Klingbeil für den SPD-Vorsitz vorgeschlagen", erklärte Scholz über den Kurznachrichtendienst Twitter. "Ein sehr gutes Team für Fortschritt und Zusammenhalt", betonte der geschäftsführende Bundesfinanzminister. Mit beiden arbeite er "seit Jahren sehr vertrauensvoll zusammen".

Ampel-Parteien wollen keine bundesweite 2G-Regel

Die Ampel-Parteien wollen wieder mehr Corona-Tests, aber keine bundesweite 2G-Regel. Eine solche sei im jetzigen Gesetzentwurf der drei Parteien nicht vorgesehen, sagte die stellvertretende Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, der Sendung Frühstart von RTL/ntv. 2G mache dort Sinn, wo die Inzidenzen hoch seien. Dadurch werde "der Druck erhöht auf die, die sich unsolidarischerweise immer noch nicht impfen lassen". Lang plädierte dafür, am Arbeitsplatz verpflichtend 3G einzuführen. "Ich denke, dass es auch darum geht, den Schutz am Arbeitsplatz auch für diejenigen, die geimpft sind, auszuweiten."

VDMA: USA müssen Klarheit zur Einreise von Genesenen schaffen

Der deutsche Maschinenbau erwartet, dass mit dem Wegfall der amerikanischen Einreisebeschränkungen und der Normalisierung des Geschäftsreiseverkehrs die wirtschaftlichen Beziehungen wiederbelebt werden. Gleichzeitig forderte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) von den USA eine Klarstellung zum Umgang mit Genesenen. "Der Einreisestatus für Genesene ist nicht explizit geregelt, offiziell dürfen nur Geimpfte mit zusätzlichem Test einreisen. Hier muss dringend Klarheit her", erklärte der Ulrich Ackermann, Abteilungsleiter Außenwirtschaft im VDMA.

Frankreich dringt auf gemeinsames Vorgehen gehen hohe Energiepreise

Frankreich dringt weiter auf ein gemeinsames Vorgehen gegen hohe Energiepreise in Europa. "Wir wollen einen automatischen Preisstabilisator einrichten", sagte der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire der Nachrichtenagentur AFP. Energieproduzenten, die wegen der gestiegenen Preise hohe Gewinne machen, sollten dies an die Kunden weitergeben, erklärte Le Maire. Frankreichs Vorschläge zum Energiemarkt stoßen bei mehreren EU-Mitgliedern auf Skepsis.

Nicaraguas Präsident Ortega in strittiger Wahl mit klarer Mehrheit wiedergewählt

Nicaraguas Staatschef Daniel Ortega ist bei der umstrittenen Präsidentschaftswahl laut amtlichen Angaben mit deutlicher Mehrheit in seinem Amt bestätigt worden. Nach dem in der Nacht zum Montag (Ortszeit) veröffentlichten Ergebnis der Auszählung von fast 50 Prozent der Stimmen lag Ortega bei 75 Prozent. Der seit 14 Jahren in Folge regierende Ex-Guerillakommandant hatte in den Monaten vor der Wahl mehrere führende Oppositionspolitiker einsperren lassen, womit ihnen eine Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl verwehrt blieb.

DJG/DJN/AFP/apo

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November 08, 2021 07:30 ET (12:30 GMT)