Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Stimmung der Verbraucher im Euroraum hellt sich auf

Das Verbrauchervertrauen im Euroraum hat sich im Januar verbessert. Der von der EU-Kommission ermittelte Index stieg um 1,1 auf minus 20,9 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von minus 20,0 prognostiziert. Der Wert für Dezember wurde auf minus 22,0 von minus 22,2 Punkte korrigiert. Für die EU-27 verbesserte sich der Wert um 1,4 Punkte auf minus 22,4.

Panetta: EZB prüft App für digitalen Euro

Die Europäische Zentralbank (EZB) prüft nach den Worten von EZB-Direktor Fabio Panetta bei der möglichen Einführung eines digitalen Euro auch eine App einzusetzen. "Die App würde dafür sorgen, dass der digitale Euro überall im Euroraum erkannt wird und man damit bezahlen kann, egal, wohin man reist", sagte Panetta zu Beginn einer Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments.

Bafin: Steigende Zinsen setzen Banken unter Stress

Die steigenden Zinsen setzen Deutschlands Banken - vor allem die kleineren - nach Aussage der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) zunehmend unter Stress. Bafin-Chef Mark Branson verwies bei der Vorstellung der Aufsichtsschwerpunkte für 2023 darauf hin, dass zwar einerseits die Zinsmargen stiegen, andererseits aber die Wertpapierbestände der Institute an Wert verlören. "Das drückt kurzfristig auf die Profitabilität der Banken, vor allem der weniger bedeutenden Institute", sagte Branson laut veröffentlichtem Redetext.

BDI dringt auf Unternehmensteuerreform und Maßnahmenbündel

Die deutsche Industrie hat eine Reform der Unternehmensteuer angemahnt, um die deutsche Wirtschaft wieder international wettbewerbsfähiger zu machen. "Deutschland ist im Vergleich von Standortfaktoren ins hintere Feld abgestürzt", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, beim BDI-Unternehmensteuerkongress in Berlin. Vor allem die USA und Kanada, aber beispielsweise auch Schweden und die Schweiz böten demgegenüber hervorragende Bedingungen.

IW: Ukraine-Krieg kostet die Wirtschaft dieses Jahr 175 Milliarden Euro

Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs werden die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) rund 175 Milliarden Euro an Wertschöpfung kosten. "Das entspricht Wohlstandsverlusten von 2.000 Euro je Einwohner", erklärte das arbeitgebernahe Institut. Dies seien preisbereinigt etwa 4,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Für die Berechnung wurde laut den Angaben die aktuelle Lage mit einem kontrafaktischen Konjunkturverlauf verglichen, also einer Welt, in der es keinen Krieg und damit keine hohen Energiepreise oder Lieferengpässe gibt.

Bundeswehr beginnt mit Verlegung von Patriot-Systemen nach Polen

Die Bundeswehr hat die Auslieferung von zwei Raketenabwehrsystemen des Typs Patriot nach Polen in Gang gesetzt. Die Abwehrstaffeln sollen nach Angaben des Verteidigungsministeriums aus Gnoien in Mecklenburg-Vorpommern in den Südosten Polens nahe der ukrainischen Grenze verlegt werden. Es handelt sich um die ersten beiden von insgesamt drei Patriot-Systemen, die zum Schutz des polnischen Luftraums beitragen und die Nato-Luftverteidigung an der Ostflanke stärken sollen. Das bodengestützte Patriot-System ist mobil einsetzbar, die Abschussrampen können auf Lastwagen montiert werden.

EU stockt Militärhilfe für die Ukraine um 500 Millionen Euro auf

Die Europäische Union hat ihre Militärhilfe für die Ukraine erneut aufgestockt. Die EU-Außenminister billigten eine weitere Tranche von 500 Millionen Euro, mit der gemeinsame Waffenkäufe und Munition finanziert werden, wie Diplomaten mitteilten. Damit erhöhen sich die seit Beginn des russischen Angriffskriegs bereitgestellten Mittel auf 3,6 Milliarden Euro.

Erdogan: Schweden sollte keine Unterstützung bei Nato-Beitritt erwarten

Nach der Verbrennung eines Korans in Stockholm kann Schweden nach den Worten des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nicht mehr mit der Unterstützung der Türkei beim angestrebten Nato-Beitritt rechnen. "Schweden sollte von uns keine Unterstützung erwarten", sagte Erdogan. Er reagierte damit auf eine Demonstration von Rechtsextremisten mit einer Koran-Verbrennung vor der türkischen Botschaft in Stockholm am Wochenende.

Estland und Lettland weisen russische Botschafter aus

Als Reaktion auf den andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine weist Lettland den russischen Botschafter aus und zieht seinen Botschafter aus Moskau ab. Der russische Botschafter müsse Riga spätestens bis zum 24. Februar - dem ersten Jahrestag des russischen Einmarsches in die Ukraine - verlassen, erklärte das lettische Außenministerium am Montag. Zum gleichen Datum werde der lettische Botschafter aus Moskau abberufen. Grund der Entscheidung seien die fortgesetzte Aggression Russlands gegen die Ukraine und die Solidarität mit Estland und Litauen, erklärte das Ministerium. Russland hatte zuvor die Ausweisung des estnischen Botschafters verkündet.

WHO benötigt 2,5 Mrd USD angesichts von 54 Gesundheitskrisen weltweit

-Angesichts von weltweit mehr als 50 Gesundheitskrisen benötigt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in diesem Jahr 2,54 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro). Sie sei mit einer beispiellosen Anzahl von sich überschneidenden gesundheitlichen Notlagen konfrontiert, erklärte die UN-Behörde.

+++ Konjunkturdaten +++

US/Index der gleichlaufenden Indikatoren Dez +0,1% gegen Vormonat

US/Index der nachlaufenden Indikatoren Dez +0,3% gg Vm

US/Index der Frühindikatoren Dez -1,0% gegen Vormonat

DJG/DJN/AFP/apo/sha

(END) Dow Jones Newswires

January 23, 2023 13:00 ET (18:00 GMT)