Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutsche HVPI-Verbraucherpreise im Dezember niedriger als erwartet

Die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessenen Preise in Deutschland haben im Dezember etwas stärker als erwartet unter dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der HVPI nach vorläufigen Berechnungen gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent und lag wie im November um 0,7 Prozent unter Vorjahresniveau. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,8 Prozent und eine Jahresrate von minus 0,6 Prozent prognostiziert.

ADP: US-Privatwirtschaft büßt im Dezember 123.000 Stellen ein

Die US-Unternehmen haben im Dezember ihren Personalbestand wider Erwarten abgebaut. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, gingen gegenüber dem Vormonat 123.000 Stellen verloren. Ökonomen hatten dagegen einen Zuwachs von 60.000 Jobs vorausgesagt. Im November waren unter dem Strich 304.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 3.000 weniger als ursprünglich gemeldet.

Markit: Geschäft der US-Dienstleister lässt im Dezember nach

Die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich im Dezember gedämpfter als im Vormonat gezeigt. Der von IHS Markit für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex schwächte sich ab auf 54,8 von 58,4 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 55,1 vorhergesagt. Vorläufig war für Dezember ein Wert von 55,3 ermittelt worden. Insgesamt hat sich die Entwicklung in der US-Wirtschaft im Dezember verlangsamt.

US-Rohöllagerbestände sinken deutlich stärker als erwartet

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 1. Januar verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 8,01 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 1,8 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 6,065 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 1,7 Millionen Barrel eine Abnahme registriert worden.

Auftragseingang der US-Industrie im November höher als erwartet

Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im November um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht. Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg von 0,8 Prozent gerechnet. Für den Vormonat ergab sich ein Plus von 1,3 Prozent, wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte. Vorläufig war eine Zunahme von 1,0 Prozent berichtet worden.

Demokrat Ossoff erklärt sich zum Sieger der Stichwahl in Georgia

Bei den Stichwahlen um zwei Senatsposten im US-Bundesstaat Georgia hat sich der demokratische Kandidat Jon Ossoff zum Sieger erklärt. Er habe die Wahl gegen den republikanischen Amtsinhaber David Perdue gewonnen, verkündete Ossoff. Zuvor hatte sich bereits der Demokrat Raphael Warnock laut Medienberichten gegen die Republikanerin Kelly Loeffler durchgesetzt.

Commerzbank: USA vor konjunktureller "Überstimulation"

Auf die USA könnte mit dem Sieg der Demokraten bei den Wahlen zum US-Senat in Georgia nach Einschätzung der Commerzbank-Volkswirte Bernst Weidensteiner und Christoph Balz eine "Überstimulation" zukommen. "Insgesamt sind schon die bereits beschlossenen staatlichen Ausgaben ausreichend, die Outputlücke für 2021 zu schließen", schreiben sie in einem Kommentar zu dem sich abzeichnenden Wahlausgang. Beobachter gehen davon aus, dass US-Präsident Biden ein weiteres Corona-Hilfspaket für Haushalte auf den Weg bringen wird, wenn in beiden Häusern des Kongresses die Demokraten das Sagen haben sollten.

IfW: Deutsche Inflation steigt 2021 um "deutlich mehr" als 2 Prozent

Die deutsche Inflation wird in diesem Jahr nach zuletzt fallenden Preisen wohl um "deutlich mehr" als 2 Prozent steigen, erwartet das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW). "So wird alleine die Rückführung der Mehrwertsteuer auf ihr altes Niveau die Verbraucherpreise wohl um etwa 1,2 Prozent erhöhen", erklärte IfW-Ökonom Nils Jannsen.

Schwesig will Nord Stream 2 mittels Klima-Stiftung vorantreiben

Das Land Mecklenburg-Vorpommern will die von US-Sanktionen bedrohte deutsch-russische Gaspipeline Nord Stream 2 mit einer Stiftung vorantreiben. Das rot-schwarze Kabinett von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) beschloss dazu auf einer Sondersitzung die Gründung einer "Stiftung Klimaschutz MV". Diese soll auch eigene wirtschaftliche Geschäftsaktivitäten entfalten mit dem Ziel, "einen Beitrag zum Fortgang der Arbeiten an der Pipeline Nord Stream 2 zu leisten", heißt es in dem Regierungsantrag, den die Deutsche Umwelthilfe veröffentlichte.

Merz fordert Neuausrichtung der CDU

Der Kandidat um den CDU-Vorsitz Friedrich Merz fordert mit dem Rückzug von Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Neuausrichtung für seine Partei. Die CDU müsse aus dem Schatten von Merkel treten und vor der Bundestagswahl im September einige Grundsatzfragen klären. "Die CDU hat in den letzten 30 Jahren rund die Hälfte ihrer Mitglieder verloren. Ein fröhliches 'Weiter so' ist damit ebenso wenig angezeigt wie der unkonkrete Anspruch, jederzeit 'Die Mitte' zu besetzen, ja so etwas zu sein wie 'Die Mitte' schlechthin", schrieb Merz in einem Gastbeitrag für den Spiegel.

CSU will Ernennung des Kanzlerkandidaten der Union im Frühjahr

Die CSU will den gemeinsamen Kanzlerkandidaten erst im Frühjahr küren. Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder sagte, man sollte die Landtagswahlen im Frühjahr abwarten, bevor man sich auf einen gemeinsamen Kandidaten festlegt. Landesgruppenchef Alexander Dobrindt visiert die Zeit nach Ostern an.

Bund startet Förderprogramm für Corona-Medikamentenforschung

Der Bund fördert die Forschung zu Medikamenten gegen das Coronavirus mit mindestens 50 Millionen Euro. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat eine Förderbekanntmachung zur Entwicklung von Medikamenten und anderen Therapeutika gegen Covid-19 veröffentlicht, wie das Ministerium in Berlin bekanntgab. Das Programm mit einem Volumen von zunächst 50 Millionen Euro habe das Ziel, die klinische Entwicklung zu unterstützen, also die Phase, in der die Sicherheit und Wirksamkeit eines neuen Therapeutikums klinisch geprüft wird.

Kabinett verlängert Abgabefristen für Steuerberater

Steuerberater erhalten für die Abgabe von Steuererklärungen pandemiebedingt sechs Monate mehr Zeit. Die Frist für den Veranlagungszeitraum 2019 soll bis Ende August 2021 verlängert werden, teilte das Bundesfinanzministerium auf Twitter mit. Zuvor hatte das Bundeskabinett eine entsprechende Formulierungshilfe für die Koalitionsfraktionen beschlossen.

Berlin, Paris und London werfen Iran Verstoß gegen Atomabkommen vor

Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben dem Iran einen "klaren Verstoß" gegen seine Verpflichtungen aus dem internationalen Nuklearabkommen vorgeworfen und fordern eine Rückkehr zu den Vereinbarungen. Die Außenminister der drei Länder warnten in einer gemeinsamen Erklärung, dass Teheran mit der beschlossenen Anreicherung von Uran die wichtige Gelegenheit für eine Rückkehr zur Diplomatie mit der künftigen US-Regierung in Frage stelle.

Millionenmetropole in China nach mehr als hundert Corona-Infektionen abgeriegelt

Nach dem Nachweis von mehr als hundert Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus haben die Behörden die chinesische Millionenmetropole Shijiazhuang abgeriegelt. Die Hauptzufahrtsstraßen zu der Hauptstadt der Provinz Hebei wurden am Mittwoch blockiert. Neben zehn Autobahnen war auch ein Busbahnhof von den Maßnahmen betroffen. In der Stadt wurden alle Schulen geschlossen.

USA stellen Sudan nach Annäherung an Israel umfassende Finanzhilfen bereit

Nach der Annäherung an Israel stellen die USA umfassende Finanzhilfen für den Sudan bereit. Während eines Besuchs in dem nordafrikanischen Land unterzeichnete US-Finanzminister Steven Mnuchin eine Vereinbarung, die dem Staat unter anderem Zugang zu jährlich mehr als einer Milliarde Dollar der Weltbank verschafft. Die US-Botschaft in Khartum verkündete kurz darauf die Unterzeichnung des "Abraham-Abkommens" zur Normalisierung der Beziehungen zu Israel durch den Sudan.

+++ Konjunkturdaten +++

US/MBA Market Index Woche per 1. Jan +1,7% auf 827,2 (Vorwoche: 813,7)

US/MBA Purchase Index Woche per 1. Jan -1,6% auf 313,8 (Vorwoche: 318,8)

US/MBA Refinance Index Woche per 1. Jan +3,0% auf 3.917,6 (Vorwoche: 3.803,2)

DJG/DJN/AFP/apo/sha

(END) Dow Jones Newswires

January 06, 2021 13:00 ET (18:00 GMT)