POTSDAM (dpa-AFX) - Wegen der Corona-Pandemie sind zu den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst in diesem Jahr weniger Menschen als üblich am Verhandlungsort zusammengekommen. Rund 200 Personen sind in einem Hotel in Potsdam allerdings doch beteiligt. Vor Ort war zu beobachten, dass nicht in allen Fällen ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten wurde.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) ist laut deren Präsident Ulrich Mädge mit rund 80 Personen in Potsdam vertreten, inklusive VKA-Mitgliederversammlung. Die Gewerkschaft Verdi ist mit rund 70 Personen in Potsdam, dbb beamtenbund und tarifunion mit etwa 30. Dazu kommen noch Mitarbeiter des Bundesinnenministeriums um den am Donnerstagmittag eingetroffenen Ressortchef Horst Seehofer (CSU). Erstmals in der Geschichte solcher Verhandlungen ist bei Verdi die Bundestarifkommission nicht vor Ort, wie Werneke mitteilte. Diese rund 100 Personen werden bei Bedarf per Video zugeschaltet.

Mädge sagte: "Wir achten auf Abstandsregelungen. Wir haben uns teilweise in der engeren Verhandlungsdelegation alle noch testen lassen, um auch hier mit einem guten Gewissen verhandeln zu können. Wir sehen ja, wie zufällig das ist." Um ein Beispiel zu nennen sagte Mädge, ein Aufeinandertreffen des Innenministers und des infizierten Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU) könne Teil einer Infektionskette sein.

Beobachter und Mitglieder der Delegationen mit Mund-Nasen-Bedeckung standen oder saßen im weiträumigen Foyer des Verhandlungshotels teils näher als 1,5 Meter beisammen. Auch Demonstranten vor dem Eingang mit Maske machten teils Schulter an Schulter auf ihre Forderungen aufmerksam./bw/DP/stk