Bern (awp/sda) - Montag, 13. Februar 2017

VERTIEFTE PRÜFUNG: (Bern/Zürich) Die Wettbewerbskommission (Weko) nimmt die Ende Oktober angekündigte Fusion von Starticket und Ticketcorner genauer unter die Lupe. Laut der Weko bestehen Anhaltspunkte, dass der Zusammenschluss eine marktbeherrschende Stellung begründen oder verstärken könnte. Nach dem Willen der Eigentümer von Ticketcorner und Starticket soll es künftig in der Schweiz nur noch einen grossen Ticket-Vermarkter geben. Darauf hatten sich die Medienhäuser Tamedia, Ringier und CTS Eventim Ende Oktober in einem Fusionsvertrag geeinigt. Nach einer vorläufigen Prüfung hat nun die Weko festgestellt, dass es insbesondere beim Fremdvertrieb von Tickets sowie den Software-Lösungen für den Eigenvertrieb von Tickets Anhaltspunkte für eine Begründung oder Verstärkung einer marktbeherrschenden Stellung gibt. Die Fusion werde nun vertieft geprüft, teilte die Weko daher mit. Diese Prüfung soll innerhalb der gesetzlichen Frist von vier Monaten erfolgen.

REKORDERGEBNIS: (Flamatt) Der Hersteller von Röntgensystemen Comet sieht sich auf Erfolgskurs. Im Geschäftsjahr 2016 legte das Freiburger Unternehmen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn deutlich zu. Die Verkäufe wuchsen gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent auf über 332 Millionen Franken. Zum Wachstum hätten alle Kernregionen beigetragen, teilte Comet mit. Es handle sich um das beste Ergebnis seit Bestehen des Unternehmens. Die operative Marge auf Stufe EBITDA verbesserte sich um 160 Basispunkte auf über 14 Prozent. Der Reingewinn erreichte einen Rekordwert von über 27 Millionen Franken. 2015 hatte unter dem Strich ein Gewinn von gut 17 Millionen Franken resultiert.

FEINTOOL-ZUKAUF IN CHINA: (Lyss BE) Der Autozulieferer Feintool erwirbt in China eine Produktionsstätte des Deutschen Schuler-Konzerns. Mit dem Kauf des in Tianjin gelegenen Werks für gepresste Leichtbauteile soll eine strategische Lücke in Asien geschlossen werden. Durch den Ausbau der Präsenz in Asien erhofft sich die Feintool-Geschäftsleitung ein Umsatzwachstum im zweistelligen Millionenbereich, wie das Unternehmen mitteilte. Das Werk mit aktuell 30 Mitarbeitenden will Feintool weiter ausbauen. Damit reagiert das Unternehmen auf die verstärkte Nachfrage nach Leichtbauteilen in der chinesischen Automobilindustrie.

WEITERER VERWALTUNGSRAT: (Zürich) Die Fluggesellschaft Swiss hat am Montag Ulrik Svensson in den Verwaltungsrat gewählt. Der seit Januar 2017 amtierende Finanzchef des Mutterkonzerns Lufthansa zieht damit zusätzlich in das Aufsichtsgremium der Tochtergesellschaft Swiss ein. Der 55-jährige Schwede ist für die grösste Schweizer Fluggesellschaft kein Unbekannter. Von 2003 bis 2006 war Svensson unter anderem als Finanzchef von Swiss International Airlines tätig. Im Verwaltungsrat agieren neben Svensson der Verwaltungsratspräsident Reto Francioni sowie Harry Hohmeister, Montie Brewer, Jacques Aigrain und Doris Russi Schurter.

ANZIEHENDES WACHSTUM: (Brüssel) Die Wirtschaft im Euroraum wird nach Einschätzung der EU-Kommission im laufenden Jahr stärker wachsen als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) werde 2017 in den 19 Staaten des gemeinsamen Währungsgebiets um 1,6 Prozent zulegen, teilte die Brüsseler Behörde mit. Im Herbst war sie noch von einem Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent ausgegangen. Grösster Wachstumstreiber sei dabei die Binnennachfrage, hiess es weiter. Das Niveau der Investitionen sei hingegen weiterhin niedrig. Die Prognosen seien mit erheblichen Unsicherheiten behaftet aufgrund der neuen US-Regierung, des Brexits sowie bevorstehender Wahlen in Europa.

WELTWIRTSCHAFT IM AUFWIND: (Berlin) Das Klima in der Weltwirtschaft ist einer Ifo-Studie zufolge so gut wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Das Barometer kletterte im ersten Quartal von minus 1,2 auf plus 2,6 Punkte, wie das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung zu seiner vierteljährlichen Umfrage unter 1147 Experten aus 118 Ländern mitteilte. Das ist der beste Wert seit Frühjahr 2015. Sowohl die Lage als auch die Aussichten wurden besser bewertet als zuletzt. "Dies deutet auf eine moderate Erholung der Weltwirtschaft", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Das Wirtschaftsklima verbesserte sich vor allem in den Industriestaaten. "Insbesondere in Japan hat sich die Stimmung deutlich aufgehellt", sagte Fuest.

BIP-WACHSTUM IN JAPAN: (Tokio) Die japanische Wirtschaft hat im vergangenen Jahr um 1,0 Prozent zugelegt. Dabei wurde in jedem Quartal ein Plus verzeichnet, im Jahresverlauf verlangsamte sich die Entwicklung aber, wie aus Zahlen der Regierung hervorgeht. Im Jahr 2015 war das Bruttoinlandprodukt (BIP) noch um 1,2 Prozent gewachsen. Im letzten Quartal 2016 stieg die Wirtschaftsleistung den Angaben zufolge um lediglich 0,2 Prozent verglichen mit dem Vorquartal. Wichtiger Wachstumstreiber in Japan waren im vergangenen Jahr die Exporte.

ÖLFÖRDERUNG GEDROSSELT: (Wien) Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hat nach Angaben vom Montag die Förderung von Rohöl noch stärker verringert als vorgesehen. Im Januar sei die Produktion um 890'000 Barrel am Tag auf 32,1 Millionen Barrel (je 159 Liter) gesunken. Die Opec hatte sich Ende 2016 auf ein tägliches Förder-Limit bis Mitte 2017 von 32,5 Millionen Barrel geeinigt, um den Preis nach oben zu schrauben. Auch der wichtigste Nicht-Opec-Staat Russland fuhr die Produktion im vergangenen Monat herunter. Das Ziel einer Preiserhöhung für Rohöl hat die Opec bisher erreicht. Mit 52,4 Dollar pro Barrel sei der Opec-Referenzpreis im Januar auf das höchste Niveau seit eineinhalb Jahren geklettert.

HEINEKEN KAUFT ZU: (Brüssel) Heineken greift den weltgrössten Bierkonzern Anheuser-Busch InBev auf dessen Heimatmarkt Brasilien an. Die Niederländer teilten mit, dort für gut eine Milliarde Euro die defizitären Brauereien des japanischen Anbieters Kirin zu übernehmen. Damit baut Heineken seine Präsenz im Norden und Nordosten des Landes aus. Die Nummer zwei der Branche ist seit einem Zukauf im Jahr 2010 im Brasilien präsent - mit fünf Brauereien. Der Markt wird von Anheuser-Busch dominiert. Die brasilianische Wirtschaft steckt in einer schweren Rezession. Der Markt sei allerdings langfristig attraktiv, betonte Heineken. Brasilien ist weltweit der drittgrösste Biermarkt.

RASANTE GOLDNACHFRAGE: (Frankfurt) Eine rasante Nachfrage seit Jahresbeginn hat den Goldbestand bei der Deutschen Börse erstmals über die Marke von 150 Tonnen getrieben. 157,9 Tonnen des Edelmetalls lagern nach Angaben des Unternehmens inzwischen in den Tresoren der Börse in Frankfurt. Sechs Wochen zuvor waren es noch 117,6 Tonnen - auch das war bereits fast doppelt so viel wie ein Jahr zuvor und ein Rekord. Neues Gold kommt immer dann hinzu, wenn Anleger die sogenannte Xetra-Gold-Anleihe erwerben. Für jeden Anteilschein wird ein Gramm des Edelmetalls hinterlegt. Aktueller Wert der Goldbestände: rund 5,9 Milliarden Euro.

WENIGER GEWINN: (Düsseldorf) Europas grösster Kupferkonzern Aurubis hat trotz eines Gewinnrückgangs im ersten Quartal seine Jahresziele bekräftigt. "Traditionell ist das erste Quartal durch eine saisonal geringere Produktnachfrage immer das schwächste Quartal für Aurubis", teilte Aurubis-Chef Jürgen Schachler mit. Insofern liege das Ergebnis im Rahmen der eigenen Erwartungen. Bei einem Umsatz von 2,462 (Vorjahr: 2,398) Milliarden Euro sank der Vorsteuergewinn im Zeitraum Oktober bis Dezember um die Hälfte auf 18 Millionen Euro. Belastend habe sich ein Wartungsstillstand im Stammwerk in Hamburg ausgewirkt sowie Abschreibungen auf Vorratsbestände in Höhe von 26 Millionen Euro. "Ohne die Bewertungseffekte und den Stillstand in Hamburg hätten wir ein für das erste Quartal sehr gutes Ergebnis von fast 60 Millionen Euro erzielt", so Schachler.