Bern (awp/sda) - Mittwoch, 8. Februar 2017

WEITERER STELLENABBAU: (Zürich) Die Swisscom hat 2016 den Gewinn um 18 Prozent auf 1,8 Milliarden Franken erhöhen können. Dieser Gewinnsprung kam aber nur dank Sondereffekten zustande. Ohne diese reduzierte sich das Ergebnis leicht. Der Rückgang ist vor allem auf tiefere Roaminggebühren und gestiegene Kosten bei der Gewinnung von Kunden zurückzuführen. Mit den Jahreszahlen gab das Telekomunternehmen auch ein weiteren Stellenabbau bekannt. Im laufenden Jahr sollen weitere 500 Stellen gestrichen werden. Bis Ende Jahr soll der Personalbestand auf noch 17'900 sinken. Bereits 2016 hat das Telekomunternehmen in der Schweiz 600 Stellen abgebaut.

SINKENDE UMSÄTZE: (Zürich) Der Industriekonzern ABB hat 2016 einen Umsatzrückgang um 5 Prozent auf 33,8 Milliarden Dollar verzeichnet. Der Konzerngewinn legte dagegen um 2 Prozent auf rund 2 Milliarden Dollar zu. Der Verwaltungsrat schlägt eine Dividendenerhöhung um 0.02 Franken auf 0.76 Franken je Aktie vor. Mit Blick auf die strategischen Ziele ist ABB im Rückstand. Beim Zielerreichungsgrad hapert es derzeit bei zwei der fünf strategischen Ziele. Für das laufende Geschäftsjahr sieht das ABB-Management einen besseren Geschäftsverlauf - spricht aber dennoch von einem Übergangsjahr. Die makroökonomischen Signale aus den USA seien weiter positiv. Für China erwartet ABB ein fortgesetztes Wachstum. An der Börse kamen die Informationen insgesamt negativ an. Die ABB-Aktien verloren in einem konstanten Markt rund 3 Prozent.

WENIGER GEWINN: (Basel) Der Basler Agrochemiekonzern Syngenta muss 2016 einen Gewinnrückgang von 12 Prozent auf 1,18 Milliarden Dollar hinnehmen. Der Umsatz sank gegenüber 2015 um 5 Prozent auf 12,79 Milliarden Dollar. Wechselkursbereinigt betrug der Rückgang 2 Prozent, wie Syngenta mitteilte. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA hat sich um 4 Prozent verringert, zu konstanten Wechselkursen ist es jedoch um 2 Prozent gestiegen. Der Abschluss der 43-Milliarden-Übernahme von ChemChina wird für das zweite Quartal 2017 erwartet. In diesem Zusammenhang verweist Syngenta darauf, dass bislang die Genehmigungen von 13 Behörden vorliegen. Es fehlt noch die Zustimmung aus Brasilien, Kanada, China, der EU, Indien, Mexiko und den USA.

MEHR GEWINN: (Zürich) Die Bank Vontobel hat trotz einem schwierigen Marktumfeld und dem Abgang ihres Star-Fondsmanager Rajiv Jain im Geschäftsjahr 2016 den Gewinn um 47 Prozent auf 264,4 Millionen Franken steigern können. Dazu beigetragen haben auch Sondereffekte wie der Gewinn aus dem Verkauf der Helvetia-Beteiligung. Der Verkauf wirkte sich mit 91 Millionen Franken auf den Gewinn aus. Ohne Einmaleffekte betrug das Gewinnplus lediglich 12 Prozent, wie die Bank mitteilte. Der Betriebsertrag stieg dabei von 988,6 Millionen auf 1081,1 Millionen Franken. Gleichzeitig ging der Geschäftsaufwand von 764,7 Millionen auf 759,8 Millionen Franken zurück.

WENIG OPTIMISMUS: (Zürich) Zum dritten Mal in Folge blickt die Schweizer Privatwirtschaft weniger optimistisch auf die eigene Geschäftslage. Der entsprechende Indikator der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) ist zum Jahresbeginn 2017 gesunken. Diese jüngsten Eintrübungstendenzen zeigten, dass sich "die Schweizer Konjunktur weiterhin auf schwierigem Terrain befindet", schreibt die KOF in einer Mitteilung. Immerhin haben die Unternehmen ihre Geschäftslage im Januar 2017 günstiger eingeschätzt als noch vor einem Jahr. Die Geschäftslage im Bau- und Projektierungsbereich, bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern, im Gastgewerbe und bei den übrigen Dienstleistern hat sich verbessert. Schwierig präsentiert sich die Situation mit dem starken Franken insbesondere für die Industrieunternehmen.

EXPANSION IN DER ROMANDIE: (Zürich) UPC hat per 1. Januar das Glasfasernetz der Genfer Gemeinde Onex vollständig übernommen. Die Akquisition ist Teil der Expansionsstrategie der grössten Schweizer Kabelnetzbetreiberin in der Romandie. UPC war bisher im Besitz von 49 Prozent der Unternehmensanteile von TéléOnex und wird nun alleinige Eigentümerin. Über den Kaufpreis werden keine Angaben gemacht. Die Zahl der UPC-Abonnenten erhöht sich durch die Übernahme um 6350.

BASF ÜBERNIMMT ROLIC: (Allschwil BL) Die deutsche Chemiegruppe BASF übernimmt das Technologieunternehmen Rolic mit Sitz in Allschwil BL. Dieses ist auf die Entwicklung des Lichtmanagements moderner LCD- und OLED-Displays spezialisiert. Die Übernahme umfasst die Rolic-Niederlassungen in Allschwil, im niederländischen Eindhoven und im chinesischen Shanghai, wie die beiden Unternehmen mitteilten. Über die finanziellen Einzelheiten sei Stillschweigen vereinbart worden. Die Baselbieter Firma beschäftigt 110 Mitarbeitende, die gemäss einem BASF-Sprecher alle übernommen werden.

MEHR UMSATZ: (Genf) Die Visilab-Gruppe hat im abgelaufen Geschäftsjahr den Umsatz um 5,3 Prozent gesteigert. Zusätzliches Wachstum erhofft sich der Optiker mit Markenbotschaftern wie Lara Gut oder Stan Wawrinka durch den Online-Verkauf. Insgesamt erwirtschaftete die Visilab-Gruppe mit den gleichnamigen Geschäften und der Tochter Kochoptik im Geschäftsjahr 2016 einen Umsatz von 237 Millionen Franken, wie der Optiker mitteilte. Gewinnzahlen veröffentlichte das Unternehmen nicht. Visilab lobt 2016 als "ausgezeichnetes Jahr" vor dem Hintergrund, dass der Non-Food Detailhandel mit teils erheblichen Einbussen zu kämpfen hatte. Das Umsatzplus ist aber wohl, wie bereits im Jahr davor, auf den Expansionskurs zurückzuführen.

STABILER GEWINN: (Uzwil SG) Der Maschinenhersteller Bühler hat 2016 den Gewinn stabil gehalten. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen im Jahr nach dem Frankenschock 143 Millionen Franken. Der Umsatz kletterte um 2 Prozent auf 2,45 Milliarden Franken. Die Profitabilität ging 2016 leicht zurück: Vom Umsatz blieben 7,1 Prozent als Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) übrig, wie Bühler mitteilte. 2015 hatte die Marge noch 7,3 Prozent betragen. Damals hatte Mehrarbeit der Mitarbeitenden nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses die Profitabilität gestützt. Die Bewährungsprobe durch die Rückkehr zur Normalität sieht Bühler als bestanden. Dank einem Auftragspolster blickt das Familienunternehmen auch positiv auf das laufende Jahr.

WENIGER GEWINN: (Glarus) Die Glarner Kantonalbank hat im letzten Geschäftsjahr den Betriebsertrag gesteigert und auch den Geschäftserfolg, nicht aber den Gewinn. Die Bank erhöhte den Gesamtertrag um knapp acht Prozent auf 66 Mio. Franken. Mehr verdient wurde im Zinsgeschäft, dem Hauptertragspfeiler, sowie im Handelsgeschäft. Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft konnte das Geldinstitut nicht mehr ganz an das Ergebnis des Vorjahres anknüpfen. Dafür verbuchte die Bank einen Erfolg aus Erträgen für Software-Lizenzen. Der Geschäftserfolg kletterte um 12 Prozent auf 20 Mio. Franken. Unter dem Strich schauten 17,5 Mio. Fr. Reingewinn heraus oder 12 Prozent weniger als im vergangenen Jahr.

WENIGER VERDIENT: (Genf) Die Genfer Privatbank-Gruppe Pictet hat im vergangenen Jahr zwar mehr Geld eingenommen, aber unter dem Strich weniger verdient. Der Betriebsertrag erhöhte sich um 2 Prozent auf 2,2 Milliarden Franken. Der Konzerngewinn sank um 7 Prozent auf 422 Millionen Franken. Per Ende 2016 verwaltete Pictet Vermögen von 462 Milliarden Franken, 25 Milliarden mehr als vor einem Jahr. Dazu trugen auch neue Kunden bei: Die Nettoneugelder betrugen 12,4 Milliarden Franken, wie Pictet mitteilte. Den kompletten Jahresbericht wird Pictet Ende April veröffentlichen.

WIEDER EIN REKORD: (Basel) Die Schweizerischen Rheinhäfen haben auch im vergangenen Jahr im Containerverkehr einen neuen Rekordumschlag verzeichnet. Nach Gewicht sank der Güterumschlag via Rhein hingegen gegenüber dem Top-Vorjahr. Insgesamt wurden letztes Jahr in den Rheinhäfen in Basel-Stadt und Baselland 131'705 Container-Einheiten (TEU) abgewickelt. Dies entspricht einem Plus von sechs Prozent, wie die Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) mitteilten. Schiffsseitig legte der Containerumschlag gar um 11,3 Prozent auf 114'498 TEU zu. Derweil sank der bahnseitige Containerumschlag um 19,54 Prozent auf 17'207 TEU.

WENIGER BIERDURST: (Rheinfelden AG) Der schweizerische Bierbrauer Feldschlösschen hat im letzten Jahr dank Exportaufträgen der Muttergesellschaft Carlsberg mehr Bier produziert. Im Schweizer Markt hingegen machte Feldschlösschen ein abnehmender Bierdurst zu schaffen. 2016 braute Feldschlösschen 1,8 Prozent weniger Bier für den Schweizer Markt, wie die grösste Schweizer Brauerei und Getränkehändlerin mitteilte. Der Umsatz bei Bier und Getränken ging um 1,1 Prozent zurück. Der Schweizer Bier- und Getränkemarkt sei auch 2016 mit starken Veränderungen und hohem Preisdruck konfrontiert gewesen, schreibt Feldschlösschen.

STREIKS BEEINTRÄCHTIGEN LUFTVERKEHR: (Berlin/Zürich) Wegen eines Warnstreiks des Bodenpersonals sind am Mittwoch Dutzende Flüge an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld ausgefallen. Auch die Airports in Hamburg und Stuttgart waren betroffen. In der Schweiz hatten rund 700 Passagiere unter den Streiks zu leiden. Wegen Arbeitsniederlegungen wurden am Vormittag an den Berliner Flughäfen in Tegel und Schönefeld kaum Flugzeuge abgefertigt, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi sagte. Die Fluggesellschaften hatten allein 71 Abflüge von der Hauptstadt aus gestrichen, die meisten anderen Verbindungen galten als verspätet. Hintergrund der Aktion sind die laut Verdi "festgefahrenen" Tarifgespräche. In Berlin hätten die Arbeitgeber bisher gar kein Angebot vorgelegt, die Angebote in Stuttgart und Hamburg seien inakzeptabel gewesen.

JOBMARKT AUF ERHOLUNGSKURS: (Lissabon) Die Arbeitslosigkeit in Portugal ist im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote betrug 2016 im Schnitt 11,1 Prozent, wie das nationale Statistikamt in Lissabon mitteilte. Im Vorjahr hatte der Wert bei 12,4 Prozent gelegen. Für das letzte Quartal 2016 wies die Behörde eine Arbeitslosenquote von 10,5 Prozent aus. Die portugiesische Wirtschaft hatte stark unter der Euro-Krise gelitten, die Arbeitslosenquote kletterte bis auf 17,5 Prozent Anfang 2013.

HERMÈS MIT REKORD: (Paris) Das traditionsreiche französische Luxus-Modehaus Hermès hat im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz erzielt. Hermès verkaufte 2016 Waren im Wert von 5,2 Milliarden Euro, wie das für seine Handtaschen und Seidenschals bekannte Unternehmen in Paris mitteilte. Das war ein Plus von 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und das erste Mal, dass der Umsatz über fünf Milliarden Euro lag. "Die Verkäufe haben in allen Weltregionen zugelegt", sagte Hermès-Chef Axel Dumas. Insbesondere in Asien gebe es einen "schönen" Zuwachs.

TIME WARNER LEGT ZU: (New York) Kino- und TV-Hits lassen beim US-Medienkonzern Time Warner weiter die Kassen Klingeln. Im vierten Quartal legten die Erlöse verglichen mit dem Vorjahreswert um 11 Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar zu. Mit einem Umsatzsprung von 17 Prozent trieb vor allem das Filmstudio Warner Bros das Wachstum, wie Time Warner in New York mitteilte. Aber auch beim Bezahlsender HBO ("Game of Thrones") und der TV-Tochter Turner mit dem Nachrichten-Flaggschiff CNN oder dem Unterhaltungskanal TNT ("The Big Bang Theory") stiegen die Einnahmen. Wegen hoher Sonderkosten brach der Überschuss dennoch von 857 auf 293 Millionen Dollar ein. Den operativen Gewinn konnte der Konzern jedoch um 22 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar steigern.

ETIHAD WÄCHST LANGSAMER: (Dubai) Bei der arabischen Fluglinie Etihad sind die Zeiten des rasanten Wachstums vorerst vorbei. Die Zahl der Passagiere stieg 2016 um 6 Prozent auf 18,5 Millionen - das ist der kleinste Zuwachs seit sieben Jahren. Im Jahr 2015 stieg die Zahl der Reisenden noch um 17 Prozent. Die staatliche Fluglinie leidet ähnlich wie die grösseren Rivalen Emirates und Qatar Airways darunter, dass Ölkonzerne wegen der niedrigen Rohstoffpreise nicht mehr so viel Personal um die Welt schicken. Zudem verderben die Anschläge weltweit einigen Touristen die Lust auf Flugreisen. Gleichzeitig sorgen die niedrigen Notierung auch bei den Besitzern der Airlines für neue Sparsamkeit. Die Öl- und Gaseinnahmen sprudeln nicht mehr so üppig wie früher.

PFUND-SCHWÄCHE HILFT GLAXOSMITHKLINE: (London/Frankfurt) Das schwache Pfund hat dem britischen Pharmariesen GlaxoSmithKline im vierten Quartal zu einem deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg verholfen. Im vierten Quartal steigerte der Konzern seinen Umsatz um mehr als ein Fünftel auf 7,59 Milliarden Pfund (9,4 Milliarden Franken). Bei konstanten Wechselkursen hätte das Plus lediglich drei Prozent betragen. Der Konzern profitierte neben dem schwachen Pfund auch von einem starken Geschäft mit neuen Medikamenten und Impfstoffen. Der operative Gewinn erhöhte sich um 52 Prozent auf gut zwei Milliarden Pfund.

BÖRSENGANG VON TEQUILA-GIGANT: (Mexiko-Stadt) Der weltgrösste Tequila-Hersteller José Cuervo geht an die Börse. Das mexikanische Unternehmen legte den Preis pro Aktie bei der Erstplatzierung am Mittwoch auf 32 Pesos (1,54 Franken) fest. So will der Konzern auf dem Handelsparkett mindestens 15,2 Milliarden Pesos (733 Millionen Franken) erlösen. Insgesamt wirft José Cuervo 476,6 Millionen Aktien auf den Markt. Die Holdingsgesellschaft Temasek aus Singapur übernimmt über ihre Tochter Aranda 20 Prozent der Aktien. An diesem Donnerstag wird José Cuervo an der Börse in Mexiko-Stadt registriert. Wegen der Talfahrt des Pesos aufgrund des Erfolgs von Donald Trump bei der US-Wahl im vergangenen Jahr hatte José Cuervo den Börsengang zuletzt verschoben.