Hard (awp) - Viele KMU der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) sehen sich durch die Energiekrise existentiell bedroht. So lautet das Fazit einer Umfrage des Industrie-Dachverbands der KMU, Swissmechanic.

Die jahrzehntelange Preisstabilität und Versorgungssicherheit in der Energiebereitstellung seien durch die jüngste Entwicklung massiv in Mitleidenschaft gezogen worden, teilte der Verband am Montag mit. Eine aktuelle Umfrage zeige, dass die starken Preiserhöhungen und die sich abzeichnende Energiemangellage für viele Betriebe eine existenzielle Bedrohung darstellten.

Für über 40 Prozent der mehr als 160 befragten Swissmechanic-Betriebe gebe es bei der Energiebeschaffung Preiserhöhungen von mindestens 50 Prozent, einigen stünden Preisanstiege von über 500 Prozent ins Haus und es gebe auch Firmen, welche Erhöhungen des Stromtarifs um bis zu 1600 Prozent gemeldet hätten.

60 Prozent der Firmen hätten zwar langfristige Verträge mit Energieversorgern abgeschlossen, viele davon liefen aber derzeit oder spätestens Ende Jahr aus.

Swissmechanic fordert Energiespar-Vereinbarungen

Um explodierende Kosten zu dämpfen und Verbote, Beschränkungen und Kontingentierungen zu vermeiden, plädiert der Arbeitgeberverband Swissmechanic deshalb für Energiespar-Vereinbarungen. Der Verband fordert freiwillige Sparbemühungen von Unternehmen wie von Privathaushalten. Sollten diese nicht ausreichen, unterstützt er den Vorschlag des Schweizerischen Gewerbeverbandes, wonach Wertschöpfungsketten und Branchen mit der wirtschaftlichen Landesversorgung Energiespar-Vereinbarungen eingehen, mit selbst erarbeiteten Plänen.

Darüber hinaus spricht sich der Verband für eine Senkung der Tarife für die Netznutzung durch den Bund aus. Insgesamt mahnt Swissmechanic beim Bund und beim Parlament eine "verlässliche Energiepolitik an, die kurz-, mittel- und langfristig solide Stromproduktionskapazitäten schafft".

cf/rw