BERLIN (dpa-AFX) - Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer hat Aussagen der Monopolkommission zur Meisterpflicht scharf zurückgewiesen. Das Beratergremium der Regierung hatte sich gegen eine vom Handwerksverband geforderte Rückkehr zur Meisterpflicht in vielen Berufen ausgesprochen. Wollseifer sagte dazu der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag in Berlin: "Es ist erschreckend, wenn ausgerechnet die Monopolkommission als Wächterin über den Wettbewerb jetzt Wettbewerbsverzerrungen und unfairen Wettbewerbsbedingungen das Wort redet und bei ihrer Argumentation offensichtlich Fakten völlig außen vor lässt."

Anders als von der Kommission behauptet würde die Wiedereinführung der Meisterpflicht in bisher zulassungsfreien Gewerken wieder zu mehr Wettbewerbsgerechtigkeit und zu fairen Marktbedingungen führen, sagte Wollseifer: "Von Wettbewerbshütern erwarte ich, dass sie das große Ganze in den Blick nehmen und nicht einfach wohlbekannte Positionen wiederholen. Das ist Schreibtischargumentation, die mit der wirtschaftlich-gesellschaftlichen Realität nichts zu tun hat."

Zu Aussagen der Kommission, die Liberalisierung bei der Meisterpflicht habe zu günstigeren Preisen geführt, sagte Wollseifer: "Es hat wohl rein gar nichts mit fairem Wettbewerb zu tun, wenn Betriebe, die ihren Pflichten bei den Sozialversicherungsabgaben nachkommen, in Konkurrenz zu Betrieben stehen, die das nicht tun. Betriebe, die keine Sozialversicherungsabgaben leisten, können natürlich günstiger anbieten."/hoe/DP/fba