BIELEFELD (dpa-AFX) - Im seit Jahren geführten Streit um die Macht in Deutschlands größtem Fleischbetrieb steht weiterhin Aussage gegen Aussage. Das Landgericht Bielefeld vernahm am Montag in einem der zentralen Streitpunkte mehrere Zeugen. Dabei ging es um das umstrittene Wettbewerbsverbot für Konzernchef Clemens Tönnies.

Der hatte ab 1998 auf eigene Rechnung den Würstchenproduzenten "Böklunder" unter dem Dach der "Zur Mühlen Gruppe" übernommen. Sein Neffe und Mitgesellschafter Robert Tönnies - beide halten heute 50 Prozent am Konzern - wirft seinem Onkel deshalb den Aufbau eines Schattenreiches vor. Er fühlt sich hintergangen und fordert von Clemens Tönnies einen einst geschenkten 5-Prozent-Anteil am Tönnies-Konzern zurück.

Umstritten ist, ob bei einem Notartermin an Heiligabend 2002 das Wettbewerbsverbot für den Onkel gestrichen wurde. So schilderte es im Zeugenstand Notar Horst Dieter Swienty. Roberts Bruder, der wie sein Onkel Clemens heißt, bestritt diese Darstellung. Ihm und seinem Bruder seien die Folgen der Urkundenänderungen anders erklärt worden./lic/DP/stw