Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Die deutschen Steuereinnahmen sind im Februar um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen, nachdem sie im Januar noch um 0,8 Prozent gestiegen waren. Das gab das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekannt. Hauptursache war demnach ein Rückgang von 4,2 Prozent bei den Gemeinschaftssteuern, zu dem maßgeblich steuerliche Erleichterungen wie die Erhöhung von Grundfreibetrag und Verschiebung der Tarifeckwerte durch das Inflationsausgleichsgesetz sowie die temporäre Senkung der Umsatzsteuersätze auf Gas und Fernwärme beigetragen hätten.

Darüber hinaus sei das Minus durch einen Buchungseffekt bei der Einfuhrumsatzsteuer leicht überzeichnet worden. Das Aufkommen aus den Bundessteuern insgesamt lag laut dem Bericht im Februar um 5,7 Prozent über dem entsprechenden Steueraufkommen vom Vorjahresmonat, was das Ministerium auf höhere Einnahmen vor allem aus Versicherungs- und Tabaksteuer zurückführte.

Der Bund verbuchte im Februar mit einem Aufkommen von 27,0 Milliarden Euro Steuereinnahmen auf Höhe des Vorjahresmonats. Die Länder nahmen mit 26,3 Milliarden Euro um 6,7 Prozent weniger an Steuern ein. Insgesamt belief sich das Steueraufkommen im Februar auf rund 60,6 Milliarden Euro. In den ersten beiden Monaten des Jahres nahmen die Steuereinnahmen insgesamt um 1,8 Prozent auf 118,6 Milliarden Euro ab. Während der Bund im Januar und Februar einen Zuwachs von 3,3 Prozent verbuchte, nahmen die Länder um 3,7 Prozent weniger an Steuern ein.

Für die weitere Konjunkturentwicklung erklärten die Ökonomen des Ministeriums, die Indikatoren für die konjunkturelle Entwicklung am aktuellen Rand zeigten "Licht und Schatten". Während die Produktion im Januar wieder deutlich zugelegt habe, habe der Einzelhandel seinen Abwärtstrend fortgesetzt. Die Inflation sei auch im Februar auf sehr hohem Niveau geblieben. "Die Entwicklung bei den Erzeuger- und Importpreisen sowie Umfragen weisen immerhin auf einen nachlassenden Preisdruck hin", betonte das Finanzministerium. "Im Jahresverlauf ist daher mit rückläufigen Inflationsraten zu rechnen, auch wenn Aufwärtsrisiken bestehen."

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March 20, 2023 19:01 ET (23:01 GMT)