Pressemitteilung: 12.165-005/20

Wien,2020-01-15 - Im Jahr 2019 wurden laut Statistik Austria insgesamt 436.260 Kraftfahrzeugeneu zum Verkehr zugelassen, um 1,8% weniger als 2018. Die Neuzulassungen von Personenkraftwagen(Pkw) nahmen um 3,4% auf 329.363 ab. Die Anzahl neu zugelassener Lastkraftwagen(Lkw) blieb im Vergleich zu 2018 weitgehend unverändert (+0,2% bzw. 48.042 Fahrzeuge). Land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinenverzeichneten 2019 - nach einem Rückgang von 19,3% im Jahr 2018 - wieder Zuwächse (+11,2%). Auch bei Zweirädernnahmen die Neuzulassungen insgesamt zu (+6,6% auf 40.660; 2018: -6,4% gegenüber 2017).

Weniger Benzin- und Diesel-Pkw, aber alternativ betriebene Pkw immer beliebter

Die Pkw-Neuzulassungen insgesamt lagen 2019 mit 329.363 um 11.705 unter dem Vorjahreswert (341.068), aber deutlich über dem Niveau des Zwanzigjahresdurchschnitts (316.332). Dabei sanken gegenüber 2018 die Neuzulassungen benzinbetriebener Pkw (Anteil: 53,7%) um 4,0% und Diesel-Pkw (Anteil: 38,4%) um 9,8%. Der Anteil alternativ betriebener Pkw - Elektro, Erdgas, bivalenter Betrieb, kombinierter Betrieb (Hybrid) und Wasserstoff (Brennstoffzelle) - war mit 8,0% bzw. 26.346 Neuzulassungen (2018: 4,9% bzw. 16.807) zwar weiterhin vergleichsweise gering, der relative Zuwachs betrug allerdings 56,8% (2018: +18,7%). Die Anzahl der Neuzulassungen von Benzin-Hybrid-Pkw - die wichtigste alternative Kraftstoffart bei Pkw - erhöhte sich um 47,8% auf 12.348.

Neuzulassungen von Elektro-Pkw nahmen um mehr als ein Drittel zu

Neuzulassungen von Pkw mit reinem Elektroantrieb nahmen um 36,8% auf 9.242 zu, ihr Anteil an allen Pkw-Neuzulassungen stieg von 2,0% auf 2,8%. Die meisten Elektro-Pkw wurden in Wien neu zugelassen (Anteil: 19,9%), gefolgt von Niederösterreich (17,8%), Oberösterreich (16,8%) und der Steiermark (14,8%). Elektro-Pkw wurden auch 2019 noch vorwiegend von juristischen Personen, Firmen bzw. Gebietskörperschaften zugelassen (80,9% der Elektro-Pkw-Neuzulassungen), der Anteil von privaten Neuzulassungen sank gegenüber dem Vorjahr von 19,9% auf 19,1%. Die Anschaffung von Elektro-Pkw, E-Motorfahrrädern und E-Motorrädern wurde im Jahr 2019 gefördert.

Durchschnittliche Pkw-CO2-Emissionen bei 126 g/km

Die CO2-Emissionen von allen neu zugelassenen Pkw (inkl. jene mit Elektro- und Wasserstoffantrieb) betrugen - laut vorläufigen Daten basierend auf Messungen im Rahmen des neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) - im Jahr 2019 im Durchschnitt 126 g/km (2018: 123 g/km). Im Jahr 2019 stieg der Wert für benzinbetriebene Pkw von 125 g/km 2018 auf 128 g/km (2000: 176 g/km). Bei Dieselfahrzeugen lag der Wert 2018 bei 129 g/km und nahm 2019 auf 133 g/km zu (2000: 162 g/km). Der durchschnittliche CO2-Wert ohne Pkw mit Elektro- und Wasserstoff (Brennstoffzelle)-Antrieb würde 129 g/km (2018: 126 g/km) betragen.

Nach dem neuen WLTP-Testverfahren ('Worldwide Harmonised Light Vehicles Test Procedure') ergab sich 2019 bei neuzugelassenen Pkw mit Benzinantrieb ein Durchschnittswert von 150 g/km; bei jenen mit Dieselantrieb ein Wert von 163 g/km.

Fahrzeuge der anteilsmäßig wichtigsten CO2-Klasse 111 bis 120 g/km (Anteil: 24,2%) konnten - wie bereits in den Jahren zuvor - neuerlich zulegen (+0,8%). Die höchsten Zunahmen wurden in der Klasse 161 bis 170 g/km beobachtet (Anteil: 5,3%), in der 63,5% mehr Pkw neu zugelassen wurden.

Pkw-Segmente: Geländefahrzeuge/SUV vor Kompaktklasse und Kleinwagen

Das bevorzugte Segment bei Pkw-Neuzulassungen ist das Geländefahrzeug (GFZG) bzw. SUV (Sport Utility Vehicle), das 2019 einen Anteil von 31,9% (105.102 Fahrzeuge) erreichte, gefolgt von der Kompaktklasse mit einem Anteil von 24,7% (81.479 Fahrzeuge) und Kleinwagen (Anteil 18,8%; 61.992 Fahrzeuge). Die durchschnittlichen CO2-Emissionen lagen bei GFZG/SUV bei 136 g/km, bei der Kompaktklasse bei 115 g/km sowie bei Kleinwagen bei 112 g/km.

VW bleibt Marktführer, gefolgt von Skoda und Seat

Unter den zehn wichtigsten Marken 2019, die insgesamt rund zwei Drittel der Pkw-Neuzulassungen repräsentieren, blieb VW mit einem Anteil von 16,0% Marktführer, trotz Rückgängen der Neuzulassungen gegenüber 2018 (-7,5%). Es folgen die Marken Skoda (Anteil: 8,3%) und Seat (Anteil: 6,0%), bei denen die Neuzulassungen um 7,3% bzw. 5,7% zunahmen. Die Neuzulassungen von Ford entwickelten sich rückläufig (-2,8%), während BMW um 3,2% mehr Neuzulassungen erzielte. Die weiteren Top-Marken Renault (-4,5%), Opel (-10,8%), Hyundai (-9,4%), Mercedes (-6,8%) und Fiat (-8,9%) entwickelten sich rückläufig.

Rund ein Viertel weniger Tageszulassungen

Die Pkw-Tageszulassungen gingen im Gesamtjahr 2019 um 24,2% auf 17.710 zurück (2018: -3,7%; 2017: +17,3%; 2016: -14,3%; 2015: -8,7%). Ihr Anteil an den gesamten Pkw-Neuzulassungen betrug 5,4% (2018: 6,8% bzw. 23.352 Tageszulassungen). In den ersten zehn Monaten des Jahres 2019 wurden Rückgänge zwischen 45,1% und 6,4% beobachtet. In den Monaten November und Dezember wurden mehr Tageszulassungen verzeichnet (+7,7% bzw. +40,1%).

Pkw-Neuzulassungen mit einer Zulassungsdauer von bis zu sieben Tagen sanken 2019 um 17,9%. Rückläufig entwickelten sich auch die Kurzzulassungen bei einer Zulassungsdauer von bis zu 30 Tagen (-10,4%), bis zu 60 Tagen, bis zu 90 Tagen (jeweils -8,5%) und bis zu 120 Tagen (-7,5%).

Lkw weitgehend unverändert; wieder mehr land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen

Die Zahl der Neuzulassungen von Lastkraftwagen (Lkw) entwickelte sich 2019 insgesamt leicht positiv (+0,2%) und erreichte mit 48.042 einen neuen Höchstwert. Schwere Lkw (Kl. N3; über 12 t höchstzulässigem Gesamtgewicht; +7,9%) sowie Lkw über 3,5 t bis 12 t höchstzulässigem Gesamtgewicht (Kl. N2; +2,5%) verbuchten Zuwächse, während leichte Lastkraftwagen (Lkw bis 3,5 t höchstzulässigem Gesamtgewicht (Kl. N1; -0,5%) - die mit einem Anteil von 90,4% wichtigste Lkw-Art - abnahmen. Bei land- und forstwirtschaftlichen Zugmaschinen wurde ein Zuwachs von 11,2% (6.031 Traktoren und Zweiachsmäher) verzeichnet, während es 2018 noch einen Rückgang der Neuzulassungen von 19,3% gegeben hatte. Die Zahl der Neuzulassungen von Sattelzugfahrzeugen nahm um 11,1% auf 3.465 Fahrzeuge ab.

Neuzulassungen von Zweirädern insgesamt um 6,6% gestiegen

Neu zugelassene Zweiräder nahmen um 6,6% auf nunmehr 40.660 Fahrzeuge zu (2018: -6,4%). Die Zahl der Motorradneuzulassungen stieg gegenüber 2018 um 6,4%, jene von Motorfahrrädern um 7,1%. Den Höchstwert erreichten die Zweiräder im Jahr 2008 mit 53.255 Neuzulassungen.

Von den 12.964 Motorfahrrädern wurde 1.902 Fahrzeuge mit Elektroantrieb (Anteil: 14,7%; +4,7%) neu zugelassen. Unter den 27.696 neu zugelassenen Motorrädern waren 2,0% mit Elektroantrieb (550 Fahrzeuge; +75,2%).

Kfz-Gebrauchtzulassungen stagnieren im Jahr 2019

Im Jahr 2019 wurden 1.067.994 gebrauchte Kfz zum Verkehr zugelassen, um 0,1% weniger als 2018. Die Zahl der Gebrauchtzulassungen von Pkw lag mit 872.043 um 0,3% unter dem Vorjahreswert. Die Gebrauchtzulassungen von Diesel-Pkw (Anteil: 60,4%) verzeichneten eine Abnahme um 0,7% auf 526.530 Fahrzeuge, Gebrauchtzulassungen von Benzinern (inkl. Flex-Fuel; Anteil: 38,1%) gingen im Vergleich zu 2018 um 0,8% zurück. Auf dem Nutzfahrzeugmarkt konnten Zunahmen bei gebraucht zugelassenen Lkw (+4,9%), Sattelzugfahrzeugen (+4,1%) sowie land- und forstwirtschaftlichen Zugmaschinen (+3,1%) festgestellt werden. Unter den Zweirädern blieb die Zahl der gebrauchten Motorräder im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unverändert (+0,2%), Motorfahrräder verzeichneten eine Abnahme (-6,7%).

Vorläufiger Bestand 2019: erstmals mehr als 5 Mio. Pkw

Zum Stichtag 31.12.2019 erreichte der vorläufige Bestand in Österreich rund 7,00 Mio. Kraftfahrzeuge, um 1,5% mehr als im Jahr zuvor. Auf die anteilsmäßig wichtigste Fahrzeugart Pkw (72,0%) entfielen rund 5,04 Mio. Fahrzeuge, um 1,2% mehr als noch zum Vorjahresstichtag. Bei Lkw wurden insgesamt 494.585(+3,8%), bei land- und forstwirtschaftlichen Zugmaschinen 468.078(+0,8%) sowie bei Sattelzugfahrzeugen 19.334 Fahrzeuge (+2,3%) gemeldet. Unter den einspurigen Fahrzeugen waren 549.769 Motorräder (+2,8%) und 272.483 Motorfahrräder (-0,7%) zum Verkehr zugelassen.

Weiterführende Informationen zu Kfz-Neuzulassungen, Gebrauchtzulassungen und Bestand sowie eine Pressemappe (PDF, ca. 3 MB) zum Thema finden Sie auf unserer Webseite.

Informationen zur Methodik, Definitionen:Die Kfz-Zulassungs- bzw. Bestandsstatistik von Statistik Austria ist eine Sekundärstatistik, die auf Basis der vom Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO) täglich an Statistik Austria übermittelten Datenfiles erstellt wird. Der VVO erhält die Daten von den durch die Zulassungsbehörden beliehenen Zulassungsstellen der Versicherungen, die für die Zulassung, Abmeldung und Berichtigung von Kraftfahrzeugen und Anhängern verantwortlich sind.
Im Rahmen der Kfz-Neuzulassungsstatistikwerden alle Neuzulassungen, das sind alle fabrikneuen Zulassungen, erhoben, unabhängig von der Dauer der Anmeldung (auch sog. 'Kurzzulassungen', z. B. Tageszulassungen).
Bei einer Kurzzulassunghandelt es sich um eine Pkw-Neuzulassung, die innerhalb einer bestimmten Frist wieder abgemeldet wird. So bedeutet eine Pkw-Neuzulassung mit einer Zulassungsdauer von bis zu sieben Tagen, dass der Pkw nach der erstmaligen Zulassung am Tag der Zulassung oder innerhalb der darauf folgenden sieben Tage wieder abgemeldet wird. Dies gilt entsprechend für Kurzzulassungen mit einer Anmeldedauer bis 30, 60, 90 oder 120 Tage. Tageszugelassene Pkw werden innerhalb von 24 Stunden an- und abgemeldet.
In diesem Zusammenhang gibt der Berichtsmonat jenen Monat an, in dem die Abmeldung durchgeführt wurde. Ausschlaggebend für die Klassifizierung als 'Kurzzulassung' sind ausschließlich das Erstzulassungsdatum und das Abmeldedatum (= Durchführung der Abmeldung in den beliehenen Zulassungsstellen der Versicherungen) eines Fahrzeuges.
Bei der Kfz-Gebrauchtzulassungsstatistikwerden alle Gebrauchtzulassungen, das sind Zulassungen von Fahrzeugen, die bereits einmal im In- bzw. Ausland zugelassen waren, erhoben, unabhängig von der Dauer der Anmeldung.
Ausgehend vom Kfz-Bestanddes Vorjahres werden alle zugelassenen Fahrzeuge des Jahres - alt wie neu -hinzugerechnet und die Abmeldungen in Abzug gebracht, woraus sich der jährliche Bestand ergibt.

Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion Raumwirtschaft, Statistik Austria:
Gerda FISCHER, Tel.: +43 (1) 71128-7566 bzw. gerda.fischer@statistik.gv.at und
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Statistik Austria veröffentlichte diesen Inhalt am 15 Januar 2020 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 15 Januar 2020 08:35:09 UTC.

Originaldokumenthttp://www.statistik.at/web_de/presse/122440.html

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