FRANKFURT (Dow Jones)--Die Risikoneigung der Marktteilnehmer hat im März leicht abgenommen. Das zeigen die aktuellen Daten des Vermögensverwalters State Street Global Markets. "In einem Monat, in dem die meisten Zentralbanken weiterhin Hoffnungen auf Zinssenkungen schürten und die Schweizerische Nationalbank ihren Zinssenkungszyklus tatsächlich einleitete, zögerten die institutionellen Anleger, ihre Bestände an risikoreichen Anlagen aufzustocken", so Michael Metcalfe, Head of Macro Strategy bei State Street Global Markets. Insgesamt zeige der Risikoappetit-Index, dass Anleger bei Aktien weiterhin risikofreudig seien, bei festverzinslichen Wertpapieren jedoch trotz der bevorstehenden Zinssenkungen zögerlich blieben.


   Aktienbestände nähern sich dem 15-Jahreshoch 

Der vielleicht wichtigste Grund für die Vorsicht der Anleger im zweiten Quartal sei die Tatsache, dass die Aktienquote der institutionellen Anleger nur noch einen Hauch von ihrem Höchststand kurz vor Beginn der großen Finanzkrise entfernt sei. Gleichzeitig liege die Allokation von Barmitteln nur noch 0,3 Prozent unter ihrem langfristigen Durchschnitt. Die im Vergleich zum Durchschnitt "überschüssigen" Barmittel seien nun fast aufgebraucht, während die Aktienbestände ihren zyklischen Höchststand erreichten. "Von nun an werden gute makro- oder mikroökonomische Nachrichten benötigt, um die Anleger dazu zu bewegen, ihre Bargeldbestände aktiv unterzugewichten, wenn die Rendite attraktiv ist" fügt Metcalfe hinzu.

Die wirtschaftlichen Aussichten für die Eurozone fielen schwächer als die für die USA aus. Die EZB dürfte die Zinssenkungen im Juni beginnen, auch wenn die Zentralbank weiter darauf verweise, von den noch ausstehenden Daten abhängig zu sein. Schwächere Wirtschaftsdaten verstärkten nur die geldpolitische Unterstützung, und dies beginne sich in der Nachfrage nach Vermögenswerten in der Eurozone niederzuschlagen. Institutionelle Anleger hätten im März zum ersten Mal in diesem Jahr den Verkauf des Euro eingestellt, und zumindest in einigen europäischen Ländern kehre die Nachfrage nach Aktien zurück.

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April 05, 2024 06:00 ET (10:00 GMT)