Shanghai/Peking (Reuters) - Spekulationen über eine Lockerung der rigiden Corona-Politik in China beflügeln die Aktienmärkte in der Volksrepublik und in Hongkong.

In Hongkong legte der Leitindex Hang Seng am Dienstag um mehr als mehr als fünf Prozent zu, der Hang-Seng-Tech-Index stieg um fast acht Prozent. Die Börse in Shanghai gewann 2,6 Prozent. Anlass war eine Notiz, die in den sozialen Netwerken kursierte und auch vom einflussreichen Wirtschaftswissenschaftler Hao Hong getwittert wurde, wonach das ständige Politbüromitglied Wang Huning einen "Wiederöffnungsausschuss" gebildet haben soll. Dieser prüfe Corona-Daten aus dem Ausland, um verschiedene Szenarien zu bewerten, mit dem Ziel, die Corona-Maßnahmen im März zu lockern.

Das chinesische Außenministerium bestätigte die Informationen allerdings nicht. "Ich weiß nicht, woher Sie diese Information haben. Ich weiß wirklich nichts darüber", erklärte ein Sprecher des Außenministeriums auf die Frage nach einem solchen Ausschuss. Chinas Staatschef Xi Jinping hatte beim Kongress der Kommunistischen Partei Mitte Oktober die strikte Null-Covid-Politik seiner Regierung bekräftigt, mit der größere Ausbrüche um jeden Preis eingedämmt werden sollen. Steigende Corona-Zahlen hatten zuletzt zu einer neuen Welle von Lockdowns in der Volksrepublik geführt. Von Wuhan in Zentralchina bis Xining im Nordwesten wurden Stadtteile mit Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern abgeriegelt, um die Ausbreitung des Virus aufzuhalten. Die strikten Lockdowns haben auch die chinesische Wirtschaft massiv belastet.

(Bericht von Martin Quin Pollard, geschrieben von Patricia Weiß. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)