AUGSBURG (dpa-AFX) - Die deutschen Schausteller sorgen sich um die Zukunft der Volksfeste und fordern bessere politische Rahmenbedingungen. Die Delegierten des Deutschen Schaustellerbundes (DSB) wollen von diesem Freitag an in Augsburg bei ihrer 67. Jahresversammlung die Probleme besprechen, zu dem dreitägigen Treffen werden auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) erwartet. Im Vorfeld des nach DSB-Angaben weltweit größten Schaustellertreffens wollen die Funktionäre am Donnerstag (9.30 Uhr) ihre Forderungen vorstellen.

Der Verband kritisiert, dass eine neue EU-Sicherheitsnorm für Fahrgeschäfte nur in Deutschland ohne Bestandsschutz für ältere Anlagen umgesetzt worden sei. Die daraus entstehenden Kosten könnten pro Geschäft mehr als 100 000 Euro betragen. Auch uneinheitliche Mehrwertsteuervorschriften, restriktive Kreditvergaben durch die Banken und die Arbeitszeitgesetze bedrohten die mittelständischen Schausteller.

Nach einer vom DSB in Auftrag gegebenen Studie sind seit der Jahrtausendwende rund 3000 kleinere Volksfeste und somit jedes vierte Volksfest eingestellt worden. Hunderte Betriebe hätten aufgegeben oder sich verstärkt den lukrativen Weihnachtsmärkten zugewandt. Insgesamt gibt es nach Verbandsangaben derzeit noch 4950 Schausteller mit knapp 22 800 Mitarbeitern in der Bundesrepublik./uvo/DP/zb