Russlands Nornickel: Cashflow noch nicht stabil genug für die Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen

Der russische Metall- und Bergbaugigant Norilsk Nickel erwirtschaftet noch keinen ausreichend stabilen freien Cashflow, um die Dividendenausschüttung wieder aufzunehmen, schließt dies aber für die Zukunft nicht aus, sagte der Leiter der Abteilung Investor Relations, Mikhail Borovikov, am Donnerstag gegenüber Reportern.

Nornickel hat in diesem Jahr zum ersten Mal seit 14 Jahren keine Dividende für das Geschäftsjahr 2022 gezahlt und begründete dies mit "negativen geopolitischen Faktoren", ohne den Ukraine-Konflikt und die dadurch ausgelösten westlichen Wirtschaftssanktionen explizit zu erwähnen.

Borovikov sagte, dass die Entscheidung über die Dividende bei den beiden Hauptaktionären liege.

"Was [ihre Entscheidung] beeinflussen könnte, ist natürlich die Fähigkeit des Unternehmens, einen freien Cashflow zu generieren, ohne die Kapitalinvestitionen, die Verschuldung oder den normalen Betrieb zu gefährden", sagte er.

"Jetzt verbessert sich die Situation beim Cashflow, aber wir würden nicht sagen, dass alle Risiken hinter uns liegen ... Wenn wir verstehen, dass wir einen normalen Cashflow-Kurs erreicht haben, dann würden wir den Cashflow natürlich gerne als Grundlage für die Zahlung von Dividenden verwenden."

Der freie Cashflow stieg in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 28% auf 1,3 Milliarden Dollar. Im gesamten Jahr 2022 sank er um 25% auf 1,1 Milliarden Dollar.

Dividenden sind für Nornickel ein heikles Thema.

Meinungsverschiedenheiten in dieser Frage sind seit Jahren der Hauptgrund für immer wiederkehrende Auseinandersetzungen zwischen den mächtigen Haupteigentümern, dem Vorstandsvorsitzenden und größten Aktionär Vladimir Potanin und dem Aluminiumhersteller Rusal.

Eine zehn Jahre alte Aktionärsvereinbarung zum Schutz von Dividendenausschüttungen ist Ende 2022 ausgelaufen und hat die beiden erneut in Streit gebracht.

Borovikov sagte, dass es eine gute Idee sei, nach dem Beispiel der russischen Magnit Aktien von Nichtansässigen zurückzukaufen, dass Nornickel dies aber nicht in Erwägung ziehe, da es die Abzweigung erheblicher Mittel erfordere.

Das Unternehmen erwägt jedoch ernsthaft einen Aktiensplit, um die Marktliquidität zu erhöhen, sagte Borovikov.

Die Aktien von Nornickel wurden um 1647 GMT in Moskau mit 16.592 Rubel gehandelt und fielen damit um etwa 1,8% gegenüber einem früheren Tiefstand von 16.376 Rubel.