Etwa die Hälfte aller befragten Unternehmen schätzen, dass sie von einer Aufhebung der EU-Sanktionen profitieren könnten. Bei der Pipeline Nord Stream 2 sind die Manager*innen einer Teilgruppe von 196 Befragten gespaltener Ansicht: Eine knappe Mehrheit spricht sich gegen einen Baustopp aus.

Gröschl sagt weiter: 'Russland ist einseitig von der EU als Zulieferer und als Abnehmer abhängig ist, während Russland für die EU eine untergeordnete Rolle als Handelspartner spielt.' Russland importiere aus der EU hauptsächlich Industriewaren, aber exportiere fast ausschließlich Rohstoffe wie Gas und Öl.
Belastungen im Russland-Geschäft entstehen durch zusätzliche Kontrollen, Handelsverbote und unzureichende Finanzierungsmöglichkeiten. Auch Währungsschwankungen, Russlands Streben, Einfuhrgüter zu ersetzen, erhöhte Standards, politische und wirtschaftliche Unsicherheit, Vertrauens- und Reputationsverlust, Regeln für örtliche Zulieferer und erhöhter Wettbewerb aus Drittländern bereiten den deutschen Unternehmen nach eigener Aussage im Zusammenhang mit ihrem Russlandgeschäft deutliche Probleme.

Die Unternehmensbefragung des ifo Instituts im Auftrag der IHK Düsseldorf wurde im September 2020 durchgeführt. An der Befragung beteiligten sich 862 deutsche Unternehmen beteiligt. Eine Teilgruppe von 196 Managern*innen wurde zudem zu handelspolitischen Themen mit Russlandbezug befragt.

Attachments

  • Original document
  • Permalink

Disclaimer

CESifo GmbH - Münchener Gesellschaft zur Förderung published this content on 21 January 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 21 January 2021 08:09:02 UTC