Energie: Die OPEC+-Entscheidung hat die Finanzwelt zu Wochenbeginn überrascht, indem sie die Ölförderung um 1,66 Millionen Barrel pro Tag reduzierte. Dies hatte eine Anstieg des Brent-Preises zur Folge, der am Dienstagmorgen bei 85,50 USD gehandelt wurde, verglichen mit weniger als 80 USD am Samstag. Diese freiwillige Produktionskürzung soll die Stabilität des Ölmarktes unterstützen.

Die Macht der OPEC+-Länder hat im Laufe der Zeit geschwankt, befindet sich derzeit jedoch im Aufwärtstrend. Dies liegt hauptsächlich an der Schwäche der US-amerikanischen strategischen Ölreserven (SPR), die nicht mehr über den historischen Sicherheitspuffer verfügen, um das Kartell daran zu hindern, das Angebot zu beeinflussen. Um die Lage noch zu verschärfen, könnte dieser Anstieg der Ölpreise die Geldpolitik der US-Notenbank (FED) beeinträchtigen und ihren Kampf gegen die Inflation erschweren.

Diese Preisstrategie der OPEC+ birgt ein grundlegendes Risiko für die Zukunft, da die globale Ölnachfrage in diesem Jahr voraussichtlich um 2 Millionen Barrel pro Tag steigen wird, wovon etwa 1 Million aus China stammt (der geschätzte durchschnittliche Tagesverbrauch für 2023 liegt laut EIA bei 100,9 Millionen Barrel). Diese Marktverknappung wird kurzfristig für das Kartell funktionieren und könnte zu erhöhter Volatilität führen, wie W. Patterson, Head of Commodities Strategy bei ING, betont.

Metalle: Der Goldpreis ist am Dienstag leicht um 0,1 % auf 1.982,36 USD pro Unze gefallen. Das FedWatch-Tool des CME zeigt, dass die Anleger zu 59 % erwarten, dass die Fed ihre Zinserhöhungen im Mai fortsetzt. Dies wirkt sich negativ auf den Goldpreis aus, da Gold eine renditelose Anlage ist. Die Futures-Kontrakte für US-Gold stabilisieren sich bei 1.999,50 USD.

Agrarprodukte: Das Volumen der ukrainischen Ernte ist gegenüber der Vorwoche gestiegen und erreicht 852.448 Tonnen im Rahmen der Schwarzmeer-Getreideinitiative. Der Sojapreis steigt ebenfalls. Experten zufolge ist dies auf die Unterstützung der Ölpreise und die Prognose von 87,5 Millionen Morgen Soja zurückzuführen, die von Landwirten gepflanzt werden sollen, was höher ist als die Schätzungen der Analysten.

Der größte Baumwollproduzent in China, Xinjiang Uygur, hat die Frühjahrsaussaat für die Baumwollproduktion begonnen. Die lokalen Agrarbehörden erwarten, dass die Gesamtproduktion in diesem Jahr stabil bei über 5 Millionen Tonnen bleibt.

Es ist auch ein Anstieg der Preise für Weizen und Mais zu beobachten. Wieder einmal liegt der Fokus auf den Wetterbedingungen für die Aussaat, da die wöchentlichen US-Berichte über den Fortschritt der Kulturen am Montag wieder aufgenommen werden.

(Sojakurs, Quelle: Bloomberg)