WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Produktion deutscher Unternehmen ist im November gesunken. Im produzierenden Gewerbe habe die Produktion saison- und kalenderbereinigt im Vormonatsvergleich um 0,3 Prozent nachgegeben, wie das Statistische Bundesamt am Freitag auf Basis vorläufiger Daten in Wiesbaden mitteilte. Der Zuwachs vom Vormonat wurde allerdings von 0,2 Prozent auf 0,5 Prozent nach oben revidiert.

Nach Einschätzung von Experten haben schwache Auftragseingänge im Sommer bei der Industrieproduktion im November ihre Wirkung gezeigt. "Es wird deutlich, dass von der Industrie im vierten Quartal wohl kaum positive Konjunkturimpulse ausgegangen sein dürften", sagte Experte Stefan Kipar von der BayernLB. Wegen der starken Binnennachfrage rechnet er aber im vierten Quartal mit einer Fortsetzung des Aufschwungs.

Mit Blick auf die weitere Entwicklung der deutschen Industrieproduktion sieht Kipar in der Nachfrage aus den Schwellenländern "eine große Unbekannte". Die Unsicherheit über die weitere konjunkturelle Entwicklung vor allem in China könnte die deutsche Produktion künftig bremsen.

Nach Einschätzung des Experten Marco Wagner von der Commerzbank sind die Aussichten für das erste Halbjahr 2016 eher trübe. "Die Auftragseingänge der letzten Monate deuten weiterhin auf eine nur schwache Produktion in den kommenden Monaten, was vor allem auf die geringe Nachfrage aus dem Ausland zurückzuführen ist." Vor allem beim wichtigen Handelspartner China wachsen die Probleme und es macht den Anschein, als ob die Regierung in Peking große Schwierigkeiten hat, diese in den Griff zu bekommen", so Wagner./jkr/tos