NEW YORK (dpa-AFX) - Ein erneuter Rückgang der Ölpreise sowie enttäuschende Geschäftszahlen einiger US-Konzerne haben der Wall Street am Mittwoch einen schwächeren Auftakt eingebrockt. Zudem halten sich die Anleger vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Abend zurück. Eine Änderung der Leitzinsen an diesem Mittwoch gilt jedoch als nahezu ausgeschlossen. Die Fed hatte den Leitzins im Dezember erstmals seit der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise leicht angehoben. Starke Daten vom US-Immobilienmarkt zeigten kaum positive Wirkung.

Der Dow Jones Industrial verlor zuletzt 0,78 Prozent auf 16 041,16 Punkte, nachdem er am Dienstag noch um 1,8 Prozent gestiegen war. Der marktbreite S&P-500-Index fiel am Mittwoch um 0,51 Prozent auf 1894,01 Punkte. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 büßte 1,33 Prozent auf 4177,33 Punkte ein.

Die Ölpreise haben ihre kräftigen Schwankungen der Vortage zur Wochenmitte fortgesetzt. Nachdem die Preise am Dienstag noch über 32 US-Dollar gestiegen waren, ging es am Mittwoch wieder in Richtung der Marke von 30 Dollar. Dazu passte die Meldung, dass die Ölreserven in den USA in der Vorwoche um weitere 8,4 Millionen Fass gestiegen sind. "Die Ölpreise befinden sich auf einer Achterbahnfahrt", beschrieben die Rohstoffexperten der Commerzbank die jüngste Preisentwicklung.

Neben dem Ölpreis blicken die Anleger auf den Zinsentscheid der US-Notenbank, der am Abend mitteleuropäischer Zeit auf der Agenda steht. Zwar rechne niemand mit einer erneuten Zinserhöhung, sagte Markus Huber, Händler für den Broker City of London Markets. Interessant sei aber, wie stark die Unsicherheit über den Zustand der chinesischen Wirtschaft, der Ölpreisrutsch sowie die jüngsten Verluste an den Aktienmärkten die Entscheidung der Fed beeinflussten. Börsianer erwarten, dass die Fed diese Risiken berücksichtigen, sich aber die Tür für eine Zinserhöhung im März offenhalten wird.

In den USA hat sich der Markt für neue Häuser im Dezember deutlich besser entwickelt als erwartet. Die Neubauverkäufe legten zum Vormonat um 10,8 Prozent zu. Bankvolkswirte hatten mit einem Zuwachs von lediglich 2,0 Prozent gerechnet.

Auf Unternehmensseite sorgte Apple mit einem schwachen Geschäftsausblick für Gesprächsstoff. Die Papiere fielen um mehr als 5 Prozent. Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research verwies jedoch auf die immer noch überragenden Gewinnmargen und die sehr hohe Liquidität des Elektronikkonzerns. "Funktioniert das iPhone weiter sehr gut oder schafft Apple einen Ersatz herbei im Portfolio, könnte die Aktie noch viele Jahre als Basisinvestment auf dem Kurszettel stehen", glaubt Saurenz.

Die Anteilsscheine von Boeing sackten am Dow-Ende um 10 Prozent ab. Der Flugzeugbauer enttäuschte ebenfalls mit seinem Geschäftsausblick. Zudem belasteten Sonderkosten den Gewinn des Konzerns zum Jahresende stark.

Spitzenreiter im Dow waren hingegen die Papiere von United Technologies (UTC) mit einem Plus von 2 Prozent. Der US-Mischkonzern übertraf im Schlussquartal beim Gewinn die Markterwartungen.

Der US-Biotech-Konzern Biogen hat trotz der Probleme bei seinem Hoffnungsträger Tecfidera einen versöhnlichen Jahresausklang geschafft. Umsatz und Ergebnis entwickelten sich im vierten Quartal besser als gedacht. Für das laufende Jahr kündigte Biogen-Chef George Scangos am Mittwoch weitere Durchbrüche bei der Entwicklung neuer Medikamente an, unter anderem gegen die Krankheit Alzheimer. Biogen-Titel waren mit plus 5 Prozent bester Wert im Nasdaq./edh/das