NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Dienstag ihre zum Wochenstart eingeleitete Erholung fortgesetzt. Nach dem Handelsstart bröckelten die Gewinne aber leicht ab. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stieg zuletzt noch um 0,51 Prozent auf 16 482,29 Punkte und baute sein kleines Plus vom Vorabend entsprechend weiter aus. Die erste Handelswoche 2016 jedoch hatte der Dow vor dem Hintergrund von Kursstürzen in China mit rund 6 Prozent Abschlag beendet und den größten Wochenverlust seit September 2011 eingefahren.

Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es am Dienstag um 0,61 Prozent auf 1935,39 Punkte hoch. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 1,10 Prozent auf 4330,72 Punkte.

Händler und Marktanalysten warnen trotz der Gewinne vor stark schwankenden Kursen und fortgesetzter Unsicherheit. Die Wirtschaftslage in China bleibe weiter angespannt. Zudem hatten die Ölpreise am Morgen bei unter 31 US-Dollar den tiefsten Stand seit zwölf Jahren erreicht, bevor sie sich im weiteren Verlauf allmählich wieder etwas erholten und zulegten.

Von ökonomischer Seite her herrsche global gesehen beträchtlicher Gegenwind, sagte Mike van Dulken, Leiter Research bei Accendo Markets. Daher riet er zur "Vorsicht vor Bullenfallen", in denen steigende Märkte erwartet werden, die sich im Nachhinein als Fehleinschätzung herausstellen.

Im Dow stiegen die Aktien der UnitedHealth Group an die Index-Spitze und legten um etwas mehr als 2 Prozent zu. Die Papiere des Chipherstellers Intel , der am Donnerstag nach Börsenschluss seine Jahresbilanz vorlegen wird, folgten mit einem Plus von 1,3 Prozent. In dieser Woche legen zudem noch die zwei Großbanken JPMorgan und Citigroup ihre Geschäftsberichte vor.

Der Aluminiumkonzern Alcoa veröffentlichte seine Bilanz als erstes größeres US-Unternehmen bereits am Vorabend und läutete damit der Tradition gemäß die Berichtssaison ein. Zwar sei das Ergebnis je Aktie des Aluminiumkonzerns besser als am Markt erwartet ausgefallen, doch die Ziele für das Jahr 2016 wurden von Experten ambitioniert genannt. Zudem herrsche Sorge wegen des nachhaltigen Überangebots bei der Produktion von Aluminium, kombiniert mit Margendruck bei der Verarbeitung, wie das japanische Analysehaus Nomura schrieb. Die Aktie büßte zuletzt knapp 6 Prozent ein.

Analysten-Urteile sorgten hingegen für gute Stimmung unter Anlegern von Apple und Fiat Chrysler . So stufte Analyst Wamsi Mohan von der Investmentbank Merrill Lynch die Aktie des iPhone-Herstellers Apple nach der zuletzt schwachen Kursentwicklung von "Neutral" auf "Buy" hoch. Die Befürchtungen über schwächelnde Smartphone-Verkäufe seien mittlerweile im Aktienkurs eingepreist, schrieb er und rechnet mit einer weiter starken Nachfrage in China. Die Apple-Aktie gewann 1,2 Prozent hinzu.

Anlässlich der Automesse in Detroit bestätigte Analyst Stefan Burgstaller von Goldman Sachs die Aktie des Autobauers Fiat Chrysler auf der "Conviction Buy List", was dazu beitrug, dass die Aktien um knapp 2 Prozent stiegen. Fiat sei für ihn weiterhin der wahrscheinlichste Übernahmekandidat unter den Herstellern in Europa. Diese Aussicht sowie die nach dem Ferrari-Börsengang wohl anstehenden weiteren Aufräumarbeiten sprächen für die Aktie./ck/jha/