FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat nach den jüngsten Verlusten am Montag wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Im frühen Handel stieg der deutsche Leitindex um 0,61 Prozent auf 9603,24 Punkte. Börsianer sprachen von einer kleinen Gegenbewegung nach dem rabenschwarzen Start in das neue Jahr.

Gleichwohl ist die Nervosität weiterhin hoch, da der Dax in der Vorwoche mehr als 3 Prozent eingebüßt hatte. Seit Jahresbeginn beläuft sich der Verlust auf mehr als 10 Prozent. Nun jedoch sei der deutsche Leitindex mittlerweile reif für eine Erholung, schrieb Investmentanalyst Wolfgang Albrecht von der Landesbank Baden-Württemberg.

SKEPSIS BLEIBT

Börsianer bleiben dennoch skeptisch. Der deutsche Leitindex sei strukturell angeschlagen, schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba. An den Gründen für die jüngsten Kursrückgänge habe sich kaum etwas geändert - weiter spielten die Abschläge bei den Ölpreisen und die damit einhergehenden Konjunktursorgen eine große Rolle.

Für den Index der mittelgroßen Werte, den MDax , ging es um 0,39 Prozent auf 18 863,69 Punkte nach oben und der Technologiewerte-Index TecDax stieg um 0,38 Prozent auf 1620,34 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,61 Prozent vor.

BANKAKTIEN HINKEN HINTERHER

Im Dax notierten fast alle Aktien im Plus. Die Aktien des Versorgers RWE und des Baustoffherstellers HeidelbergCement profitierten von positiven Analystenkommentaren. Die Papiere stiegen um jeweils mehr als 1 Prozent.

Bankaktien hingegen hinkten dem Markt hinterher. So gaben die Anteilsscheine der Deutschen Bank um 0,29 Prozent nach. Das Magazin "Der Spiegel" hatte von einer bereits im Dezember eingereichten Sammelklage in den USA berichtet. Den Vorwürfen zufolge soll die Deutsche Bank mit einer speziellen Software Kundenaufträge für Devisengeschäfte verzögert haben. Die gewonnene Zeit habe das Institut dann für Manipulationen zu Ungunsten der Kunden genutzt, hieß es. Das Institut wies die erhobenen Vorwürfe zurück.

AIRBUS PROFITIERT VON AUFTRAG AUS IRAN

Unter den Favoriten im MDax stiegen die Papiere von Airbus um rund anderthalb Prozent. Börsianer werteten positiv, dass der Iran nach Angaben von Transportminister Abbas Achundi 114 Flugzeuge bestellt hat. Die Maschinen würden nach der Umsetzung des Atomabkommens und der Aufhebung der Sanktionen allmählich geliefert und eingesetzt, sagte Achundi iranischen Medien.

Die im SDax der gering kapitalisierten Werte gelisteten Aktien von Heidelberger Druckmaschinen zogen ebenfalls um rund anderthalb Prozent an. Für Unternehmenschef Gerold Linzbach ist die Krise des Maschinenbauers überwunden. "Wir können uns nun darauf konzentrieren, die Umsetzung unserer strategischen Neuausrichtung weiter zu verfolgen, um in den beiden kommenden Jahren unsere Firma in ruhigeres Fahrwasser zu bringen", sagte Linzbach der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag"./la/das