Hanoi (Reuters) - Nach Nordkorea sucht der russische Präsident Wladimir Putin auch den engeren Schulterschluss mit der kommunistischen Führung in Vietnam.

Bei einem Treffen mit seinem Gastgeber Präsident To Lam in Hanoi betonte er am Donnerstag, dass die Stärkung einer umfassenden strategischen Partnerschaft mit dem südostasiatischen Land eine der Prioritäten Russlands sei. Wie Vietnam sei auch Russland am Aufbau einer verlässlichen Sicherheitsarchitektur in der Asien-Pazifik-Region interessiert. Putin kündigte zudem Investitionen russischer Unternehmen in vietnamesische Flüssiggasprojekte an. Lam gratulierte seinem Gast zur Wiederwahl und lobte Russlands Errungenschaften, wie etwa die "innenpolitische Stabilität".

Putin war in den frühen Morgenstunden in Vietnam eingetroffen und anschließend mit militärischen Ehren empfangen worden. Am Mittwoch hatte er in Pjöngjang auf dem ersten Stopp seiner Zwei-Länder-Tour mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un einen neuen Bündnispakt geschmiedet, der auch den gegenseitigen Beistand im Falle eines militärischen Angriffs durch einen anderen Staat umfasst.

Nach seiner Wiederwahl im März war Putin im Mai für eine fünfte Amtszeit vereidigt worden. Angesichts zahlreicher Sanktionen, die der Westen gegen Russland wegen dessen Krieg gegen die Ukraine verhängte, und der damit einhergehenden politischen und wirtschaftlichen Isolation Russlands bemüht sich Putin verstärkt um einen Ausbau der Beziehungen zu anderen Staaten, allen voran China.

(Bericht von Minh Nguyen, Phuong Nguyen, Khanh Vu, geschrieben von Christian Rüttger, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)