Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

UBS: Der Abbau von 3000 Stellen nach der Übernahme der CS durch die UBS soll auch nach dem Prinzip der Meritokratie erfolgen. Es hätten nicht so viele CS-Angestellte Fehler gemacht, sagte UBS-Chef Sergio Ermotti in einem Interview mit der Zeitung "Le Matin Dimanche". Ausserdem relativierte der Banken-Chef den Abbau: Ein Grossteil der betroffenen Stellen wäre auch ohne die Übernahme gestrichen worden, weil die Credit Suisse Milliarden verloren habe und es nicht nach einer Besserung ausgesehen habe. Gemäss dem CEO wären auch andere Szenarien als die Übernahme durch die UBS denkbar gewesen. Sie hätten aber früher in Angriff genommen werden müssen. "Leider hat man die Situation bei der Credit Suisse zu lange schlechter werden lassen", sagt er. Schliesslich sei die Situation "ausser Kontrolle" geraten. (Le Matin Dimanche, s. separate Meldung)

MIGROS: Auf der Gläubigerliste der insolventen österreichischen Signa Holding steht auch der Migros Genossenschaftsbund (MGB). Insgesamt figurierten auf der umfangreichen Liste zehn Gesellschaften und Unternehmen aus der Schweiz, schreibt die SonntagsZeitung (SoZ). Die Migros hatte im Jahr 2020 die Warenhausgruppe Globus an ein Konsortium aus Signa und der thailändische Central-Gruppe verkauft. Es liege nahe, dass es sich bei der Forderung um ein Darlehen handle, das die Migros der Signa im Zuge der Globus-Übernahme gewährt habe, schreibt nun die SoZ. Dieses soll sich auf 200 Millionen Franken belaufen haben. Ebenfalls Forderungen gegenüber Signa angemeldet hat auch die Firma H. Kracht's Erben AG, die unter anderem das Luxushotel Baur au Lac in Zürich betreibt, sowie diverse Anwälte. Als "bereits bekannten" Gläubiger aus der Schweiz führt die Liste auch die Bank Julius Bär auf. (SoZ, S. 39, s. separate Meldung)

VONTOBEL: Vontobel-Verwaltungsratspräsident Andreas Utermann hat Kritik an der neuen Doppelspitze für die Zürcher Bank als unberechtigt zurückgewiesen. Die Bank habe sowohl externe Einzelkandidaten wie auch externe wie interne Doppellösungen geprüft. Es habe sich herausgestellt, dass die Doppelspitze die beste Lösung sei, sagte Utermann im Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung" (NZZ) vom Samstag. Der Verwaltungsrat sei überzeugt, dass Vontobel für die nächsten zehn Jahre die richtige Strategie habe, Er selbst wolle kein exekutiver Präsident sein, sagte er weiter. Zwar sei er in den letzten 18 Monaten sehr eingebunden gewesen, weil er die Nachfolge von CEO Zeno Staub habe organisieren müssen. Das sei aber jetzt gelöst. (NZZ, S. 23, s. separate Meldung)

HOTELLERIE: Hotelleriesuisse-Präsident Andreas Züllig hat in einem Interview von den Kantonen eine bessere Koordination der Schulferien gefordert. Es liege nicht in deren Interesse, wenn sich die Leute in den Bergen auf die Füsse treten und höhere Preise bezahlen müssten. "Dass alle immer gleichzeitig Ferien haben, ist ein Problem", sagte der Branchenvertreter in einem Interview mit der "Sonntagszeitung". In diesem Jahr beispielsweise lägen die Sportferien der grossen Kantone Basel und Zürich sowie in Deutschland in denselben Wochen, sagte der 65-jährige Gastgeber des Hotels Schweizerhof auf der Lenzerheide GR. "Die Zimmer sind dann schnell ausgebucht und die Preise steigen." (SoZ, S. 42, s. separate Meldung)

POST: Im laufenden Jahr hat die Post die "dynamische Laufroutenplanung" eingeführt, Dyla genannt. Dyla soll die Paketzustellung optimieren. Viele langjährige Mitarbeitende empfinden die Umstellung jedoch als deutliche Verschlechterung ihres Arbeitsalltags, vor allem in der stressigen Vorweihnachtszeit. Gegenüber "SonntagsBlick" beklagen sich Paketboten, dass das neue System mit dazugehöriger App unberechenbar und unökologisch sei. Die Verantwortlichen bei der Post wissen vom Unmut des Personals: "Wir sind uns bewusst, dass es gerade für langjährige Pöstlerinnen und Pöstler eine grössere Umstellung ist, 'nach Plan' zu fahren", sagte eine Sprecherin. Gleichzeitig betont das Unternehmen, die Tourenplanung sei inzwischen so komplex geworden, dass man für die Sortierung der Pakete technologische Unterstützung benötige. (SoBli, S. 18)

RUSSLAND-SANKTIONEN: Kurz nach Beginn von Putins Angriffskrieg auf die Ukraine schloss sich die Schweiz den Russland-Sanktionen an. Seitdem dürfen keine Luxusgüter mehr nach Russland exportiert werden - erst recht keine Luxusuhr im Wert von 297'000 Franken, wie sie der Schweizer Zoll in einer Sendung nach Moskau entdeckte. Seit Gültigkeit der Sanktionen sind dem Staatssekretariat für Wirtschaft Seco 200 Verdachtsfälle wegen mutmasslichen Verstosses gegen die Ukraine- und Belarus-Verordnung gemeldet worden, wie "SonntagsBlick" schreibt. Diese mündeten in bislang 40 Verwaltungsstrafverfahren. Davon wurden 28 Verfahren rechtskräftig abgeschlossen mit 20 Einstellungsverfügungen und acht Strafbescheiden. (SoBli, S. 14)

WEIHNACHTSVERKÄUFE: Schweizerinnen und Schweizer wollen für Weihnachtseinkäufe weniger ausgeben als letztes Jahr, schreibt die SonntagsZeitung. Wie aus einer Studie der Marktforschungsfirma GFK hervorgeht, planen über 40 Prozent der Befragten, weniger für Geschenke auszugeben als letztes Jahr, wobei das Budget im Durchschnitt deutlich gesunken ist: von 500 auf 411 Franken. Vor allem die Spielwarenhändler müssten mit einem Rückgang der Umsätze rechnen. Die Prognose für den Spielzeughandel am Jahresende zeigt ein Minus von 5 Prozent - ein signifikanter Einbruch im Vergleich zu den Pandemie-Jahren. Die Gründe reichen von den steigenden Lebenshaltungskosten bis hin zu verstärktem Wettbewerb durch chinesische Billig-Anbieter wie Shein und Temu. (SoZ, S. 43)

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