Zürich (awp) - Wohneigentum in der Schweiz ist im Oktober 2017 günstiger geworden. Bei den Einfamilienhäusern beträgt der Abschlag im Vergleich zum September 2,6%, bei den Eigentumswohnungen 1,7%, wie der am Donnerstag veröffentlichte Swiss Real Estate Offer Index zeigt. Im Vormonat waren beide Kategorien teurer geworden. Der Index wird monatlich von ImmoScout 24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilienberatungsunternehmen IAZI erhoben.

Der Quadratmeterpreis bei den Einfamilienhäusern betrug den Angaben zufolge im Berichtsmonat rund 6'200 CHF, während sich die Kosten für einen Quadratmeter Eigentumswohnung auf knapp 7'100 CHF beliefen. Auch auf Jahresbasis betrachtet ergibt sich beim Stockwerkeigentum - seit langem wieder - ein Minus (-1%).

Martin Waeber, Director ImmoScout24, wertet die rückläufige Entwicklung der Preise von Wohneigentum als "weitere Entspannung" auf dem Immobilienmarkt. "Es gibt derzeit keine Anzeichen für eine Überhitzung oder gar eine Immobilienblase", meint der Immobilienexperte. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sieht die Situation derweil etwas anderes.

SNB-Direktor meinte am Mittwochabend an einer Rede in Basel, es müsse sich noch zeigen, wie nachhaltig die Abkühlung der Preisdynamik am Immobilienmarkt insgesamt sei. So bestünden die Ungleichgewichte am Immobilien- und Hypothekarmarkt fort. Auch bleibe die Preisdynamik im Segment der Wohnrenditeliegenschaften hoch.

ANGEBOTSMIETEN ETWAS TIEFER

Die Angebotsmieten haben sich derweil im Oktober mit einem Plus von 0,3% gegenüber dem Vormonat nur minimal verändert. Über ein Jahr betrachtet, sind die Mieten in der Schweiz um 1,1% günstiger geworden. Mit Blick auf die weitere Entwicklung mehren sich gemäss Experte Waeber die mahnenden Stimmen, die vor weiter steigenden Leerständen warnen, was die Vermieter zu allerlei Zugeständnissen zu Gunsten der Mieter bewegen könne.

Nach Grossregion aufgeschlüsselt, ist die Entwicklung wie gewohnt unterschiedlich. Eine zum Vormonat gegenläufige Entwicklung zeige sich in der Zentralschweiz (+0,4%) und in der Genferseeregion (-0,9%), heisst es. Dies entspreche zugleich dem höchsten Anstieg und dem grössten Abschlag einer Grossregion im Monat Oktober.

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