Präferenz immer noch für High Yield

von Koen Straetmans, Senior Multi-Asset-Stratege bei ING Investment Management
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Seit der globalen Finanzkrise und der sich daran anschliessenden expansiven Geldpolitik an den entwickelten Märkten hat sich High Yield (HY) als eine der erfolgreichsten Assetklassen erwiesen. Ab 2009 übertraf die Performance globaler Hochzinsanleihen sogar die der internationalen Aktienmärkte. Das gilt sowohl für Global und Euro HY als auch (bis Ende 2012) für US High Yield gegenüber ihren jeweiligen Aktienmärkten. Bei kontinuierlich sinkenden Renditen auf Staatsanleihen der Kernstaaten mussten sich die Investoren nach höher rentierlichen Anlageformen umsehen. Auch davon profitierten Hochzinsanleihen. Diese Jagd nach Rendite begünstigte die verschiedenen Spread-Produkte zwar gleichmässig, doch ist High Yield wohl eine der wenigen Spread-Kategorien, die immer noch einen Zustrom von Anlagekapital verbuchen können. Die HY-Credit-Spreads und -Renditen sind seit den in der Finanzkrise erreichten Spitzenwerten deutlich zurückgegangen. Gleichzeitig sanken die Ausfallraten im HY-Bereich, da die Unternehmen sich refinanzierten und ihre Bilanzen sanierten.

Die folgende Grafik illustriert die relative Performance globaler Hochzinsanleihen gegenüber internationalen Aktienwerten seit 2009 im Vergleich zur Entwicklung der Renditen zehnjähriger US Treasuries (inverse Achse links). Bis 2012 schnitt High Yield besser ab als die Aktienmärkte. Ab Ende 2012 gleichen sich HY und Aktien zunehmend an. Dann setzte der allmähliche Anstieg der bis dahin extrem niedrigen Renditen langlaufender US Treasuries ein. Über den gesamten Zeitraum seit 2009 lag die Korrelation zwischen der relativen Renditekennziffer von Global High Yield im Verhältnis zu Aktien und zehnjährigen US Treasuries bei signifikant negativen 0,81.



Die Stärke der Korrelation zwischen der relativen Wertentwicklung von HY und Aktien sowie langlaufenden Staatsanleihen ist möglicherweise auch ein Indiz dafür, wie wichtig der Zustrom von Anlagekapital für diese Assetklasse ist. Das geht Hand in Hand mit dem allgemeinen Trend von Anleihen hin zu Aktien, der seit letztem Jahr zu beobachten ist und von Bernankes Tapering-Ankündigung im Mai 2013 ausgelöst wurde. Während die Anlegerschaft anfangs noch mit massiven Kapitalabflüssen auf diese Ankündigung reagierte, wurden die Investitionsströme im weiteren Verlauf bewusst in Richtung Aktienmärkte der Industrieländer gelenkt. Dabei ist es bislang geblieben. Doch die Kluft zwischen aufstrebenden und entwickelten Märkten bleibt bestehen. Ebenso wie die EMD-Märkte sind seit Mai auch die EM-Aktienmärkte bei Investoren in Ungunst gefallen. Mit Ausnahme des HY-Segments findet ein genereller Exodus an den Anleihenmärkten statt. Solange dieser (relative) Trend anhält, setzen wir bei unserer Gewichtung von Spread-Produkten auf Hochzinsanleihen.


Bei der Umschichtung von Anleihen in Aktien und von Liquidität in Wachstumstitel dürfte HY im Spread-Produkt-Spektrum weiterhin gut abschneiden. Die anhaltend üppige Liquidität begünstigt die Renditejagd. In einem Umfeld, in dem die Anleiherenditen weiter sinken, sticht HY als besonders positiv hervor (siehe Grafik). Mit einer Rendite im oberen Bereich von 5 Prozent (Barclay Global HY Index) ist das Carry-Risiko-Verhältnis nach wie vor attraktiv. Das gilt ebenso für die Anleiherenditen von der Euro-Peripherie (Spanien, Italien, Portugal, Irland) und sogar EMD-Hartwährungsanleihen (EMD HC). EMD HC hat allerdings mit strukturellen Problemen zu kämpfen, die dazu führen, dass Anleger diesem Segment zunehmend den Rücken kehren. Vor allem aber hat die positive Renditelücke zwischen HY und in Euro denominierten Investment Grade Credits (IGC) sich 2013 kaum verändert. Das Carry-Risiko-Verhältnis bei IGC erhält daher negative Noten und wir sind hier entsprechend untergewichtet.



Nicht zuletzt setzen wir auch wegen seiner Wachstumsorientierung auf HY: Von allen Spread-Produkten weisen Hochzinsanleihen die höchste Korrelation mit Aktien auf, die Unternehmen haben sich günstig refinanziert und die HY-Ausfallraten dürften niedrig bleiben.

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