Düsseldorf (Reuters) - Die Deutsche Post erwartet nach einem Gewinnsprung im dritten Quartal eine Paketflut im Weihnachtsgeschäft.

"Dieses Jahr rechnen wir mit einem Paketboom, wie wir ihn noch nicht gesehen haben", sagte Konzernchef Frank Appel am Dienstag. Läuft alles rund und bleiben flächendeckende Lockdowns in wichtigen Regionen zum Jahresende aus, könnte die Post sogar das obere Ende ihrer angehobenen Gewinnspanne für 2020 erreichen. Die Prognose für den Free Cashflow 2020 schraubte Appel zudem erneut in die Höhe und erwartet hier nun mehr als zwei Milliarden Euro. Im vorbörslichen Handel legten Post-Aktien zu.

"Wir hatten ein starkes drittes Quartal", bilanzierte Appel. Die Post hatte bereits im Oktober ihr Gewinnziel für 2020 angehoben, nachdem der operative Ertrag (Ebit) im dritten Quartal auf rund 1,37 Milliarden Euro nach 942 Millionen Euro vor Jahresfrist geklettert war. Der Umsatz legte um 4,4 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro zu. Vor allem das weltweite Express-Geschäft sowie das Paket-Geschäft in Deutschland brummten. Für das Gesamtjahr erwartet der Bonner Konzern nun einen operativen Gewinn zwischen 4,1 und 4,4 Milliarden Euro. Bei einer effizienten Auslastung der Netzwerke im Weihnachtsgeschäft sei es möglich, das obere Ende der Prognose zu erreichen, erklärte das Management. Die Post könnte damit trotz der Corona-Krise mehr verdienen als noch im Vorjahr. 2019 hatten die Bonner einen operativen Ertrag von 4,128 Milliarden Euro erzielt.

Die Post profitiert vom Paket-Boom durch den florierenden Internet-Handel in der Corona-Krise. Immer mehr Verbraucher bestellen ihre Waren bei Online-Händlern von Amazon bis Zalando, die Logistik-Riesen stellen diese dann den Kunden zu. Auch Konkurrenten konnten im Quartal deutlich zulegen: Beim US-Paketriesen UPS kletterten die Umsätze vor allem dank eines starken US-Geschäfts um 15,9 Prozent auf 21,2 Milliarden Dollar.