Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

ESMA - Die EU-Finanzmarktaufsicht Esma warnt vor drohenden Turbulenzen an den Börsen. "Die Unruhe an den Anleihe- und Aktienmärkten hat seit der Europawahl zugenommen", sagte Esma-Chefin Verena Ross dem Handelsblatt. "Neben den geopolitischen Konflikten und der Zinswende beschäftigten sich Investoren nun auch verstärkt mit der politischen Lage in Europa und der Staatsverschuldung einzelner Mitgliedsländer." Sorgen bereitet vielen Investoren aktuell besonders Frankreich, wo am Sonntag Parlamentswahlen stattfinden. Die Risikoprämien für französische Staatsanleihen sind zuletzt bereits gestiegen. "Die anstehenden Wahlen in Frankreich, anderen EU-Staaten und auch in den USA im November sorgen für Nervosität", sagte Ross. "Anleger müssen sich darauf einstellen, dass es an den Märkten noch einige Zeit unruhig bleiben wird." (Handelsblatt)

SCHULDENBREMSE - Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hat sich zuversichtlich gezeigt, dass es zu einer Reform der Schuldenbremse kommen wird. "Ich sehe eine große parteiübergreifende Mehrheit, die die Notwendigkeit dieser Reform erkannt hat und bereit ist sie umzusetzen", sagte Esken dem Handelsblatt. Sie reagierte damit auf Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU), der eine Reform der Schuldenbremse noch vor der Bundestagswahl im September 2025 ins Spiel gebracht hatte. (Handelsblatt)

AUTO-INNOVATIONEN - Inmitten der Diskussion um Zölle auf Elektroautos aus China zeigt eine neue Studie, dass die Innovationskraft von chinesischen Autoherstellern immer weiter zunimmt. Konkret geht es um das Innovationsranking des Center of Automotive Management (CAM) von Branchenexperte Stefan Bratzel, das dem Handelsblatt vorab vorlag. Dort tauchen mit Geely, Saic, Xpeng, BYD und GAC erstmals gleich fünf chinesische Autokonzerne unter den zehn innovativsten Autoherstellern der Welt auf. Platz eins geht erstmals an BMW. Der Volkswagen-Konzern, bislang Anführer des Rankings, fällt auf den sechsten Rang zurück, liegt allerdings bei jüngeren Innovationen in der Elektromobilität vorn. (Handelsblatt)

KI - Bundeskartellamtspräsident Andreas Mundt sieht der wachsenden Bedeutung von künstlicher Intelligenz (KI) mit Sorge entgegen: "Unter Wettbewerbsaspekten ist KI ein Brandbeschleuniger erster Güte", sagte der Behördenchef bei der Vorstellung des Jahresberichts 2023/24. Zwar werde die digitale Welt auch heute schon von Big Tech beherrscht, doch seien die großen US-Konzerne bislang "nur" die Torwächter (Gatekeeper) ihrer Ökosysteme. Mit KI, glaubt Mundt, wird es künftig gar kein "Gate" mehr geben. Dann gebe es nur noch in sich geschlossene Ökosysteme und die Auswahl für die Verbraucher sinke. Man müsse sich die Dimensionen vor Augen führen: Der Chipdesigner Nvidia und Big Tech stünden für zwei Drittel der weltweiten Investitionen in KI. Es bestehe die Gefahr, dass sich die digitalen Märkte weiter konzentrierten und "ein Marktzuwachs auf unterschiedlichen Stufen der Wertschöpfung, von den Chips bis zum Front-End, Einzug hält". Aus wettbewerblicher Sicht sei es essenziell, die Ökosysteme aufzubrechen. (Börsen-Zeitung)

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June 27, 2024 00:56 ET (04:56 GMT)