Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

BANKEN - Während in der zurückliegenden Dekade manche Banken und Sparkassen in Deutschland aufgrund einer guten Konjunktur mit Hilfe teils aufgelöster Kreditrisikovorsorge die Erosion des Zinsergebnisses abfedern konnten, kehrt sich dieser positive Bilanzeffekt in der Coronakrise ins Negative um. Mit der Pandemie wächst der Druck auf die Geldhäuser, infolge einer sich verschlechternden Qualität ihrer Kreditbücher ihre Risikovorsorge aufzustocken. Das schmälert generell ihre Ergebnisse und ihre Rendite, die im anhaltenden Zinstief infolge einer ultralockeren Geldpolitik der Notenbanken ohnehin weiter abbröckeln. Die Ratingagentur Standard & Poor's rechnet mit zunehmenden Kreditausfällen in Europa. (Börsen-Zeitung)

BANKEN - Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht verlagert nach dem Ende der Regulierungsreformen infolge der globalen Finanzkrise seinen Fokus auf die Widerstandsfähigkeit von Banken sowie die Herausforderungen durch Digitalisierung und klimabedingte Risiken. Im Zusammenhang mit Basel III beschränke sich die Arbeit nun darauf, die Umsetzung der Reformen zu überwachen; notfalls werde der aus Vertretern von Zentralbanken und Aufsichtsbehörden zusammengesetzte Ausschuss aber reagieren und Änderungen konsultieren, sagt Generalsekretärin Carolyn Rogers im Interview der Börsen-Zeitung. Im November hatte der Ausschuss die als Basel III bezeichnete Phase der verschärften Regulierung der Finanzbranche für beendet erklärt. (Börsen-Zeitung)

AKTIENBLASE - Fondsmanager und Strategen zeigen sich skeptisch gegenüber den Milliarden-Börsengängen in den USA, die trotz des bereits hohen Niveaus des Aktienmarkts fulminante Kursgewinne zum Debüt einspielten. Wassili Papas von Union Investment blickt mit "ungutem Gefühl" auf die jüngsten gesehenen Riesen-IPOs in den USA: "Was da passiert, kommt mir sehr bekannt vor", sagt der Manager, der seit mehr als 20 Jahren Aktienfonds steuert. DWS-Anlagestratege Stefan Kreuzkamp hält "die Gier der Anleger nach Börsendebütanten in den USA" für unverkennbar. "Das lässt mitunter Erinnerungen an die Jahrtausendwende wach werden", sagt er. Stefan Schießer wiederum, Vermögensverwalter beim konzernunabhängigen Haus GSAM + Spee in Frankfurt, sieht im Segment der US-IPOs "eine Blase". Auffällig ist laut den Experten, dass viele Börsenneulinge wie Airbnb noch kein Geld verdienten oder wie Zoom 100 Jahre weiter wie bisher wachsen müssten, um ihre derzeitige Bewertung zu rechtfertigen. Daraus ergibt sich das Risiko von Kursrückschlägen. (Handelsblatt)

GAIA-X - 180 Unternehmen haben angekündigt, sich am europäischen Cloud-Projekt Gaia-X zu beteiligen. BMW, SAP und Deutsche Telekom etwa, aber auch Bosch oder die Schwarz-Gruppe. Das Projekt, das auf Initiative der Bundesregierung eine "sichere und vertrauenswürdige Dateninfrastruktur für Europa" schaffen will, ist jedenfalls vielversprechend gestartet. Die Arbeit geht aber erst richtig los. Am Geld zumindest soll es nicht scheitern. Die EU-Kommission hat in ihrer Datenstrategie bereits zwei Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die Bundesregierung bereitet gemeinsam mit anderen EU-Staaten ebenfalls ein umfangreiches Förderprogramm vor. Bereits an Bord seien Frankreich, Italien und Spanien heißt es im Bundeswirtschaftsministerium. Anfang 2021 solle ein erstes virtuelles Treffen stattfinden, zu dem alle Mitgliedstaaten eingeladen seien. (Handelsblatt)

AUFSCHWUNG - Lars Feld, der Chef der Wirtschaftsweisen, ist überzeugt, dass nach der wirtschaftlichen Winter-Schwäche die Erholung so stark wird wie im Sommer 2020. Die Unternehmenshilfen der Regierung hält er für ausreichend, sagte er in einem Interview. (Handelsblatt)

ASIEN - Japan, Südkorea und Thailand galten wegen niedriger Infektionszahlen als Vorbilder in der Pandemiebekämpfung. Nun steigen die Fallzahlen auch dort. Die Wirtschaft ist alarmiert. (Handelsblatt)

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January 06, 2021 00:37 ET (05:37 GMT)