Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

STAATSREFORM - Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer fordert von der neuen Bundesregierung eine Modernisierung des Staates. "Das gilt vor allem für die Digitalisierung der Verwaltung", sagte die Ökonomin. Der Anspruch müsse sein, den Bürgerinnen und Bürgern das Leben zu erleichtern. Auch die Unternehmen sollten in der Verwaltung Unterstützung finden. Allerdings müsse die Staatsreform auch umgesetzt werden. Da fehle noch ein konkreter Plan. "Es ist zwar ein eigenes Budget für Digitalisierung geplant. Was damit finanziert werden soll und wer das verwaltet, ist aber noch nicht klar." (Handelsblatt)

INFLATION - Angesichts der derzeit besonders hohen Preissteigerungen in vielen Bereichen des Alltags fordern die Verbraucherzentralen von der Bundesregierung eine rasche Entlastung für Verbraucherinnen und Verbraucher. Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands, brachte eine Steuersenkung für klimafreundliche Produkte wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte ins Spiel. "Das wäre ein guter und gesunder Ausgleich", sagte Müller. Ein dringendes Problem seien zudem die steigenden Energiepreise. "Ein relevanter Teil der Bevölkerung ist so hart davon betroffen, dass Hilfe nötig ist - eine Sofortenergiehilfe", betonte der vzbv-Chef. "Wir erwarten, dass die neue Regierung noch in den ersten 100 Tagen den Heizkostenzuschuss für Wohngeldberechtigte erhöht." (Funke Mediengruppe)

FREIHANDEL - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat der EU-Kommission eine zu zögerliche Haltung in der internationalen Handelspolitik vorgeworfen. Während die EU noch über neue Freihandelsabkommen nachdenke, seien in Asien mit dem neuen großen Handelspakt "Regional Comprehensive Economic Partnership" (RCEP) rund um Exportweltmeister China längst Fakten geschaffen worden, sagte DIHK-Außenhandels-Chef Volker Treier. Das Mitte November geschlossene RCEP-Abkommen sei ein "klares Signal für mehr wirtschaftliche Integration in Asien", sagte Treier. Der Handelspakt RCEP stehe für 28 Prozent des Welthandels, 30 Prozent der weltweiten Wertschöpfung und für eine Bevölkerung von über 2,2 Milliarden Menschen. (Rheinische Post)

TRANSPORTBRANCHE - Der Transport- und Logistikbranche drohen schwere Einbußen durch die erwartete Omikron-Infektionswelle. "Wenn durch Omikron tatsächlich große Teile der Bevölkerung infiziert werden, dann wird es große Probleme geben, die Versorgungsketten aufrecht zu erhalten", sagte Dirk Engelhardt, Aufsichtsrat und Vorstandssprecher des Logistikverbandes BGL. Er hält deshalb einen "Transportpakt" mit der Bundesregierung für notwendig: Die Politik müsse gegebenenfalls Prioritäten festlegen, was vordringlich transportiert werden soll. "Solche Notfallpläne benötigen wir, um ein Chaos wie bei der Flutkatastrophe im Ahrtal zu verhindern", sagte Engelhardt. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)

3G - Der 3G-Mobilfunkstandard in Deutschland ist Geschichte. Nach Informationen der Zeitung Die Welt schaltet Telefonica am 30. Dezember mit einer Antenne in der Wittener Straße im Wuppertaler Stadtteil Oberbarmen den letzten 3G-Mobilfunkstandort ab - auf dem Dach eines alten Backstein-Industriegebäudes. Gut 20 Jahre nach der mit 100 Milliarden D-Mark größten und teuersten Frequenzauktion der Mobilfunkgeschichte haben sich die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica damit endgültig von 3G verabschiedet. Telekom und Vodafone hatten ihre letzten 3G-Antennen bereits im Juni abgeschaltet. Zu diesem Zeitpunkt waren aber bei Telefonica noch 16.000 Standorte mit 3G-Antennen in Betrieb, die dann nach und nach abgeschaltet wurden. Grund für die Abschaltung sind die wertvollen Frequenzen, die von den Mobilfunkern nun für 4G und 5G verwendet werden. (Welt)

IMPFDOSEN - Die Ampelkoalition will im kommenden Jahr mindestens 75 Millionen Impfdosen an ärmere Staaten spenden, ohne dabei die eigene Impfkampagne einzuschränken. Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sagte, das für das abgelaufene Jahr gesetzte Ziel von 100 Millionen Dosen sei erreicht worden. "Aber dabei dürfen wie nicht stehen bleiben. Für das kommende Jahr planen wir eine weitere Spende von mindestens 75 Millionen Dosen", betonte die SPD-Politikerin. Sie stimme mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) überein, dass das nicht zu Lasten der Impfkampagne in Deutschland gehe. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)

CANNABIS - In der Ampel-Koalition wird nicht mit einer baldigen Cannabis-Freigabe gerechnet. Ein Zeitplan zur Umsetzung liege nicht vor, "Priorität hat der Kampf gegen die Pandemie", sagte der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann. "Aktuell ist es kein guter Zeitpunkt für einen Cannabis-Gesetzesentwurf", mahnte der SPD-Innenpolitiker Sebastian Fiedler. Im Bundesrat zeichnet sich Widerstand gegen das Projekt ab. Die Freigabe werde für die Polizei "keine spürbare Entlastung bringen", kritisierte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU). "Zum Schutz unserer Kinder und Jugendlichen muss die Polizei nach wie vor tätig sein", sagte Strobl. (Funke Mediengruppe)

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December 29, 2021 01:12 ET (06:12 GMT)