Berlin (Reuters) - Österreich stemmt sich mit einer FFP2-Maskenpflicht im Freien und verstärkten Kontrollen gegen die Omikron-Welle.

Künftig müssten die Masken auch außerhalb von Gebäuden immer dann getragen werden, wenn der Sicherheitsabstand von zwei Metern nicht gewährleistet werden könne, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer am Donnerstag. Einen neuerlichen Lockdown könne er nicht ausschließen. Er fordere daher die Bevölkerung auf, "dass wir gemeinsam alles unternehmen, um einen nächsten Lockdown nach menschlichem Ermessen zu verhindern".

Derzeit gelten bereits weitreichende Einschränkungen für Ungeimpfte in Österreich, wie etwa weitgehende 2G-Regelungen im Einzelhandel. Hier sollten die Kontrollen verstärkt werden, sagte Nehammer. Zudem sollten verschärfte Sanktionen gelten. "Wenn sich Betriebe nicht an die Vorgaben halten, werden wir die Handhabe haben, die Betriebe zu sperren."

Zugleich werden die Vorschriften bei Quarantäne geändert. So könnten sich Kontaktpersonen und auch Infizierte ab dem fünften Tag per PCR-Test freitesten. Menschen, die drei Impfungen erhalten haben und alle, die bei einem Kontakt eine FFP2-Maske getragen haben, würden künftig nicht mehr als Kontaktpersonen gezählt.

Zudem dürften Beschäftigte in wichtigen Betrieben und Organisationen, die als Kontaktpersonen geführt würden, mit FFP2-Maske und täglichem Test weiterhin ihrer Arbeit nachgehen. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein sagte, Omikron verlange ein Umdenken der Politik. Die Variante sei um ein vielfaches ansteckender, zugleich sei die Gefahr geringer, ins Krankenhaus eingeliefert zu werden. Doch die hohe Zahl von Ansteckungen könnte die Funktionsfähigkeit der kritischen Infrastruktur beeinträchtigen.

In Österreich steigt die Zahl der Corona-Infektionen derzeit rapide an. Am Donnerstag wurden 8263 Neuinfektionen gemeldet, fast dreimal so viele wie im Schnitt der vergangenen Woche.