NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch deutlich nachgegeben. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar fiel am Mittag zwischenzeitlich bis auf 34,83 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit über elf Jahren. Zuletzt lag der Preis bei 35,18 Dollar. Das waren 1,37 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 94 Cent auf 35,03 Dollar.

"Ein festerer US-Dollar, Nachfragesorgen und das reichliche Angebot lasten stark auf den Preisen", kommentierte Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank. Zudem würden die Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran von der Mehrheit der Marktteilnehmer negativ für den Ölpreis interpretiert, weil sie eine gemeinsame Linie der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) zum Abbau des Überangebots unwahrscheinlicher machten. Die Marktstimmung sei "extrem negativ" und weise auf "spekulative Übertreibungen hin", so Weinberg. "Wo und wann diese enden werden, lässt sich momentan nicht absehen."

Erneute schlechte Signale aus China erhöhten am Mittwoch zusätzlich den Druck auf die Ölpreise. Die Stimmung in den chinesischen Dienstleistungsunternehmen blieb im Dezember nach einer Umfrage des Wirtschaftsmagazins Caixin unerwartet schwach. Der gesamte Einkaufsmanagerindex unter Berücksichtigung auch der Industrie fiel unter die Marke von 50 Punkten. Dies signalisiert eine Schrumpfung.

Im weiteren Tagesverlauf könnten noch offizielle Zahlen zu den US-Rohöllagerbeständen für Bewegung am Ölmarkt sorgen. Experten rechnen mit weiter hohen Beständen./tos/jkr