NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Ein erneuter Einbruch an Chinas Börsen hat die Sorgen um die Wirtschaft des Landes verstärkt und die Ölpreise weiter auf Talfahrt geschickt. Am Donnerstag sackte der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar auf 32,16 Dollar und stand damit so tief wie seit April 2004 nicht mehr. Im Mittagshandel erholte sich der Brentpreis etwas und stand zuletzt bei 33,52 Dollar und damit 73 Cent tiefer als am Vortag.

Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 87 Cent auf 33,10 Dollar. Zeitweise war der Preis für US-Öl auf 32,10 Dollar gefallen und damit so tief wie seit Dezember 2003 nicht mehr. Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich auch beim Preis für Opec-Öl, der unter die Marke von 30 Dollar rutschte.

"Auslöser für den Preisrutsch waren neue Schocknachrichten aus China", so die Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank. Nach einem Einbruch am Montag sind Chinas Börsen am Donnerstag erneut in den Keller gesackt. Zum zweiten Mal in dieser Woche wurde der Handel für den Rest des Tages ausgesetzt, was die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt verstärkte.

Die Ölpreise werden von den Nachrichten aus China belastet, weil das Land einer der größten Ölverbraucher der Welt ist. "Die extrem negative Stimmung am Markt lässt kurzfristig eine Fortsetzung des Preisverfalls erwarten, auch wenn wir uns bereits in einer spekulativen Übertreibung befinden", hieß es weiter bei der Commerzbank.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist zuletzt ebenfalls kräftig gesunken. Das Opec-Sekretariat meldete am Donnerstag, dass der Korbpreis am Mittwoch 29,71 Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 1,50 Dollar weniger als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/bgf