Studie: B2B-Fintechs fassen auch 2018 nicht Fuß / Zusammenarbeit
zwischen Banken und B2B-Fintechs nimmt zu / Kundenzugang wertvollstes
Asset / Agile Strukturen stehen hierarchisch geprägten gegenüber
   Frankfurt/Main (ots) - Anbieter von innovativer Finanztechnologie 
("Fintechs") haben im Firmenkundengeschäft 2018 nicht nachhaltig Fuß 
fassen können. Zwar haben sich Fintechs und Banken in der 
Zusammenarbeit weiter angenähert, das anhaltend schwierige 
Marktumfeld birgt für beide Akteure allerdings nach wie vor gewaltige
Herausforderungen: Unternehmenskunden vermeiden eher Risiken, haben 
eine extrem geringe Fehlertoleranz und treiben Innovationen nicht 
voran. Zu diesem Ergebnis kommt die diesjährige B2B-Fintech-Studie 
"Liebe auf den dritten Blick", die die Wirtschaftskanzlei CMS 
Deutschland und die ING in Deutschland gemeinsam mit FINANCE-Research
durchgeführt haben.

   Geteilter Kunde, volles Potenzial 

   Für Fintechs und Banken ist der Kundenzugang nach wie vor das 
wertvollste Asset. Die Erkenntnis, dass ein geteilter Kunde in Summe 
für beide Seiten ein wertvoller Kunde sein kann, setzt sich mehr und 
mehr durch. Kooperationsmodelle zwischen Fintechs und Banken folgen 
noch keinem festen Schema. Bisher haben sich aber insbesondere 
Produktpartnerschaften, White-Labeling-Lösungen oder 
Plattformkooperationen durchgesetzt. Die Flexibilität von Fintechs, 
zusätzliche Teile der Wertschöpfungskette zu übernehmen, bietet 
außerdem weiteres Kooperationspotenzial. Zu wenig beachtet wird 
oftmals die juristische Seite einer Kooperation: Fintechs, die als 
Dienstleister für Banken auftreten, fallen in den Regulierungskreis 
von Banken. Fintechs im Besitz von Banken unterliegen zusätzlich den 
Konzern-Policies. Das kann gravierende Folgen haben, zum Beispiel bei
der Mitarbeiter-Vergütung. "Fintechs tun sehr gut daran, eine enge 
Beziehung zur Aufsicht zu pflegen, vor allem dann, wenn sich die 
Regulatorik oder das Geschäftsmodell ändert", ergänzt Andrea München,
Partnerin bei CMS Deutschland. "Der Regulierungsrahmen wird weiter 
ausgeweitet und immer mehr Fintech-Aktivitäten fallen nach Auffassung
der BaFin in den aufsichtspflichtigen Bereich."

   Blick über den Tellerrand erfolgsentscheidend 

   Banken lernen von Fintechs und werden in Teilen sogar selbst zu 
solchen: Sie schaffen Digital Hubs, um das eigene 
Entwicklungs-Know-how aufzubauen, ihre Digitalkompetenz zu beweisen 
und das eigene Markt- und Technikverständnis zu verbessern. 
Gleichzeitig analysieren sie das Potenzial von Fintechs. Diese 
arbeiten oft in agilen Strukturen während das Arbeiten in Banken 
traditionell hierarchisch geprägt ist. "Der Blick über den Tellerrand
ist auch in Sachen Agilität erfolgsentscheidend", sagt Andreas 
Becker, zuständig für die Corporate- & Public Clients des 
Firmenkundengeschäfts der ING in Deutschland. "Agilität ist für uns 
eine Denkweise und eine Philosophie. Sie hilft uns dabei, das Angebot
der Bank schneller an die Veränderungen des Marktes anzupassen und so
die Bedürfnisse der Kunden schneller und effizienter zu bedienen."

   Make or Buy? 

   Banken haben typischerweise keine eigene Fintechstrategie. Der 
Umgang mit ihnen ist vielmehr in die Digitalisierungsstrategie der 
Bank eingebettet. Dadurch stehen die Banken mit Blick auf die 
Fintechs vor der zentralen Frage: "Make or Buy?". In der Anbahnung 
einer Kooperation müssen Fintechs die Bedenkenträger in den Banken 
überzeugen. Ist diese Hürde überwunden, wartet die nächste Aufgabe - 
den Firmenkundenbetreuer dafür gewinnen, das Angebot beim Kunden zu 
platzieren. Fintechs stehen mit ihren Angeboten häufig im Wettbewerb 
zu den internen Produkteinheiten der Bank, die alle um die 
Aufmerksamkeit des Vertriebs wetteifern.

   Die Parameter der Studie 

   Die aktuelle Studie schließt an die erste B2B-Fintech-Studie 
"Gegner, Partner, Helfer - Fintechs und das Firmenkundengeschäft der 
Banken" von 2017 an, die den Markt quantitativ vermessen hat. Der 
Fokus dieser Studie liegt ebenfalls wieder ausschließlich auf dem 
Firmenkundengeschäft. Basis der Studie sind Erkenntnisse aus 20 
Tiefeninterviews. Gesprächspartner waren neben Fintechs und Banken 
auch Berater und Investoren.

   Das PDF der Studie können Sie sich hier herunterladen: 
https://www.ingwb.com/media/2672153/finance-fintech-studie-2018.pdf

   Die vollständigen Tiefeninterviews können Sie in der 
Online-Ausgabe der Studie lesen: 
https://www.finance-magazin.de/fintechstudie

OTS:              ING Deutschland
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Pressekontakte der Studienpartner:
Alexandra Jordans 
External Communication
ING Wholesale Banking
Tel.: 069 / 27 222 66710
E-Mail: alexandra.jordans@ing.de 

Nadine Ehrentraut
Head of Public & Media Relations
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